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Kilimandscharo-Massiv

  

Kilimandscharo-Massiv


Das Kilimandscharo-Massiv ist ein Hochgebirge und mit dem 5.895 m hohen Kibo das höchste Bergmassiv in Afrika. Das Kilimandscharo-Massiv besteht hauptsächlich aus 3 erloschenen Vulkanen. Der höchste ist wie bereits erwähnt der Kibo, danach folgt der Mawenzi (5.148 m) und schließlich der Shira (3.962 m).

Aufgrund der steil abfallenden Berghänge gibt es am Kilimandscharo-Massiv nur kleine Seen. Es entspringen zahlreiche Gebirgsbäche, die z. B. am vergletscherten Gipfel des Kibo entstehen, und welche durch die dichten Wälder der Berghänge hinabfließen. Aus der Vereinigung von solchen, teilweise reißenden Bächen bzw. kleinen Flüssen entstehen später der Pangani und der Galana.

Größere Orte am Kilimandscharo-Massiv sind Arusha, Marangu und Moshi.
 
Geografie
Das Kilimandscharo-Massiv befindet sich ca. 340 km südlich des Äquators im Nordosten von Tansania und in der Nähe der Grenze zu Kenia, etwa 500 km nordwestlich der Stadt Daressalam. Das 750 bis 1.000 m hohe Gelände um das Kilimandscharo-Massiv fällt in Richtung Osten nach dem 2.463 m hohen Pare-Gebirge zum Indik hin ab. Nach Westen und Norden geht es in die Gebirgswelt und Hochländer von Kenia und Tansania über, nach Süden in die Massai-Steppe. Der 4.562 m hohe Mount Meru ragt etwa 70 km südwestlich des Bergmassivs auf. Höchster Gipfel und somit der höchste Punkt in Afrika ist mit 5.895 m der Kibo (Uhuru Peak). Von Afrikas zweithöchstem Berg, dem Batian im Mount-Kenya-Massiv, ist der Kibo 325 km südlich entfernt.

Das Kilimandscharo-Massiv befindet sich in den tropisch heißen Regionen der Erde. Dennoch ist es neben dem Ruwenzore-Gebirge und dem nur wenig vergletscherten Mount-Kenya-Massiv der dritte vergletscherte Hochgebirgszug in Afrika. Am Kilimandscharo-Massiv beschränkt sich die jüngere Vergletscherung auf den Kibo, dessen Eiskappe zwischen 1912 und 1989 etwa 75 % ihrer ursprünglichen Fläche verlor, bis zum Jahr 2000 ging sie nochmals um fast 25 % zurück. Dies ist in erster Linie auf ein seit Ende des 19. Jahrhunderts regional trockeneres Klima zurückzuführen.

Die derzeitige Vergletscherung umfasst Gletscher an den Hängen und am Gipfelplateau des Kibo. Das Nördliche und das Südliche Eisfeld bilden am Gipfelplateau die größten Einheiten, das Östliche Eisfeld und der Furtwängler-Gletscher sind wesentlich kleiner. Überwiegend am Südhang des Berges befinden sich die Hanggletscher, jedoch finden sich auch an der Westflanke noch Reste der früher mächtigen Vergletscherung. Das felsige Gebirge weist neben diesen Gletschern Firn- und Schneefelder, Frostschuttwüsten, zahlreiche Gebirgsbäche und eine üppige Vegetation auf. Diese geht in den tiefer gelegenen Gebirgsregionen in einen urwaldartigen Regenwald über.
 
Geologie
Im Bereich des Kilimandscharo-Massivs, das vulkanischen Ursprungs ist, driften seit Jahrmillionen die Afrikanische und die Ostafrikanische Platte auseinander. Diese bilden derzeit den Ostafrikanischen Graben, welcher sich in ferner Zukunft zu einem neuen Ozean ausweiten wird. Durch an den Grabenrändern austretendes Magma wachsen zahlreiche Vulkane und Berge. Das Massiv befindet sich am östlichen Ast des Grabens, dem Eastern Rift.

Am etwa 2 bis 3 Mio. Jahre alten Kilimandscharo-Massiv fand vor ca. 360.000 Jahren die wohl größte Eruption statt. Um das Jahr 1700 soll der Kibo letztmalig ausgebrochen sein, seitdem ruht seine vulkanische Aktivität, jedoch ist er keineswegs erloschen.
 
Klima
In der Region um das Kilimandscharo-Massiv zeichnet sich das Klima durch jährlich 2 Regenzeiten und 2 Trockenzeiten aus, wobei die Trockenzeit im Januar und Februar in manchen Jahren auch niederschlagsreich sein kann. An der Basis des Berges erreicht die mittlere Monatstemperatur ganzjährig über 20 °C, am eigentlichen Massiv ändert sich das Klima v. a. in vertikaler Richtung stark. Dies spiegelt sich in der Abfolge verschiedener Vegetationszonen wider. Tiefer liegende Gebiete bis etwa 3000 m sind feucht, zumeist in Wolken gehüllt und von einer üppigen Regenwaldvegetation bedeckt. Mit zunehmender Höhe nehmen Temperatur und Niederschlag ab, der Bewuchs wird ständig karger. Am Gipfelplateau des Kibo sind die Regenzeiten noch ausgeprägt, die jährliche Niederschlagsmenge ist jedoch weitaus geringer als im Regenwaldgürtel. Selbst in den Nachmittagsstunden geht die Temperatur selten in den Plusbereich, weshalb sich der Gipfelbereich in einer trockenen, eisigen Umgebung zeigt.
 
Flora und Fauna
Der im Jahr 1977 eröffnete Kilimandscharo-Nationalpark umfasst das Kilimandscharo-Massiv, zu dem u.a. dessen Regenwälder und die Berge Kibo, Mawenzi und Shira gehören. Der etwa 756 km² große Nationalpark soll das Landschaftsbild und die Tier- und Pflanzenwelt am Kilimandscharo schützen und für nachfolgende Generationen bewahren. Die Gipfelregionen am Kibo sind, wie schon erwähnt, teils vergletschert, dort gibt es auch Firn- und Schneefelder sowie Frostschuttwüsten. Unterhalb schließt sich teilweise üppig sprießendes Grasland an, welches in Strauch- und Buschland übergeht. Im Süden reicht die Baumgrenze auf maximal 3.500 m Höhe, durchschnittlich liegt diese bei 2.700 bis 3000 m ü. M..

Das feucht-heiße Klima ist dafür verantwortlich, dass sich nicht nur in den unteren Regionen der Gebirgswelt eine einmalige Flora im urwaldartigen Regenwald entfaltet. Hier gedeihen unzählige Pflanzenarten, die zumeist größer und prachtvoller wachsen als in anderen Regionen. Der Regenwald befindet sich ab 1.400 m bis zu maximal 3.300 m Höhe, in der Umgebung des Kilimandscharo Massivs findet man Sümpfe sowie Gras- und Baum-Savannen.

Zur Flora am Kilimandscharo-Massiv und in dessen Umgebung gehören u. a. Akazien, Baumheide, Farne, Flechten bis zu 20 m hohe Erika-Sträucher, Koniferen, 5 bis 6 m hohes Kreuzkraut, Lianen, Lobelien, Moose, Olivenbäume, Orchideen, Palmen, Riesen-Senezien, Wachholder und Zedern.

Die Gebirgswelt des Kilimandscharo-Massivs und seine Umgebung beheimatet unzählige Tierarten wie beispielsweise Affen, Büffel, Buschböcke, Elefanten, Enten, Flamingos, Gänse, Hyänen, Ibisse, Kuckuckarten, Leoparden, Löwen, Meerkatzen, Nashörner, Pelikane, Reiher, Störche, Riesenwaldschwein, Wasserhühner, Zebras und Zugvögel.
 
Tourismus
Bergsteigen am und auf dem Kilimandscharo-Massiv ist wegen der einmalig schönen Landschaft und der eindrucksvollen Tier- und Pflanzenwelt ein überaus beeindruckendes Erlebnis. Die Besteigungen des Kibo oder des Uhuru Peak weisen nur geringfügige technische Schwierigkeiten auf, weshalb etwa 15.000 Menschen jedes Jahr versuchen aufzusteigen. Häufig tritt jedoch die Höhenkrankheit auf, weshalb wegen der physischen Anstrengungen nur etwa 50 % aller Bergsteiger den Gipfel erreichen. Dort ist die atmosphärische Sauerstoffdichte nur etwa halb so groß wie die auf Meereshöhe. Für eine Besteigung sollten 5 bis 7 Tage eingeplant werden. Diese ist gebührenpflichtig, zudem müssen ein Jagga-Führer sowie einheimische Träger beschäftigt werden.

Bei abenteuerlustigen Touristen und Naturfreunden erfreut sich die Kilimandscharo-Region großer Beliebtheit. Die wenig südlich des Kilimandscharo-Massivs liegende Stadt Moshi bietet viele touristische Einrichtungen, etwa 30 km westlich befindet sich der internationale Flughafen, von dem aus die Touristen z. B. in den Kilimandscharo- und Serengeti-Nationalpark gelangen können.
 
Besiedlung
In den Orten und Ansiedlungen in der Region des Kilimandscharo-Massivs leben die Jagga, von der Landwirtschaft und auch vom Tourismus. Angebaut werden u.a. Bananen, Kaffee, Weizen, Mais und Sisal, auch wird Viehzucht betrieben.
 
Geschichte
Der griechische Astronom und Geograph Ptolemäus berichtete um 100 n. Chr. von einem schneebedeckten, hohen Berg in Afrika. Etwa 1000 Jahre später berichtete ein chinesischer Handelsreisender ebenfalls von einem solchen Berg. Ins Blickfeld der Öffentlichkeit trat der Kilimandscharo jedoch erst, als am 11.05.1848 der deutsche Missionar Johannes Rebmann vor dem Berg stand. Nach seiner Rückkehr nach Europa im Folgejahr schilderte er den beeindruckenden Anblick der Schneekuppe des Kilimandscharo. Während der kolonialen deutschen Besetzung von 1884 bis 1918 bildete das Bergmassiv das höchste Gebirge des Deutschen Reiches.

Bereits 1861 und 1862 war der Deutsche Karl Klaus von der Decken an der Besteigung des Kilimandscharo gescheitert. Von dem Missionar Charles New wurde am 14. und 26.08.1871 der nächste dokumentierte Besteigungsversuch unternommen. Beim zweiten Anlauf am 28.08.1871 erreichte dieser mit zwei Begleitern die Schneegrenze, wo er umkehren musste. Die Erstbesteiger waren der Leipziger Bergsteiger, Geograph und Forscher Hans Meyer, der österreichische Alpinist Ludwig Purtscheller und als Bergführer Yohani Kinyala Lauwo. Nach zwei erfolglosen Versuchen erklommen diese den Gipfel am 06.10.1889. Im Jahr 1912 fuhren Walther Furtwängler und Siegfried König erstmals mit Skiern vom Kibo-Gipfel hinab, nachdem sie diesen bereits dreimal bestiegen hatten.

Am 21. 07.2008 machte sich ein Reporterteam der ARD zusammen mit deutschen Bergsteigern vom Marangu Gate auf den Weg. Schließlich erreichen sie am 25.07. den Gilman's Point und den Uhuru Peak und es gelingt die weltweit erste Live-Übertragung vom Kilimandscharo. Die Regie- und Sendeanlage an der Horombo-Hut war ca. 2.000 m tiefer stationiert.
 
Besonderheiten
Am Fuß des Bergs schrieb Ernest Hemingway seinen Kurzroman "Schnee auf dem Kilimandscharo", der 1952 von Henry King verfilmt wurde. Der Film wurde mit Gregory Peck, Susan Hayward, Ava Gardner und Hildegard Knef in den Hauptrollen ein Hollywood-Klassiker.

Im Jahr 1987 wurde die Landschaft am und um den Kilimandscharo von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.


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