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Sierra Nevada


Die 650 km lange Sierra Nevada ist ein Hochgebirge in den USA, das größtenteils in Kalifornien liegt, ein kleiner Teil in der Nähe des Lake Tahoe im US-Bundesstaat Nevada. Das Gebirge ist ein Komplex bestehend aus Nationalparks, unter Naturschutz stehenden Wäldern und Gebieten, die von der Zivilisation abgeschnitten sind. Die höchste Erhebung ist mit 4.418 m der Mount Whitney.
 
Geografie
Der Gebirgszug erstreckt sich von Fredonyer Pass im Norden bis zum Tchachapi Pass im Süden und bildet die südliche Fortsetzung der Kaskadenkette. An das Gebirge grenzen im Osten das Owens Valley und das Death Valley, im Westen grenzt es an das Kalifornische Längstal. Nach Westen fließende Flüsse enden im Pazifischen Ozean, ostwärts fließende in der abflusslosen Wüste Großes Becken. Die Sierra Nevada ist von tiefen Tälern durchzogen die durch Gletscher entstanden sind, an den Hängen wachsen riesige Wälder.
 
Geologie
Die Entstehung des Gebirges begann in der Trias, als in Folge der Kontinentaldrift ein Inselbogen mit der westamerikanischen Küste kollidierte. Dies setzte eine Gebirgsbildung in Gang, wobei metamorphe Gesteine entstanden. Diese bilden heute den überwiegenden Bestandteil der Sierra Nevada. Ungefähr vor 20 Mio. Jahren war das Gebiet der heutigen Sierra Nevada stark vulkanisch aktiv, vor ca. 4 Mio. Jahren kippte das Gebirge nach Westen und es begann sein heutiges Erscheinungsbild. Flüsse schnitten tiefe Schluchten in das Gebirge, Gletscher bildeten charakteristische Trogtäler. Die Erosion von Wasser und Eis legte die Plutone frei, diese bilden heute vielfach die Gipfel der Sierra Nevada. Bis heute findet man hier Gold und Silber.
 
Klima
In der Sierra Nevada fallen im Herbst, Winter und Frühling zwischen 500 und 2030 mm Niederschlag, über 1800 m zumeist als Schnee. Die Sommer sind zwar trocken, Gewitter am Nachmittag jedoch möglich. Die Mitteltemperatur im Sommer bewegt sich zwischen 5,5 und 15,5 Grad Celcius.

Die Täler Owens Valley und Death Valley sind sehr trocken, was darauf zurückzuführen ist, dass die vom Pazifik kommende Feuchtigkeit sich, bevor sie diese beiden Täler erreicht, in der Sierra Nevada abregnet. Andere Verhältnisse zeigen sich im Central Valley, das im Westen an die Sierra Nevada grenzt und deshalb größere Mengen an Niederschlag erhält.

Die klimabedingten Höhenzonen der Vegetationsstufen in der Sierra Nevada unterteilen sich in unterschiedliche Katagorien:

Die unterste Vegetationsstufe (Foothill Woodland) reicht von ca. 300 bis auf 900 m Höhe. Sie ist im Sommer heiß und trocken, im Winter verhältnismäßig schneearm. In den Wäldern wachsen u. a. Eichen, Kiefern und Sträucher, sie beheimaten Tiere wie Schwarzbär, Kojote, Stinktiere, Rotluchs und Katzenfrette.

Ab etwa 900 m Höhe beginnt der Lower Montane Forest, diese Region ist geprägt durch heiße Sommer und kaltfeuchte Winter, es kann monatelang meterhoch Schnee liegen. Hier ist der Artenreichtum bei Bäumen besonders groß. Typisch für diese Gegend sind Tierarten wie Eichhörnchen, Hirsch und Schwarzbär.

Ab etwa 2.100 m Höhe beginnt der Upper Montane Forest. Hier schneit es auch während der Sommermonate und im Winter etwa ab November. Reste des Schnees, der bis zu einer Höhe von 180 cm anwachsen kann, halten sich teils bis in den Monat Juni. Durch die klimatischen Bedingungen wachsen hauptsächlich Tannen, Kiefern, Wacholder wie auch Latschenkiefern. Häufig vorkommende Tierarten sind Einsiedlerdrossel, Bartkauz, Goldmantel-Ziesel, gelegentlich auch Marder.

Die Zone des Subalpine Forest beginnt ab etwa 2.750 m, wo die Wachstumsperiode nur kurz und die Winter lang, schneereich und kalt sind. Bäume wie Kiefer oder Tanne sind nur noch in Gegenden mit nährstoffreichem Boden zu finden. Ansonsten kommen kleinwüchsige Pflanzen wie Latschenkiefer oder Sträucher und Grasländer vor. Trotz der Höhe beheimatet die Region viele Tierarten, einige wie z. B. der Kiefernhöher jedoch nur zeitweilig.

Die Region über 2.900 m ist die Alpine Zone, die durch lange und schneereiche Winter geprägt ist. Die dort wachsenden krautigen Pflanzen benötigen aufgrund der kurzen frostfreien Phase im Sommer eine rasche Samenproduktion. Die Gegend beheimatet nur wenige Tierarten wie u.a. Pfeifhase, Dickhornschaf, Belding-Ziesel und Gelbbauchmurmeltier. Die 4 oberen Vegetationsstufen im Osten der Sierra Nevada entsprechen denen im Westen, sie sind jedoch in größere Höhenlage verschoben.

Die unterste Vegetationsstufe im Owens Valley, welche bis in etwa 1.500 m Höhe reicht, heißt wegen ihrer Artenzusammensetzung "Pinyon-Juniper Woodland Zone", die dort die niedrigste Vegetationsstufe ersetzt. Typische Pflanzenarten sind die Einblättrige Kiefer sowie Wachholder, im Unterwuchs auch Wüsten Beifuß. Beheimatete Tierarten sind u. a. das Dickhornschaf und der Nacktschnabelhäher.
 
Flora und Fauna
Die Sierra Nevada ist durch vielfältige Lebensräume geprägt und beinhaltet als Folge stark unterschiedlicher Umweltbedingungen eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt. Es sind mindestens 1.300 Arten von Gefäßpflanzen bekannt, daneben viele Moose und Flechten. Weiterhin gibt es mindestens 450 Wirbeltierarten. 135 Pflanzenarten sind in die Kategorien bedroht, gefährdet oder empfindlich eingestuft.

Über 130 Pflanzenarten sind im Yosemite National Park belegt, diese wurden um etwa 1850 eingeführt. Störungen wie Feuer oder Baustellen haben die Ausbreitung begünstigt, wobei sich einige Arten als aggressiv erwiesen haben, denn sie verdrängen die heimischen Pflanzenarten. Manche Arten sind auch für häufiger auftretende Feuer verantwortlich oder fördern durch veränderten Stickstoffgehalt im Boden die weitere Ausbreitung fremdartiger Pflanzen. Schon seit etwa 1940 wurden 3 Arten als besonders ungünstig eingestuft: Gewöhnliche Kratzdistel, Kleinblütige Königskerze und Echtes Johanniskraut. In jüngerer Zeit haben sich noch weitere Arten als problematisch erwiesen.

In den Talböden der Gebirgskette finden sich Feuchtgebiete, die hydrologisch meist an benachbarte Seen und Flüsse gebunden sind. Wiesen zwischen 900 und 3.200 m Höhe zählen generell zu den Feuchtgebieten, ebenso die zahlreiche Fließgewässer begleitenden Auwälder. Neben Feuchtgebieten treten in der Sierra Nevada auch Moore auf. Seit dem Jahr 1970 haben die Vereinigten Staaten bedeutende Fortschritte beim Schutz der Feuchtgebiete gemacht.

Der Lodgepole Needle Miner (Coleotechnites milleri) ist ein Insekt aus der Familie der Palpenmotten. Dieses Insekt kommt nur in einigen Regionen der Sierra Nevada vor, ihre Larven minieren für 2 Jahre in den Nadeln der Küstenkiefer, der Falter schlüpft dann im Juli. Periodisch auftretende Massenausbreitungen sind zwischen 1903 und 1963 dokumentiert, die letzte begann im Jahr 1973. Die Insekten verursachen Schäden durch Entnadelung in den Küstenkiefer-Beständen die größer sind, als Schäden durch regelmäßig auftretende, jedoch meist eng begrenzte Feuer.
 
Tourismus
Die Nationalparks stellen im Sommer eine der Hauptattraktionen Kaliforniens dar, im Winter sind dies die Skigebiete im Squaw Valley.
 
Geschichte
Während des Königreichs Neuspanien war die Sierra Nevada die Nordostgrenze der Provinz Altocalifornia. Sie war unerforscht und auf den Landkarten nur schematisch dargestellt. Jedediah Smith überquerte als erster Weißer die Berge im Jahr 1829, im Folgejahr zog er mit Trappern entlang der gesamten Länge der Westflanke der Sierra Nevada. John Bidwell führte im Jahr 1841 erstmals eine Siedlergruppe durch das Gebirge nach Kalifornien. Drei Jahre danach vermaß John Charles Frémont bedeutende Teile des Gebirges. Somit konnte er erstmalig die Geografie des Landes zwischen den Rocky Mountains und dem Pazifischen Ozean zusammenhängend erkennen. Er stellte hierbei auch fest, dass es keinen großen Fluss von den zentralen Bergen bis zum Ozean geben kann.
 
Besonderheiten
Die Sierra Nevada ist das einzige Vorkommensgebiet des Riesen Mammutbaums.


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