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Ischia


Ischia ist eine italienische Insel und mit einer Fläche von 46,4 km² die größte Insel im Golf von Neapel. Der Umfang der Insel liegt bei ca. 34 km.
 
Geografie
Die Insel Ischia ist vulkanischen Ursprungs, höchste Erhebung ist mit 789 m der Monte Epomeo. Dieser ist zwar wie die ganze Insel vulkanisch entstanden und geprägt, jedoch selbst kein Vulkan.

Vor etwa 80.000 Jahren förderte ein Vulkan im Raum der heutigen Insel riesige Mengen von Bimsstein und Asche bei einem der stärksten Vulkanausbrüche in historischer Zeit. Durch den so im Untergrund entstandenen Hohlraum sackte dessen Dach ein, die Ablagerungen sanken unter den Meeresspiegel. Nochmaliges Eindringen von Lava in den Untergrund hob die darüber liegenden Schichten und zerlegte sie dabei in Staffelbrüche, es entstand die heutige Insel. Im Norden hob sich die Scholle stärker, weshalb der Abfall vom Monte Epomeo dorthin steiler ist.

Lava trat entlang der Bruchlinien aus, noch heute dringt heißes Wasser, das an manchen Stellen bis fast 100 °C erreicht, als natürliche Fumarolen oder in Bohrungen an die Oberfläche.

Ischia hat etwa 70.000 Einwohner und ist in 6 Gemeinden aufgeteilt. Ischia Porto ist der wirtschaftliche Mittelpunkt der Insel, von wo auch der überwiegende Fährverkehr zwischen Ischia und dem Festland abgewickelt wird, Forio bildet das kulturelle Zentrum.
 
Klima
In der Tourismussaison zwischen Juni bis Anfang Oktober liegen die höchsten Tagestemperaturen zwischen 26 °C und 35 °C. Im Sommer gibt es monatlich etwa 4 Regentage. Das Meer ist von Juni bis Oktober 21 °C warm oder mehr.
 
Natur
Durch den vulkanischen Ursprung ist auf Ischia ein hoher Artenreichtum vorhanden. Eidechsen und Geckos sind fast überall anzutreffen, auch lassen sich zahlreiche Schmetterlings- und andere Insektenarten beobachten.

Im Norden ist Ischia dichter bewachsen, wo bedingt durch das Klima viele Kulturpflanzen wachsen. Hierzu gehören Wein, Tomaten, Zitronen, Feigen, Granatäpfel und Datteln. Ischia wird intensiv bis in steile Regionen bewirtschaftet.
 
Geschichte
Die Geschichte der Insel ist alt und sehr wechselhaft, viele Völker hatten stets reges Interesse an Ischia. Verschiedene Funde von Tonscherben, Feuersteinen und menschlichen Knochenresten zeigen Spuren prähistorischer Besiedlung aus der Jungsteinzeit ca. 3.500 v. Chr.

Auf das Jahr 770 v. Chr. geht die erste Besiedlung Italiens durch die Griechen zurück, die auf Ischia eine Kolonie gründeten, welche durch Töpferarbeiten und Metallverarbeitung schnell florierte. Auch auf dem Festland gründeten die Griechen bedeutende Stützpunkte wie beispielsweise Cumae, Pozzuoli und Neapolis.

Im 4. Jahrhundert v. Chr. geht die Insel in den Besitz von Neapel über. Im 1. Jahrhundert v. Chr. erobern die Römer Neapel und nehmen auch Pithecusa ein. Dieser griechische Name wird nun durch das römische Aenaria (eine Siedlung bei Ponte) ersetzt. Die Siedlung versinkt jedoch bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. nach vulkanischen Ausbrüchen im Meer.

Danach werden Neapel und Ischia von den Byzantinern beherrscht, gefolgt von den Langobarden und im 12. Jahrhundert von den Normannen. Als befestigte Burg wird bereits im 11. Jahrhundert der Fels von Ponte ausgebaut. Nachfolgend regieren die französischen Anjou auf der Insel Ischia.

Bedeutend für Ischia war und ist der letzte Vulkanausbruch im Jahr 1301, als der Vulkan Arso einen etwa 3 km langen Lavastrom erzeugt, der sich von Fiaiano bis zum Meer bei Ponte ergießt.

Im 15. Jahrhundert nehmen die Aragonier Ischia und v. a. den Burgberg bei Ponte ein. Die Burg erhält nun ihre heutige Gestalt und Größe sowie auch den Namen "Castello Aragenese". Das aragonische Geschlecht der D´Avalos übt bis ins 18. Jahrhundert Macht aus und stellt Statthalter, was sich auch nicht änderte, als Ischia den Habsburgers einverleibt wurde. Im Jahr 1735 fällt das Königreich Neapel und somit auch Ischia an den spanischen Bourbonen.

Ab dem 19. Jahrhundert ist die Insel als Kur- und Reiseziel in Adels- wie auch Künstlerkreisen sehr beliebt, auch Napoleon zeigte seine Begehrlichkeiten an Ischia und Neapel. Jedoch durchkreuzten die Engländer und die Bourbonen seine Pläne, Neapel schließt sich dem Königreich Italien an. In diesem Jahrhundert ereignen sich mehrere schwere Erdbeben, wobei der traditionsreiche Kurort Casamicciola Terme fast völlig zerstört wird. Im Jahr 1948 wird Italien zur Republik, ab 1950 setzt der sich schnell entwickelnde Tourismus wieder ein. Ischia blüht zu einem beliebten Reiseziel für Einheimische und v. a. für deutschsprachige Touristen auf.
 
Tourismus
Etwa 5 Millionen Besuchen kommen jährlich auf die Insel Ischia, wovon etwa 500.000 Deutsche sind. Etwa 5.000 Deutsche haben sich auf der Insel niedergelassen, seit 2001 ist die Zahl der deutschen Gäste jedoch rückläufig.

Auf Ischia gibt es ein breit gefächertes Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten in zahlreichen Hotels, in einer Residence oder auch in Ferienwohnungen oder -häusern.

Man findet auf der Insel alle erdenklichen Erholungsangebote wie Wanderwege, Sportanlagen, Wassersport usw. sowie kulturelle Angebote wie Museen und Konzerte. Viele Restaurants, Cafes und Weinkeller verwöhnen den Gaumen der Touristen.

Von Ischia aus kann man mehrere Tagesreisen zu interessanten Ausflugszielen (Neapel, Vesuv, Amalfiküste, Capri, Herculaneum, Paestum sowie der Nachbarinsel Procida) buchen.
 
Verkehr
Die Insel Ischia ist, abgesehen vom Hubschrauberlandeplatz eines Luxushotels, nur mit der Fähre (von Neapel oder Pozzuoli aus) zu erreichen. Weiterhin stehen den Touristen ohne Auto auch Katamarane und Tragflächenboote zur Verfügung.

Auf Ischia können auch öffentliche Buslinien benutzt werden. Von Forio aus gelangt man mit Bus oder Taxi auch zum äußersten Südzipfel von Ischia. Vor dem Ortseingang des malerischen Felsendorfes Sant´Angelo muss das Auto jedoch abgestellt werden, da dieser der einzige autofreie Ort auf Ischia ist. Das Gepäck der Gäste wird dann mit kleinen Elektrokarren den steilen Berghang hinauftransportiert.
 
Besonderheiten
Auf der Insel wurde eine spezielle Art der Kaninchenzucht entwickelt. Diese hängt hauptsächlich mit den Anforderungen der Landwirtschaft in den Feldern und Weinbergen zusammen. Auf Ischia gibt es noch immer Tausende von Löchern und Gruben. Diese wurden in der Nähe von Weinbergen gegraben, da man ständig neue Erde für die Weinstöcke brauchte. Die Erdlöcher werden zur Kaninchenzucht benutzt, gefüttert werden die Tiere mit heimischen Kräutern und Pflanzen. In diesen Gruben können sich die Kaninchen wie in Freiheit bewegen und graben. Auf Ischia ist dies die verbreitetste Form der Tierzucht.


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