Elbrus in Geographie,Gebirge,Europa,Mittelgebirge Europa,Berge | lexolino.de

Elbrus


Mit einer Höhe von 5.642 m ist der Elbrus der höchste Berg im Kaukasus, in Russland und in Europa. Bei dem Doppelgipfel handelt es sich um einen zur Zeit nicht aktiven, stark vergletscherten Vulkan. Die Entfernung zwischen den beiden Gipfeln liegt bei 1.500 m, der höchste Punkt befindet sich auf dem südlichen Kraterrand. Von den Elbrus-Hängen fließen über 70 Gletscher ins Tal und bedecken 145 km² mit Eis.

Im Mittelalter nannten die Araber den Elbrus Dschabal al-alsun ("Berg der Sprachen"), weitere Namen des Elbrus sind "König der Geister", "Thron der Götter", "Ort der Glücklichen" und "Heilige Höhe".
 
Geografie
Der Berg befindet sich in Russland in der Republik Kabardino-Balkarien, ca. 11 km nördlich der georgischen Grenze, wo er 270 km nordwestlich von Tiflis liegt. Es ist umstritten, ob der Elbrus zu Asien oder Europa gehört. Manche verfolgen die Theorie, dass der Kaukasus die innereurasische Grenze bildet, andere nennen stattdessen die Manytschniederung nördlich des Kaukasus als Grenze.

Mit der Zuordnung des Elbrus zu Europa oder Asien geht auch die Frage nach dem höchsten Gipfel von Europa einher, da dies demnach dann nicht der Montblanc wäre. Die noch heute übliche Grenze zu Asien wurde von Philip Johan von Strahlenberg festgelegt, der vom Zarenhaus mit der Landvermessung beauftragt wurde. Er versetzte die vorher geltende Grenze von Europa vom Fluss Don zum Uralgebirge. Als südöstliche Grenze wählte er die Manytschniederung nördlich des Kaukasus weshalb nach dieser Auffassung der Elbrus asiatisch wäre.

In Bergsteigerkreisen scheint sich jedoch der Elbrus als höchster Berg Europas mehr und mehr zu etablieren. Somit gehört er zu den Seven Summits (den jeweils höchsten Bergen der sieben Kontinente).
 
Geologie
Der Elbrus ist ein andesitisch-dazitischer Stratovulkan, der sich während des Holozäns in einer 14x17 km durchmessenden Caldera gebildet hat. Zuletzt bracht der Elbrus vor etwa 2.000 Jahren aus. Ascheablagerungen explosiver Ausbrüche und Lavaströme sind über ein Gebiet von 250 km² verbreitet.

Auf dem Ostgipfel blieb ein Vulkankrater von 250 m Durchmesser erhalten. Heute zeigt der Berg nur sehr schwache Anzeichen von vulkanischer Aktivität. Das eigentliche Gefahrenpotential des Elbrus für seine Umgebung ist das schnelle Abschmelzen der massiven Eiskappe und die Entstehung von vulkanischen Schlammströmen bei einer erneuten Zunahme der Aktivität.
 
Erstbesteigung
Am 22.07.1829 erfolgte die Erstbesteigung des Ostgipfels durch den kabardinischen Hirten und Träger Killar Kashirow. Dieser stieg aus dem Lager des russischen Generals Emanuel am fuße des Elbrus zum Gipfel auf. Auch war das Lager die Unterkunft einer russischen Expedition zur Erforschung der Umgebung des Elbrus (unter der Leitung von Heinrich Friedrich Emil Lenz). Zur Expedition gehörten die Akademiker Kupfer, Meyer und der Franzose Ménétries. Der Botaniker Carl Anton Meyer lieferte erstmals Angaben zur Höhe des Elbrus und seiner Umgebung.

Am 28.07.1874 erfolgt die Erstbesteigung des 5.642 m hohen Westgipfels durch die Engländer Frederick Gardiner, Florence Crauford Grove, Horace Walker und den Schweizer Führer der Expedition, Peter Knubel.
 
Geschichte
Deutsche Gebirgsjäger der 1. und 4. Gebirgsdivision überschritten am 14.08.1942 den 4.000 m hohen Pass Khotiutau und überrumpelten die überraschte Besatzung der Elbrushütte, die daraufhin kampflos abzog.

Von dort aus erstiegen 21 Alpinisten der deutschen Gebirgsjäger, unter ihnen war auch der deutsche Schriftsteller Josef Martin Bauer am 21.08.1942 unter schwierigen Wetterbedingungen den Elbrus-Westgipfel und hissten dort die Reichskriegsflagge.

Um die Eroberung der Elbrushütte entstanden auf sowjetischer Seite Legenden, u.a. um eine erfolgreiche Bombardierung der Hütte, getroffen wurde aber nur das Treibstofflager unterhalb der Hütte. Am 27.09.1942 kam es am Elbrus zu einem Hochgebirgsgefecht zwischen deutschen und sowjetischen Gebirgsjägern. Die Elbrus-Hütte blieb bis Anfang Januar 1943 unter deutscher Besatzung, bereits kurz danach wehte auf dem Westgipfel wieder die sowjetische Flagge.

11 Wissenschaftler errichteten im Jahr 1929 auf 4.160 m Höhe eine kleine Hütte, der sie den Namen Prijut 11 (Unterkunft der 11) gaben. Drei Jahre später wurde auf derselben Stelle eine größere Hütte gebaut, die 40 Personen aufnehmen konnte. Im Jahr 1939 wurde etwas oberhalb auf 4.200 m Höhe von der russischen Reiseagentur Intourist eine noch größere aluminiumverkleidete Hütte errichtet. Diese war für Touristen vorgesehen, die zur Devisenbeschaffung kommerziell auf den Elbrus-Gipfel geführt wurden. Kurze Zeit später wurde diese Hütte zeitweilig in eine Hochgebirgskaserne umgewandelt. Sie diente dann nacheinander russischen und deutschen Truppen als Stützpunkt.

Am 16.08.1998 fiel diese Hütte einem Feuer zum Opfer und brannte komplett aus. Im Sommer 2001 wurde dann die neue "Diesel Hut" (Dieselhütte) wenige Meter unterhalb der Ruinen der Prijut 11 eröffnet. Weiterhin gibt es am Ende des kurzen Sessellifts oberhalb der 2. Sektion der Seilbahn eine Hüttenansammlung aus alten Ölfässern, die heute von vielen Gipfelaspiranten zur Akklimatisierung und als Stützpunkt für die Besteigung genutzt werden. Neben den Ölfässern stehen zwischen ca. 3.800 m und 4.200 m Höhe verschiedene Container als Unterkunft zu Verfügung.
 
Besonderheiten
Die Elbrus-Seilbahn führt von der in 2.300 m zu Füßen des Elbrus gelegenen Talstation Polana Asau in zwei Sektionen zu einem Skigebiet, dass in einer Höhe von 3.550 m liegt. Die vom russischen Kombinat vozy Cerreti-Tafany 1968 erbaute Elbrus-Seilbahn hat eine Gesamtlänge von 3.620 m. Hiervon hat die erste Sektion zwischen Polana Asau und Staryj Krugosor eine Länge von 1.860 m und die zweite Sektion von Staryj Krugosor nach Mir eine Länge von 1.760 m. Geplant war auch eine dritte Sektion, deren Verwirklichung jedoch unwahrscheinlich ist. Neben dieser Seilbahn existiert ein neuer Sessellift, der von der Talstation in Asau bis zur Mittelstation der Elbrus-Seilbahn führt.


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