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Korfu


Korfu oder Kerkyra ist eine griechische Insel und die nördlichste und zweitgrößte der sieben großen Ionischen Inseln. Korfu liegt im Ionischen Meer, etwa auf Höhe des italienischen "Stiefelabsatzes". Sie nähert sich im Norden bis auf 2 km der albanischen Küste und wird aufgrund der recht üppigen Vegetation auch "die grüne Insel" genannt. Korfu bildet mit einigen kleineren Inseln die Präfektur Korfu. Auf Korfu befindet sich die Ionische Universität, die Insel zählt zu den wohlhabendsten Regionen in Griechenland. Hauptort ist die gleichnamige Stadt Korfu bzw. Kerkyra.

 
Geografie
Korfu hat eine Fläche von 641 km und etwa 113.000 Einwohner. Die sanften Hänge und Hügel der Insel werden nur am Golf von Kerkyra von dem höchsten Berg der Insel, dem kegelförmigen Pantokrator mit 914 m überragt.
 
Klima
Das Klima auf Korfu ist mild, Niederschläge fallen überwiegend von Oktober bis April. Auch in den Sommermonaten ist die Luftfeuchtigkeit höher als in der Ägäis. Extrem heiße Tage sowie die in der Ägäis häufigen Winde sind auf Korfu selten. Im Sommer ist es oft tagelang windstill, der feuchtheiße Schirokko weht überwiegend im Frühjahr und Herbst, der Gregale im Winter. Im Sommer liegt die Wassertemperatur bei 25 °C, die Lufttemperatur bei etwa 27 °C.
 
Natur
Bedingt durch das milde Klima verfügt Korfu über eine üppige Vegetation, welche die gesamte Insel bedeckt. Hierzu gehören Millionen von silberblättrigen Olivenbäumen, die teilweise bis zu 500 Jahre alt sind. Überall auf Korfu gedeihen Zitronen- und Orangenbäume, Oleander, Zypressen, Akazien und Weinreben, sowie zahlreiche Orchideenarten.

An der Küste findet man Pinienwälder, Wacholder, Flaumeichen mit Silberpappeln, Trauerweiden und Platanen. Auf den tiefer gelegenen Berghängen wachsen der Kermesbaum, Knoppereichen, Steineichen, wilde Olivenbäume, jedoch auch Sträucher wie Sandbeerbaum, Erika, Binsen und wilder Apfel.

Die Tierwelt der Insel ist eher klein und besteht aus Marder, Fuchs, Igel und Otter. In den Feuchtbiotopen Korfu leben unter anderem Süßwasserschildkröten, Kormorane, Eisvögel, Lachmöwen, Graureiher, Blauspechte und Blesshühner.
 
Geschichte
Korfu wurde durch das Ansteigen des Meeresspiegels vor ca. 9.000 Jahren vom Festland getrennt. Die Insel wurde im Neolithikum sowie in der Bronzezeit besiedelt.

Im 8. Jahrhundert v. Chr. gründeten griechische Siedler erstmals eine Kolonie auf Korfu. Im Jahr 734 v. Chr. vertrieb der aus Korinth stammende Oikist Chersikrates mit einer Streitmacht die eretischen Kolonisten. Diese ließen sich daraufhin in Thrakien nieder und gründeten die Stadt Methone.

Korfu stieg schnell zu einer Seemacht auf, 664 v. Chr. besiegte es die Mutterstadt Korinth und löste sich damit von dessen Vorherrschaft. Um 480 v. Chr. stellte die Insel mit 60 Schiffen die zweitgrößte Flotte der Griechen, nahm jedoch nicht aktiv am Krieg gegen die Perser teil. Die Inselbewohner dehnten im 4. Jahrhundert v. Chr. ihren Einfluss auf das Festland aus. Ab etwa 300 v. Chr. war die Unabhängigkeit von Korfu bedroht. Als Folge des Kriegs der Römer gegen die illyrische Königin Teuta wurde die Insel Griechenlands erste römische Provinz. Danach war Korfu Teil der römischen Provinz Macedonia, in augusteiischer Zeit wurde sie der Provinz Epiros zugeschlagen. Jason und Sosipater machten Korfu im 3. Jahrhundert mit dem Christentum bekannt.

Ab dem Jahr 395 gehörte Korfu zum Oströmischen Reich und wurde im 11. Jahrhundert vom normannischen Herzog Robert Guiscard erobert. Als Folge des 4. Kreuzzugs gelangte die Insel nach 1204 unter die Herrschaft des Despoten von Epiros. Als Mitgift von Helena von Epirus gelangte Korfu im Jahr 1258 in den Besitz von Manfred von Sizilien, 1267 übernahm der Ritter Garnier de Aleman die Macht auf der Insel. Im Jahr 1272 wurde Korfu eine eigene Verwaltungseinheit, später erlangten die Tocci die erbliche Statthalterschaft über die Insel.

Mitte des 14. Jahrhunderts kam Korfu unter den Einfluss der Republik Venedig. Es verbanden sich kulturelle Einflüsse der westlichen Feudalherren mit den einheimischen griechisch-orthodoxen Traditionen zu einer eigenständigen Kultur.

Die Geschichte der Insel war vom 16. bis zum 18. Jahrhundert von den Kriegen mit den Türken geprägt, welche Korfu plünderten. Im Jahr 1716 wurde die osmanische Belagerung der Inselhauptstadt durch die venezianische Armee unter Johann Matthias von der Schulenburg aufgehoben. Somit war der letzte türkische Versuch, Korfu zu erobern, endgültig gescheitert. 1797 nahm Frankreich nach dem Ende der Republik Venedig Ionischen Inseln und Korfu als Département Corcyre in Besitz, von 1798 bis 1807 war die Insel russisches Protektorat. Bis 1814 folgte dann erneut eine französische Periode.

Im Folgejahr wurde die Insel Teil der Republik der Ionischen Inseln unter britischem Protektorat. Ein Großteil der modernen Infrastruktur entstand in der britischen Zeit, wie beispielsweise das 700 km lange Straßennetz. Am 21.05.1864 wurde Korfu ein Teil von Griechenland.

Während des 1. Weltkrieges war die Insel von 1916 bis 1918 Sitz der serbischen Exilregierung. Im Jahr 1917 wurde hier die Deklaration von Korfu über die Gründung des jugoslawischen Staates verabschiedet. Im 2. Weltkrieg wurde die Stadt Korfu von den Italienern und später von den Deutschen sowie den Alliierten heftig bombardiert und zum Teil zerstört. Am 11. und 15.06.1944 erfolgte unter deutschen Kontrolle die Deportation von 1.700 der 1.900 jüdischen Inselbewohner nach Auschwitz, was nur 122 überlebten. Der aufkommende Massentourismus hielt den nach dem Krieg einsetzenden Verfall auf
 
Tourismus
Korfu ist bei Pauschal- und Individualtouristen ein beliebtes Reiseziel, bietet jedoch auch Bildungstouristen viel Interessantes. Neben der Touristengastronomie gibt es noch die traditionellen Tavernen der einheimischen Bewohner. Die Insel verfügt über einen Golfplatz und viele attraktive Sehenswürdigkeiten.
 
Verkehr
Der internationale Flughafen von Korfu wird während der Saison von zahlreichen deutschen Flughäfen aus angeflogen. Bei der Anreise mit der Fähre von Italien aus können unterschiedliche Routen gewählt werden. Etwa 7 km von Korfu-Stadt entfernt befindet sich in Gouvia ein Yachthafen, wo an festen Stegen und Schwimmstegen bis zu 1.000 Boote anlegen können.

Busse halten auch in den kleinsten Orten, wenn man dies wünscht. Taxen können an Warteständen bestiegen, am Straßenrand angehalten oder telefonisch bestellt werden. Auf Korfu befinden sich auch zahlreiche Verleihfirmen wie Autos.
 
Besonderheiten
Korfu ist in der griechischen Mythologie die Insel Scheria, den griechischen Namen Kerkyra erhielt sie der Sage nach von der Nymphe Gorgyra (auch Kerkyra). Diese war vom Meeresgott Poseidon auf Korfu gebracht worden. Demnach war Phaiakas, das Kind dieser Verbindung, der Ahnherr der Phaiaken. Diese nahmen unter König Alkinoos und Prinzessin Nausikaa einen zunächst unbekannten Fremdling auf. Dieser gab sich im Laufe des Gastmahls als Odysseus zu erkennen und erzählte die Geschichte seiner Irrfahrten. Auch Medea und Iason finden auf ihrer Flucht aus Kolchis auf Scheria Unterschlupf.


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