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Massai

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Die Massai sind wohl das bekannteste Volk in Ostafrika. Die großen Massai-Krieger, die Moran, stellen in den roten Gewändern und den langen ockergefärbten Haaren für Europäer den Inbegriff des stolzen afrikanischen Naturvolkes dar.

Sie stammen von den Niloten ab und sind ein nomadisch lebendes Hirtenvolk Etwa im Jahr 1550 wanderten sie vom südlichen Sudan in das heutige Kenia und Tansania ein. Zu den verwandten Völkern der Massai gehören die Niemps in der Region des Baringo-Sees, die Samburu, sowie die in Tansania ansässigen Völker der Arusha und Baraguyu. Alle diese Völker sprechen auch die gemeinsame Maa-Sprache.

Die Massai reisten aus ihrem ursprünglichen Siedlungsgebiet im Sudan entlang der Westküste des Turkanasee nach Süden und ließen sich auf der Hochebene auf beiden Seiten des Grabenbruchs nieder. Im 18. Jahrhundert kamen sie nach Zentraltansania.

In den Jahren danach weiteten die Massai die Grenzen ihres Einflussbereiches immer mehr aus und entwickelten sich zur wichtigsten Regierungsmacht in der Region des Riftvalley. Die Massai Krieger waren so gefürchtet, dass sogar die gut bewaffneten Sklavenkarawanen Konflikte mit den Massai vermieden. Am Aufstieg der Massai ist vor allem ihre geringe Zahl erstaunlich, was wohl auch zu ihrem Ruf als furchtlose Krieger beigetragen hat. Gegenwärtig gehören die Massai mit ca 300.000 Menschen zu den kleineren kenianischen Völkern.

Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Abstieg der Massai. Die Auseinandersetzungen nahmen innerhalb der Massai zu. Ganze Clans wurden bei den Konflikten vernichtet. Zudem kam es zu Pockenepedemien, mehreren Dürren und einer Rinderpest, die die Herden der Massai stark dezimierte.

Die zu dieser Zeit beginnende Kolonisierung Kenias wurde durch die Schwächung der Massai begünstigt. Das Hirtenvolk verlor in der Zeit darauf seine besten Weidegründe und musste sich in minderwertigen Reservaten ansiedeln.

Die militärische Stärke der Massai lässt sich teilweise durch ihre Gesellschaftsstruktur erklären. Das Volk der Massai gliedert sich in 5 Altersgruppen auf, die jeweils bestimmte Aufgaben haben. Die Kinder hüten das Kleinvieh, die Junior und Senior-Krieger sind für die Verteidigung des Massai-Volkes und ihrer Viehherden zuständig. Oft werden Nachbarvölker überfallen um Vieh zu stehlen und so die eigenen Herden zu vergrößern. Die Senior-Krieger dürfen heiraten und sich niederlassen. Die Junior-Ältesten und Senior-Ältesten bilden Ältestenräte, in denen Streitfälle und Verwaltungsfragen besprochen werden. Die Frauen werden nicht in Alternsklassen eingeteilt.

Der Lebensmittelpunkt der Massai ist ihr Vieh, welches sie mit allem Lebensnotwendigem versorgt. Der Enkang ist die traditionelle Siedlung, das aus einigen flachen 10 bis 20 Hütten besteht. Die Herstellung der Hütten erfolgt mit Lehm und Kuhdung. Hier leben Familien in einer wirtschaftlichen und sozialen Einheit. Sie kümmern sich gemeinsam um das Vieh.

Im Gegensatz dazu ist eine Manyatta eine Siedlung der Moran, das sind Junior-Krieger, die vom Massai-Volk getrennt leben.

Die Massai ernähren sich traditionell von Ziegen- und Schaffleisch, sowie dem Blut, das sie aus einer Halsvene der Rinder abzapfen und mit Milch vermischen. Mehr und mehr ernähren sich die Massai jedoch auch von Maisbrei (Ugali). Die Massai schlachten ihre Rinder zur zu rituellen Anlässen oder in Notzeiten.



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