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Reichenau


Die Insel Reichenau ist die größte Insel im Bodensee und Teil der Gemeinde Reichenau im Landkreis Konstanz (Baden-Württemberg). Die Gemeinde hat 5.100 Einwohner, von denen über 3.300 auf der Insel in den drei Ortsteilen Ober-, Mittel- und Niederzell leben. Der Rest wohnt auf dem Festland in den Ortsteilen Waldsiedlung und Lindenbühl, die zur Gemeinde Reichenau gehören.
 
Geografie
Die Reichenau liegt im westlichen Teil des Bodensees (dem Untersee) zwischen Konstanz und Radolfzell. Die Insel ist 4,5 km lang und 1,5 km breit und besitzt eine Gesamtfläche von 4,3 km². Der höchste Punkt der Reichenau liegt auf 438,7 m Höhe und erhebt sich ca. 43 m über den Seespiegel.
 
Klima und Natur
Durch die temperaturausgleichende Wirkung des Bodensees, die positiven Auswirkungen des Alpenföhns und die daraus resultierende hohe Zahl an Sonnentagen ist das Klima auf der Reichenau besonders mild. Hiervon profitiert überwiegend der Gemüseanbau mit bis zu 3 Freilandernten jährlich. Etwa 160 ha der Reichenau werden landwirtschaftlich genutzt, wovon sich über 25 % der Anbaufläche in Gewächshäusern befindet.

Zum klassischen Konzept der Insel gehören auch die naturbelassenen Uferbereiche und Schilfgürtel. Über die Hälfte der Insel Reichenau ist ausgewiesenes Natur- und Landschaftsschutzgebiet, in dem viele Vögel beheimatet sind.
 
Geologie und Geschichte
Die Reichenau ist aus Moränenschutt und verschwemmten Schottern aufgebaut, die am Ende der letzten Eiszeit abgelagert wurden. Die Insel ist Teil einer Moräne, die sich vom aufgeschütteten Damm im Osten bis zur Halbinsel Mettnau im Westen erstreckt.

Erste Zeichen einer Besiedelung gehen bis 850 v. Chr. zurück, danach gab es lange Zeit keine Hinweise auf eine Besiedelung. Erst mit der Gründung einer Benediktinerabtei erweckte der Wanderbischof Pirmin im Jahr 724 die Reichenau wieder zum Leben.

Die Insel Reichenau wurde damals durch Kirchengelehrte sowie Mönche, Maler und Schmiedekünstler weltbekannt. Die drei romanischen, mittelalterlichen Kirchen, das Münster St. Peter und Paul, St. Maria und Markus sowie St. Georg sind ein sichtbares Erbe dieser Zeit.

Im 11. Jahrhundert wurden mit Bildern verzierte Handschriften in der Schule der Buchmalerei auf der Insel hergestellt. Rund 40 erhaltene Exemplare der berühmten Codices werden in Archiven auf der ganzen Welt als Kostbarkeit gehütet.
 
Tourismus
Der Tourismus ist neben dem Gemüseanbau zur Haupteinnahmequelle der Insel Reichenau geworden. Sie ist heute ein staatlich anerkannter Erholungsort mit stilvollen Hotels, Erholung und Entspannung wieder hier groß geschrieben.

Mit einem nostalgischen Doppeldecker Bus ist es dem interessierten Gast möglich, auf einer Rundfahrt die Sehenswürdigkeiten der Insel Reichenau zu besichtigen. Auf dem Hochwart hat man einen fantastischen Blick auf den Rheinabfluss. Im Zentrum befindet sich das um 1200 erbaute Museum der Reichenau, eines der ältesten Fachwerkhäuser in Süddeutschland.

Das Sportangebot auf der Insel ist vielfältig, vom Tennis über Segeln und Tauchen bis hin zum Bootsverleih findet jeder das Passende für sich, um seinen Urlaub individuell zu gestalten.
 
Verkehr
Der Verbindungsdamm ist mit dem PKW befahrbar. Die Mainau ist mit dem öffentlichen Verkehr per Bus oder Schiff erreichbar. Schiffe der Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein und der BSB Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH verkehren mehrmals täglich zur Insel.
 
Besonderheiten
Die Insel Reichenau wurde von der UNESCO im Jahre 2000 zum Weltkulturerbe erklärt. Die Insel sei, so die Begründung der UNESCO, ein herausragendes Zeugnis von der religiösen und kulturellen Rolle eines großen Benediktinerklosters im Mittelalter.


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