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Niger


Der Name Niger stammt wahrscheinlich vom portugiesischen oder lateinischen Wort für schwarz (niger) ab (als Fehldeutung des Wortes der Tuareg-Sprache ghir n-igheren Fluss der Flüsse, d. h. großer Fluss). Genau in dieser Bedeutung fand es auch schon in der Karte des Claudius Ptolemäus für einen Fluss südlich des Atlas-Gebirges Verwendung. Die westafrikanischen Staaten Niger und Nigeria sind nach dem Fluss benannt, ihre Einwohner haben eine große Zahl verschiedener Namen für den Fluss. Der ins Meer fließende untere Teil des Niger war auch als Kworra oder Quorra bekannt. Erst im 19. Jahrhundert wurde von Europäern erkannt, dass der obere ins Landesinnere fließende Flussteil weder zum Tschadsee, noch zum Nil entwässert, sondern nach Süden zum bereits bekannten Quorra abdreht. Nach dem Nil und dem Kongo ist der Niger mit 4.184 km Länge der drittlängste Fluss in Afrika. Der Niger fließt in einem fast 2000 km großen Halbkreis durch 5 Staaten.
 
Basisdaten:
Geographische Lage: Westafrika
Länge: 4.184 km
Quelle: Tembakounda, Guinea
Mündung: Nigerdelta, Golf von Guinea
Quellfluss: Massian
Quellhöhe: ca. 490 m
Abflussmenge: 9.570 m³/s
Einzugsgebiet: 2.261.763 km²
Großstädte: Bamako, Niamey, Port Harcourt
 
Quelle und Flussverlauf:
 
Der Niger entspringt nahe der Grenze zu Sierra Leone in den Bergen im Süden von Guinea. Er fließt in einem Bogen nach Nordosten, wo er in Mali die Massina bildet. In Timbuktu streift er die Sahara und fließt dann in Richtung Südosten weiter. Danach durchquert der Fluss den Staat Niger, im weiteren Verlauf bildet er teils die Grenze zu Benin und fließt nach Nigeria weiter. Der Niger mündet nach Verlassen des Kainji-Stausees im Nigerdelta in Form eines großen Deltas in den Golf von Guinea.

An der Mündung des Nigers fließen im Jahresdurchschnitt etwa 6.000 m³/s in den Atlantik. Der Hauptzufluss des Niger ist der Benue.
 
 
Verkehr:
Im oberen Teil, wo nicht nur Flusspferde eine gewisse Gefahr darstellen, ist der Niger mit kleineren Booten schiffbar. Erst etwa 60 km flussabwärts von Bamako ab Koulikoro kann der Niger mit größeren Schiffen und Booten von Oktober bis Januar während der Hochwasserzeit befahren werden. Durch Versandung als Folge voranschreitender Dünenreaktivierung verschlechterte sich in den letzten Jahren die Schiffbarkeit des Nigers am Nigerknie.
 
Umwelteinflüsse:
Durch die rasche Zunahme der Bevölkerung, die Abkehr vom traditionell schonenden Umgang mit der Natur und die immer rascher fortschreitende Ausdehnung der Wüste ist der Niger bedroht, und damit das Leben von 110 Millionen Menschen.
 
Anwohner:
 
Der Niger ist unerlässlich für die Land- und Weidewirtschaft sowie die Trinkwasserversorgung. So leben fast alle der 110 Millionen Menschen, die direkt am Niger wohnen, vom Fluss.
 
Besonderheiten:
 
Geographen erklären die Bumerang-Form des Flusses heute meist mit einer Theorie, nach welcher der Niger aus 2 alten, miteinander verbundenen Flüssen besteht. Der obere Niger von der Quelle bis zum Nigerknie mündete ursprünglich in einen heute ausgetrockneten See. Der untere Niger hingegen entsprang in den Hügeln nahe dem See und floss nach Süden bis zum Golf von Guinea. Als die Sahara (4000 bis 1000 v. Chr.) austrocknete, änderten beide Flüsse ihren Verlauf und trafen sich. Obwohl diese Theorie heute vorherrschend ist, stößt sie vereinzelt auf Widerspruch.
 
Geschichte:
 
Der untypische Flusslauf hat europäischen Forschern über 2 Jahrtausende hinweg Rätsel auf gegeben. Römische Geographen gingen in der Antike davon aus, dass der Fluss in der Nähe von Timbuktu ein Teil des Nils sei. Dagegen waren europäische Entdecker im 17. Jahrhundert davon überzeugt, dass der Fluss nach Westen fließen und in den Senegal münden würde.

Als einer der ersten Europäer erreichte im Jahr 1796 der britische Afrikaforscher Mungo Park den Lauf des Niger, dessen Reisebericht noch heute als Klassiker gilt. In einer zweiten Expedition befuhr er im Jahr 1805 den Lauf des Niger zwischen Bamako und Bussa im Nordwesten Nigerias. Hier wurde er im Folgejahr, wohl im Kampf mit Eingeborenen, getötet. Erst 1830 entdeckten die Brüder Richard und John Lander den tatsächlichen Verlauf des Niger. Die europäischen Forscher Marius Moustier und Josua Zweifel entdeckten erst 1879 die Quelle des Niger.

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Geographie Flüsse Afrika Niger


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