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Feldberg


Mit einer Höhe von 1.493 m ist der Feldberg im Südschwarzwald die höchste Erhebung in Baden-Württemberg, ebenso der höchste Berg aller deutschen Mittelgebirge. Der Feldberg ist auch der Namensgeber der dazugehörigen Gemeinde Feldberg.
 
Umgebung und Panorama
Der Feldberg liegt südöstlich von Freiburg (Breisgau) und ist umgeben von den Orten Hinterzarten, Titisee, Menzenschwand, Bernau und Todtnau. Ausgehend vom Hauptgipfel erstreckt sich nach Südost eine zuerst sanft abfallende, dann zum Seebruch wieder ansteigende Berglehne, von welcher der Baldenweger Buck abzweigt. Ausgehend vom Seebuck (den Vorberg des Feldberges) fällt der Feldberg zum Feldsee steil nach Nordosten ab. Tief eingeschnittene Täler erstrecken sich auch nach Nordwesten in Richtung Freiburg und nach Südwesten in Richtung Basel.

Den auf 1.448 m liegenden Seebuck erreicht man von dem Ort Feldberg aus mit einem kurzen Sessellift, auf dem Seebuck befindet sich ein Turm, der bestiegen werden kann. Nun geht es ca. 2 km durch eine Senke zum Feldberg, der für Privatleute nur zu Fuß erreichbar ist.

Auf und um den Feldberg gibt es insgesamt über 28 Skilifte und Abfahrten mit alpinen Schwierigkeitsgraden, der eigentliche Feldberggipfel liegt außerhalb der Skigebiete. Ein Großteil des Gebietes am Feldberg hat wegen seiner subalpinen Vegetation den Status eines Naturschutzgebietes, welches das älteste und größte des Landes Baden-Württemberg ist. Besonders im Winter bei Inversionswetterlage, bietet der Feldberg eines der umfassendsten Panoramen in Deutschland.
 
Geologie und Tektonik
Das Grundgebirge des Feldberges besteht aus Gneis und ist etwa 1 Milliarde Jahre alt. Insgesamt wurde der Feldberg bzw. die heutige Feldberg-Region im Laufe der Erdgeschichte viermal herausgehoben und dreimal wieder abgetragen. Der heutige Feldberg kann auch als "dritter Feldberg" bezeichnet werden.

Im Präkambrium entstand der "erste Feldberg" als Kollisionsgebirge, welches komplett abgetragen wurde. Während des Devons und Karbons entstand der "zweite Feldberg" im Zuge der variskischen Gebirgsbildung. Dieser wurde erneut abgetragen und im entstehenden Sedimentationsraum lagerten sich während des Mesozoikums Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, Lias, Dogger und Malm ab.

Das heutige Feldbergstadium bildete sich als Fernwirkung der alpidischen Gebirgsbildung während des Tertiärs. Die Sedimente wurden nach der Heraushebung nach und nach abgetragen, heute ist fast nur noch das Grundgebirge zu finden. Der Feldberg wird bis heute herausgeschoben, was jedoch durch die Abtragung aufgewogen wird. Durch Erosion und äolische Abtragung finden auf dem Feldberg Verebnungen statt, weshalb weiträumige Flächen zu beobachten sind.
 
Klima
Die durchschnittliche Jahrestemperatur auf dem Feldberg liegt bei ca. 3 °C. Aufgrund des niedrigen Kondensationspunktes ist die Sonnenscheindauer im Winter sehr hoch. Deshalb es auf dem Feldberg im Winter verhältnismäßig mild ist. Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge liegt bei 1.909 mm, wovon ein großer Teil als Schnee fällt. Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war der August der einzige Monat, in dem es auf dem Feldberg noch nie geschneit hat. Wegen der exponierten Lage kann es das ganze Jahr über zu orkanartigen Winden mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h kommen.
 
Flora und Fauna
Der Gipfel des Feldbergs ist nicht bewaldet, die scharfen Übergänge zum Wald zeigen jedoch, dass es sich nicht um eine natürliche, sondern von Menschenhand gemachte Waldgrenze handelt. Es gibt jedoch auch eine Reihe von waldfreien Sonderstandorten, die auch ohne Eingriffe von Menschen auf natürliche Weise waldfrei wären. Diese beherbergen zu einem sehr großen Teil die Besonderheiten der Flora am Feldberg. Zu diesen Sonderstandorten gehören Flachmoore, Übergangs- und Hochmoore, Felswände, Windheiden, Lawinenbahnen und Schneeböden.

Unterhalb des Gipfels findet sich ein Mischwald aus Buchen, Ebereschen, Bergahorn, Fichten, Weißtannen und Douglasien, es überwiegen die Nadelbäume. Lichtungen sind auf die ehemals intensive Viehhaltung in diesen Regionen zurückzuführen, da das Vieh die kleinen Bäume wegfraß und somit ein Nachwachsen des Waldes verhinderte. Heute findet man dort Pioniervegetation wie Ebereschen, auch kleine Büsche und niedere Vegetation mit Krüppelwuchs ist vorhanden. Vermehrt wurden auch Bannwälder angelegt, aufgrund des Tourismus wird vielerorts Landschaftspflege betrieben, die auch in die Vegetation eingreift. Eine Besonderheit ist die Vegetation in den Mooren des Gebietes am Feldberg.

Einzigartig ist auch die Tierwelt der Region, in dem felsigen Gelände um den Gipfel sollen über 1.000 Gämsen leben. Auch der bereits als ausgestorben angesehene Dreizehenspecht ist hier wieder entdeckt worden. Im Naturpark Feldberg ist weiterhin das scheue Auerwild beheimatet, die Region gilt aus das größte Auerhahngebiet deutschlandweit.
 
Geschichte
Ein etwa 1.000 km² großer Gletscher bedeckte während des Höhepunkts der Würmeiszeit den Schwarzwald, weshalb hier sehr viele glaziale Einflüsse zu erkennen sind. Zur Glazialmorphologie des Feldberges gab es mehrere Anschauungsobjekte, wobei der Feldsee das erste war. Er entstand durch Eis, welches die Kar-Rückwand im Lee herabschob. Das Eis schuf so nach und nach den 33 m tiefen Feldsee.

Auch das wenige Meter weitere gelegene Feldseemoor ist ein Überrest der Eiszeit, wo die Endmoräne des winzigen Gletschers vom Feldsee zu sehen ist. Diese hat Wasser aufgestaut und bildet so ein Moor.
 
Besonderheiten
Der Mensch nutzt etliche geologische Besonderheiten des Feldberges, so wurde u. a. der Seebach zur Schwallflößerei genutzt. Der See wird dabei aufgestaut und mit Holzstämmen belegt, danach wird das Stauwehr geöffnet. Die Holzstämme werden nachfolgend von den Wassermassen ins Tal gerissen, wo die Weiterverarbeitung erfolgt.

Die schöne, bewaldete Landschaft am Feldberg wird durch Landschaftspflege für Touristen attraktiv gehalten und der üppige Waldbestand wird von der Forstwirtschaft genutzt. Tourismus ist mittlerweile die Haupteinkommensquelle der Wirtschaft am Feldberg.


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