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Spiekeroog


Spiekeroog gehört zu den Ostfriesischen Inseln im niedersächsischen Wattenmeer und liegt zwischen Langeoog und Wangerooge. Das Nordseeheilbad Spiekeroog hat eine Fläche von 18,25 km² und 803 Einwohner (Stand vom 31.12.2007).
 
Geografie
Spiekeroog liegt im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Die Ostfriesischen Inseln, zu welchen Spiekeroog gehört, bildeten sich vor ca. 5.000 Jahren aus vom Wind angewehten Sandbänken. Die Inseln wanderten aufgrund der Gezeitenströmungen sowie der starken vorherrschenden Westwinde permanent von Nordwest nach Südost. Dies hatte zur Folge, dass praktisch alle Inseldörfer, die einst in der Mitte der Insel angelegt waren, heute jeweils am Westrand der Inseln zu finden sind. Diese Wanderung wurde erst durch die Befestigungen der Inselküsten zu Beginn des 20. Jahrhunderts eingedämmt.

Spiekeroog war vor ca. 300 Jahren noch deutlich kleiner. Ihre heutige Größe und Form erhielt die Insel durch die Verschmelzung mit den Inseln Lütjeoog und Oldeoog sowie durch das Eindeichen und Trockenleger der Harlebucht.

Das Inseldorf Spiekeroog befindet sich auf der dem Festland zugewandten Südseite der Insel. Zwischen dem im Norden und Westen der Insel gelegenen Strand und dem Dorf liegen ausgedehnte Dünenlandschaften.
 
Klima
Auf Spiekeroog herrscht das typische Nordseeklima mit seiner nachweislich heilenden Wirkung.
 
Natur
Spiekeroog besitzt einen für eine Nordseeinsel untypischen, vergleichsweise großen Baumbestand. In diesen Wäldchen wachsen u. a. krüppelwüchsige Eichen sowie Schwarzkiefern Erlen, Zitterpappeln und Ebereschen. Seinen Beinamen "Grüne Insel" trägt Spiekeroog auch aufgrund der besonders üppigen Ausprägung von dunkelgrünen Krähenbeerheiden auf alten, so gen. "Braundünen" im Inneren der Insel.

Spiekeroog bildet auch eines für die Vogelwelt wichtigsten Areale der Ostfriesischen Inseln. Auch sind die Norddünen für Vögel von Bedeutung, wo viele seltene Arten wie Sumpfohreule, Korn- und Rohrweihe brüten.
 
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Insel als "Spiekeroch" stammt aus dem Jahr 1398. Zu dieser Zeit war sie ein beliebtes Versteck für Piraten.

Im Jahr 1625 lebten 13 Familien auf Spiekeroog, die von der Landwirtschaft, dem Fischfang sowie dem Herstellen von Muschelkalk lebten. Nachfolgend gewannen die Schifffahrt und der Walfang zunehmend an Bedeutung. Die Schifffahrt kam jedoch während der napoleonischen Besatzung wegen der gegen England verhängten Kontinentalsperre zum Erliegen. Dies brachte der Bevölkerung große Armut, nur der risikoreiche Schmuggel brachte noch Einkünfte. 1812 griffen die Engländer französische Stellungen auf der Insel an, der Angriff wurde jedoch abgewehrt.

Zu Beginn des 19. Jahrhundert sprang der aus England kommende Seebadgedanke auf Spiekeroog über. Auf Norderney wurde das erste deutsche Seebad im Jahr 1797 gegründet, die ersten Gäste auf Spiekeroog wurden 1820 empfangen. Ab 1842 wurde die Insel täglich durch die 1792 eingerichtete Fährverbindung mit Neuharlingersiel angelaufen. Im Jahr 1885 eröffnete eine 1,7 km lange Pferdebahn vom Inseldorf zum Weststrand, die 1892 zu dem 1891 neu erbauten Fähranleger im Südwesten der Insel verlängert wurde. Diese wurde erst am 31.05.1949 durch Dieselfahrzeuge ersetzt, damals war die Spiekerooger Inselbahn deutschlandweit die letzte Pferdebahn.
 
Tourismus
Verschiedene Bundespräsidenten wie Gustav Heinemann, Richard von Weizsäcker und Johannes Rau verbrachten in der Vergangenheit häufig ihren Urlaub auf Spiekeroog. Die Insel verfügt über verschiedene Kureinrichtungen und etwa 3.500 Gästebetten.

Im Jahr 2003 besuchten lt. einer Erhebung etwa 64.000 Urlauber die Insel, hinzu kommen etwa 81.000 Tagesgäste. Die Zahl stieg in den Folgejahren noch weiter an. Spiekeroog verfügt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie u. a. die Alte Inselkirche, das Inselmuseum und das Muschelmuseum.

Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer lädt zur Beobachtung der Natur ein, und man kann an Wattwanderungen teilnehmen.

Im März 2006 eröffnete das Umweltbildungszentrum Wittbülten an der Hermann Lietz-Schule Spiekeroog im Ostteil der Insel seine Pforten für Besucher.

Seit Juni 2007 hat sich mit dem Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog ein Treffpunkt für Kulturschaffende und Kunstliebhaber auf 2.500 m² etabliert.
 
Verkehr
Die Insel ist bis auf Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge autofrei, sie ist über eine Fährverbindung mit dem Sielhafen Neuharlingersiel verbunden.

In der Zeit von April bis September verkehrt zwischen Bahnhof und Westend eine Spiekerooger Museumspferdebahn.
 
Besonderheiten
Spiekeroog hat im Jahr 2008 gemeinsam mit den Ostfriesischen Inseln den Deutschen Tourismuspreis gewonnen.


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