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Bundespräsident Roman Herzog

Bundespräsident Roman Herzog


Roman Herzog, geboren am 5. April 1934 in Landshut, amtierte als siebter deutscher Bundespräsident von 1994 bis 1999. Zuvor war er von 1978 bis 1980 Kultus-, von 1980 bis 1983 Innenminister des Landes Baden-Württemberg und von 1987 bis 1994 Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Seit 1970 ist Herzog Mitglied der CDU.

Wichtige Stationen in seinem Leben:

1934

Am 5. April wird Roman Herzog als Sohn eines Archivars in Landshut/Bayern geboren.

1953-1957

Von 1953-1957 studiert Roman Herzog Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilian-Universität München. Im Jahr 1957 legt er die erste juristische Staatsprüfung ab.

1958

Im Jahr 1958 Promotion zum Dr. jur. bei Prof. Theodor Maunz in München mit dem Thema "Grundrechtsbeschränkung nach dem Grundgesetz und Europäische Menschenrechtskonvention". Im August dieses Jahres Heiratet er Christiane Krauß, aus dessen Ehe zwei Söhne hervorgehen.

1958-1964

Roman Herzog wird Wissenschaftlicher Assistent bei Prof. Maunz an der Juristischen Fakultät der Universität München. Im Jahr 1961 legt er die zweite juristische Staatsprüfung ab.

1964

Habilitation in München bei Prof. Maunz zum Thema "Die Wesensmerkmale der Staatsorganisation in rechtlicher und entwicklungsgeschichtlicher Sicht".

seit 1964

Roman Herzog ist Mitherausgeber des Grundgesetzkommentars "Maunz-Dürig-Herzog".

1964/65

Roman Herzog wird Privatdozent an der Universität München.

1965-1969

Roman Herzog wird Professor für Staatsrecht und Politik an der Freien Universität (FU) Berlin.

seit 1966

Roman Herzog ist Mitherausgeber des "Evangelischen Staatslexikons".

1967/68

Im Jahr 1967/68 wird Roman Herzog Dekan der Juristischen Fakultät und Mitglied des Senats der FU Berlin.

1968/69

Roman Herzog ist Prodekan der Juristischen Fakultät der FU-Berlin.

1969-1972

Roman Herzog wird Professor für Staatslehre und Politik an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer.

1970

Eintritt in die Christlich Demokratische Union (CDU).

1971-1980

Herzog wird Vorsitzender der Kammer für öffentliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland.

1971/72

Im Jahr 1971/72 wird Roman Herzog Rektor der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer.

1973-1978

Roman Herzog wird Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund in Bonn.

1973-1991

Ordentliches Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

1978-1980

Im Jahr 1978 wird Roman Herzog Minister für Kultur und Sport des Landes Baden-Württemberg. Während dieser Zeit legt er im Februar 1980 freiwillig und anonym das Latein-Zentralabitur ab, um die Bedeutung des Faches zu unterstreichen.

1978-1983

Roman Herzog wird Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU.

1979-1983

Mitglied des Bundesvorstandes der CDU.

1980-1983

Roman Herzog wird Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg. Innenminister des Landes Baden-Württemberg. Die "Demonstrationsgebühr" wird während dieser Zeit eingeführt. Teilnehmer an nicht genehmigten Demonstrationen sind seither zur Bezahlung des Polizeieinsatzes verpflichtet. Im Dezember 1982 setzt sich Roman Herzog für eine Ausrüstung der Polizei mit Gummiwurfgeschossen ein.

1981-1994

Roman Herzog wird Mitherausgeber der Wochenzeitung "Christ und Welt - Rheinischer Merkur".

1983-1987

ist er Vorsitzender des Ersten Senats und Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe. Unter der Führung von Roman Herzogs hebt der Senat unter anderem das Verbot einer Demonstration gegen das Kernkraftwerk Brokdorf mit der Begründung auf, "der von der Verfassung jedem Staatsbürger garantierte Schutz der Versammlungsfreiheit" sei auch dann zu erhalten, "wenn mit Ausschreitungen durch einzelne oder eine Minderheit zu rechnen ist".

1984-1994

Roman Herzog wird Honorarprofessor an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer.

1986-1994

Roman Herzog wird Honorarprofessor an der Universität Tübingen.

1987-1994

Roman Herzog wird schließlich Präsident des Bundesverfassungsgerichts.

1988

Veröffentlichung der Schrift "Staaten der Frühzeit. Ursprünge und Herrschaftsformen".

1990

In der Konfrontation um die Anerkennung der polnischen Westgrenze bestätigt Roman Herzog als Bundesverfassungsgerichtspräsident die ständige Rechtsprechung des Gerichts, wonach das Deutsche Reich 1945 nicht untergegangen sei, eine Wiedervereinigung sich aber nicht auf die Grenzen vom 31. Dezember 1937 beziehen müsse. Die Meinung von Roman Herzogs, dass nur in einem Friedensvertrag für ganz Deutschland die Grenzen endgültig festgelegt werden könnten, stößt auf heftige Kritik bei Teilen von F.D.P. und SPD. Roman Herzog schließt eine "Totalrevision des Grundgesetzes" nach der Deutschen Einheit aus, erklärt aber eine "Generalüberholung" für diskutabel.

1992

Während der Auseinandersetzung um die Änderung des Asyl- und Einwanderungsrechts meint Roman Herzog, dass das Staatsangehörigkeitsrecht aus dem Jahr 1913 "total veraltet" sei. Eine Einbürgerung nennt Roman Herzog "nicht Mittel der Integration, sondern Konsequenz einer gelungenen Integration".

1993

Roman Herzog konkretisiert seine Vorstellungen zur "Generalüberholung" des Grundgesetzes dahingehend, dass er unter anderem mehr Kompetenzen für die Länder fordert sowie den Umbau der Finanzverfassung und die Aufnahme von Volksabstimmungen in das Grundgesetz befürwortet. Roman Herzog kritisiert die zunehmende Verlagerung politischer Streitthemen zum Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe und weist auf die Gefahr hin, "dass Politik immer mehr in Karlsruhe statt in Bonn gemacht werde".

1994

Der CDU-Bundesvorstand nominiert Roman Herzog zum Kandidaten für das Bundespräsidentenamt. Am 23. Mai wird Roman Herzog zum siebten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Im August reist Roman Herzog zum 50. Jahrestag des Warschauer Aufstandes nach Polen. Seine Rede mit der "Bitte um Vergebung" am Mahnmal des Warschauer Aufstandes wird sowohl in Polen als auch in Deutschland einstimmig gelobt. Die Schrift "Staat und Recht im Wandel "wird veröffentlicht.

1995

Vor dem Europäischen Parlament in Straßburg spricht sich Roman Herzog für die Europäische Währungsunion aus.

1996

Roman Herzog spricht sich in seiner Rede vor der Enquetekommission des Bundestages zur der Überwindung der Folgen der SED-Diktatur gegen eine "generelle, undifferenzierte Amnestie von Tätern der SED-Diktatur" aus. Während der Vorbereitungen zur deutsch-tschechischen Versöhnungserklärung spricht sich Roman Herzog deutlich gegen deutsche Ansprüche auf ehemalige deutsche Ostgebiete aus und fordert die Vertriebenen auf, das vereinigte Deutschland als ihre Heimat zu betrachten. Roman Herzog wird kurz danach mit der Ehrendoktorwürde der Universität Oxford/England ausgezeichnet. Im November setzt sich Roman Herzog während seines Staatsbesuchs in der Volksrepublik China dafür ein, die Diskussion über die Menschenrechte "auf eine nüchterne Basis zu stellen."

1997

Im Mai wird Roman Herzog mit dem Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen ausgezeichnet. Zusammen mit dem tschechischen Präsidenten Vaclav Havel wird Roman Herzog in New York als "Europäischer Staatsmann des Jahres 1997" ausgezeichnet.

Roman Herzog trifft im Juli zu seinem ersten offiziellen Besuch im Weißen Haus in Washington ein. Vom 31. August - 4. September reist Roman Herzog als erstes deutsches Staatsoberhaupt nach der Wiedervereinigung nach Rußland. Seine geplante Rede vor dem Parlament wird jedoch abgesagt. Zu den Höhepunkten des fünftägigen Staatsbesuches von Bundespräsident Roman Herzog zählt unter anderem seine Rede im russischen Fernsehen. In seiner ersten Rede im russischen Fernsehen wirbt Roman Herzog für eine enge Kooperation mit Deutschland.

1998 Im Februar 1998 reist Roman Herzog als erstes Staatsoberhaupt der westlichen Welt nach Kirgisistan. Deutschland unterhält als einziger EU-Staat eine Botschaft in Kirgisistan. Im selben Monat wird Roman Herzog die Ehrendoktorwürde der Universität Wroclaw (Breslau)/Polen verleihen. Im April wird Herzog mit dem Leo-Baeck-Preis des Zentralrates der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Im Juli 1998 besucht Roman Herzog zusammen mit der dänischen Königin Margarethe II.die jeweiligen Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland. Roman Herzog lobt dabei das Zusammenleben von Volksgruppen und Mehrheitsbevölkerung als musterhaft. Im September 1998 besucht Roman Herzog als erstes ausländisches Staatsoberhaupt den neuen Präsidenten von Südkorea Kim Dae Jung. Im Oktober erhält Roman Herzog die Ehrenbürgerwürde der Stadt Berlin. Im November 1998 macht Roman Herzog einen Staatsbesuch in Israel und in den palästinensischen Autonomiegebieten, durch den Roman Herzog sowohl die bilateralen Beziehungen zu Israel als auch den Nahost-Friedensprozeß unterstützen will.

1999

Im Mai führt Roman Herzogs letzter offizieller Staatsbesuch als Bundespräsident ihn nach Litauen und Lettland. Am 23. Mai wird Johannes Rau im zweiten Wahlgang als Nachfolger von Roman Herzog zum neuen Bundespräsidenten gewählt. Im Juli übernimmt Roman Herzog den Vorsitz des Kuratoriums der Stiftung "Brandenburger Tor" der Bankgesellschaft Berlin. Die Ende 1998 gegründete Stiftung widmet sich der Förderung von Vorhaben aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur.

1999-2000

Roman Herzog leitet den ersten europäischen Konvent zur Erarbeitung einer Charta der Grundrechte der EU.

2000 Am 19. Juni stirbt seine Frau Christiane. Roman Herzog ist heute in zweiter Ehe verheiratet mit Alexandra Freifrau von Berlichingen, geb. von Vultejus.


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