La Gomera in Geographie,Inseln,Spanien | lexolino.de

La Gomera


Nach El Hierro ist La Gomera die zweitkleinste der Kanarischen Inseln und liegt ca. 1.000 km vom spanischen Festland entfernt. La Gomera hat eine Fläche von 369,76 km² und mit Stand vom 01.01.2007 eine Einwohnerzahl von 22.259.
 
Geografie
Mit etwa 12 Mio. Jahren gehört La Gomera zu den älteren der Kanarischen Inseln, ihr vulkanischer Ursprung ist noch sehr gut sichtbar. Höchste Erhebung der Insel ist der Garajonay mit 1.487 m Höhe.
 
Klima
Das Klima ist ganzjährig mild, beliebteste Reisezeiten sind September bis Mai. Im Frühling liegen die Temperaturen zwischen 18 °C und 22 °C und im Sommer zwischen 23 °C und 30 °C. Zwischen Juni und August fällt auf La Gomera kaum Niederschlag. Am meisten regnet es in den Wintermonaten.

Normalerweise zeigt sich das Klima im Norden etwas kühler als im Süden, auch Wolken und Niederschläge findet man hier häufiger aufgrund von Passatwinden und atlantischen Tiefausläufern. In den Bergen kann es im Winter manchmal recht kühl und regnerisch sein. Die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sowie zwischen Sommer und Winter sind in größeren Höhen wesentlich ausgeprägter als an der Küste.
 
Natur
Inmitten von La Gomera wächst der größte noch zusammenhängende Lorbeerwald weltweit. Dieser gehört mit den eng zusammenstehenden Vulkanschloten zum Nationalpark Garajonay, welcher UNESCO-Weltnaturerbe ist und sich auf ca. 10 % der Inselfläche befindet. Das Zentrum des Nationalparks besteht aus immergrünem Nebelwald mit bis zu 2 m hohen Farnen sowie Bächen mit einigen wenigen Wasserfällen.

Oberhalb von 1.000 m geht der immergrüne Farn fließend in einen Heidemischwald aus Gagelstrauch und Baumheide über. Im regenarmen Süden sind verschiedene karge Sträucher, der Phönizische Wacholder, Dickblattgewächse der Gattung Aeonium sowie die Kanarenpalme beheimatet.
In der Nähe der Küste finden sich v. a. Pflanzen, die auf die salzhaltige Meeresbrise angewiesen sind, wie der Strandflieder, verschiedene Wolfsmilchgewächse, Agaven und Feigenkakteen.
 
Geschichte
Die Insel war vermutlich schon den Phöniziern bekannt. Die Guanchen sollen mit den nordafrikanischen Berbern kulturgeschichtlich verwandt sein. Der Name Gomera könnte auf den alten Berberstamm Ghomara zurückgehen, was jedoch nicht eindeutig belegt ist.

Im Jahr 1404 eroberten die Spanier mit Jean de Béthencourt die Insel. Die Ureinwohner ergaben sich zunächst, reagierten auf die Eroberung jedoch mit zahlreichen Aufständen. Es folgte der als besonders grausam geltende Graf Hernán Peraza, der von 1477 bis 1488 herrschte. Nachdem dieser von aufständischen Einheimischen ermordet wurde, folgte ihm seine Frau bei der Herrschaft über La Gomera. Nach der Eroberung wurden viele Guanchen, um etwaigen Aufständen vorzubeugen, als Sklaven auf das spanische Festland verkauft oder innerhalb des Archipels umgesiedelt. Die anderen arrangierten sich mit den Eroberern und übernahmen größtenteils deren Kultur und Sprache. Im Jahr 1514 wurden die Einheimischen mit den Spaniern rechtlich gleichgestellt und es etablierte sich ein Feudalsystem.

1837 wurde La Gomera direkt der spanischen Krone unterstellt, die meisten Einwohner blieben weiterhin schlecht bezahlte Pächter oder Tagelöhner. Im Jahr 1852 wurden die Kanarischen Inseln zur Freihandelszone erklärt und damit als internationaler Warenumschlagplatz bedeutend.

Die auf den Feigenkakteen lebenden Cochenille-Schildläuse lieferten begehrte rote Farbstoffe. Mit der Erfindung synthetischer Farbstoffe brach bald darauf die Cochenille-Produktion zusammen. Durch die dadurch hervorgerufene wirtschaftliche Krise kam es Ende des 19. Jahrhunderts zu einer weiteren Auswanderungswelle, v. a. nach Venezuela und Kuba.

Nach dem Tod des spanischen Diktators Francisco Franco kam es im Jahr 1975 zu einer Demokratisierung unter Juan Carlos. Die Einwohner wählten erstmals ein regionales Parlament und erhielten eine eigene regionale Regierung. 1982 erhielten die Kanarischen Inseln den Autonomiestatus, unterteilt in die Provinzen Las Palmas und Santa Cruz de Tenerife, zu der La Gomera gehört. Die Inselregierung setzt heute v. a. auf die Wirtschaftszweige Tourismus, Landwirtschaft und Fischerei. Durch gezielte Förderprogramme werden die einzelnen Bereiche unterstützt.
 
Tourismus
La Gomera bevorzugt den sanften Tourismus, neben Badeurlaubern kommen sehr viele Wanderer auf die Insel. Einheimische Touristenunternehmen haben sich auf ausgedehnte Touren durch die teilweise unberührte Natur spezialisiert. Auch für Freunde der Tier- und Pflanzenwelt gibt es hierbei viele Entdeckungsmöglichkeiten.

Auch für Mountainbiker sind auf La Gomera viele ausgebaute und attraktive Strecken vorhanden. Aufgrund des Höhenunterschiedes zwischen der Küste und der Bergwelt von 1.200 m, können sich die Touristen von Shuttle-Bussen ins Gelände bringen lassen. Auch das Angebot für Wasser- und Tauchsport ist auf der Insel sehr umfangreich. Im Hafen von Vueltas startet täglich eine 15 m lange Zweimast-Segeljacht zu Tagestouren auf den Atlantik. Auch fahren Motorboote zur imposanten Felsformation Los Organos in den Nordwesten von La Gomera, wo auch Delphine und Wale beobachtet werden können.
 
Verkehr
Die Insel verfügt über ein sehr gut ausgebautes Straßennetz. Linienbusse bieten eine preisgünstige Verbindung aller größerer Gemeinden mit der Hauptstadt. Seit 1974 gibt es regelmäßigen Fährverkehr zwischen Los Christianos auf Teneriffa und San Sebastian de la Gomera. Eine weitere Fährverbindung besteht zu der Nachbarinsel La Palma.

Der erst 1999 neu eröffnete Flughafen La Gomera liegt bei Playa Santiago, jedoch ist die Landebahn für internationale Chartermaschinen zu klein. Daher wird der Flughafen nur für den regionalen Verkehr zwischen den Inseln benutzt.
 
Besonderheiten
Zu den Besonderheiten der Insel gehört die weltweit nur auf La Gomera existierende Pfeifsprache der Gomeros, genannt El Silbo. Sie bot den Vorteil, auch über große Entfernungen verstanden zu werden. Somit verhalf sie den Einwohnern zu einer einfachen Verständigung über ihre weiten Täler hinweg.

Im so gen. "Tal des großen Königs" gab es jahrelang Hippie-Kommunen, die sich teilweise in Höhlen an einem Strand befanden, der Schweinebucht genannt wurde. Diese wird heute zeitweise von einigen Aussteigern für einen günstigen Urlaub genutzt. Die Hippies der vergangenen Jahre sind heute im Tourismus tätig oder in ihre Heimat zurückgekehrt.


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