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Oder


Die Oder fließt durch Tschechien, Polen und Deutschland zur Ostsee und ist 866 km lang. Wenn man die Warthe als Quellfluss rechnet, kommt man auf eine Gesamtlänge von 1045 km. Zum Ende des 2. Weltkrieges wurde die Oder ab der Einmündung der Lausitzer Neiße bis Mescherin/Gryfino zur polnischen Westgrenze. Die Oder ist nach Rhein, Donau, Inn und Elbe der fünftgrößte deutsche Fluss.
 
Basisdaten:
Geographische Lage: In Tschechien, Polen, Deutschland (Europa)
Länge: 866 km
Quelle: Am Lieselberg in Mähren
Mündung: In das Stettiner Haff
Quellflüsse: Warthe
Quellhöhe: 634 m
Abflussmenge: 574 m³/s
Einzugsgebiet: 118.861 km²
Großstädte: Ostrava, Oppeln, Breslau, Stettin
 
Quelle und Flussverlauf:
 
Die Oder entspringt am Lieselberg im mährischen Odergebirge, hier bildet sich teilweise die Grenze zwischen Schlesien und Mähren. Die Oder überquert hinter Ostrau die Grenze zwischen Tschechien und Polen und fließt durch Schlesien.

Ab der Neißemündung bei Ratzdorf markiert die Mitte der Oder bis nördlich von Schwedt die Grenze zwischen Polen und Deutschland. Die Oder fließt durch Frankfurt (Oder), Slubice und Kostrzyn nad Odra, zwischen Lebus und Oderberg durchfließt sie das etwa 60 km lange Oderbruch, bevor sich die Oder zwischen Schwedt und Gartz in Westoder und Ostoder teilt. Die Westoder ist bis Mescherin Grenzfluss, danach fließt sie wie die Ostoder beidseitig auf polnischem Territorium weiter.

Das Gefälle der letzten 30 km vor Stettin beträgt nur noch wenige cm, auf Höhe des Dammscher Sees vereinigen sich Ost- und West-Oder. Als sogen. Papenwasser fließt die Oder durch Police, ehe sie in das zur Ostsee gehörende Stettiner Haff (eine Meeresbucht) mündet. Die Meeresarme des Stettiner Haff befördern zwar als Mündungsarme der Oder überwiegend Oderwasser nach Norden, haben jedoch besonders bei starkem Nordwind auch einen bedeutenden Einstrom von Seewasser ins Haff.
 
Verkehr:
 
Die Oder ist auf 717 km bis Kozle (Polen) schiffbar, dort schließt der Gleiwitzer Kanal an. Durch Begradigung verkürzte sich die Oder seit etwa dem Jahr 1850 von 1040 km auf 866 km Länge.

Ab Juli 2007 verkehrt nach 62 Jahren wieder eine Fähre zwischen dem deutschen Ort Güstebieser Loose und der polnischen Ortschaft Gozdowice. Als Fähre wird ein motorisierter Raddampfer benutzt.
 
Tier- & Pflanzenwelt:
 
Seit dem Jahr 1945 entwickelte sich im Unteren Odertal zwischen Hohenstaaten und Stettin eine faszinierende Flusslandschaft. Im Zwischenoderland findet sich das größte intakte Überflutungsgebiet mit weit verzweigten Auenlandschaften. Aufgrund seiner vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt wurde das Untere Odertal im Jahr 1995 zum deutsch-polnischen Nationalpark erklärt. In den Moorflächen, Sumpfgebieten und Wasserläufen findet man Seerosen, Sumpfdotterblumen und einzigartige Schwimmfarne. Über 200 Vogelarten, darunter sehr seltene Exemplare, haben sich im Nationalpark niedergelassen. In den zahlreichen Flussarmen findet man Biber, Fischotter und verschiedene Amphibien- und Reptilienarten. Der Nationalpark, mit 10.000 ha auf der deutschen und ca. 6000 ha auf der polnischen Seite, beherbergt weiterhin bis zu 36 Fischarten.

Das Gebiet ist nur für Mitarbeiter des Nationalparks und Wissenschaftler zugänglich, dennoch kann die faszinierende Oderwelt auf von Besuchern bestaunt werden. Viele Wander- und Radwege führen den Besucher immer wieder zu Aussichtspunkten mit Blick auf die Auenlandschaften. Zum Nationalpark gehören auch die angrenzenden Tal-Hänge, wo u. a. sehr seltene Baumarten und Blumen wie Flaumeiche, Sibirische Glockenblume oder Kreuz-Enzian wachsen.
 
Umwelteinflüsse:
 
Im Jahr 1996 gründeten Deutschland, Polen und Tschechien die „Internationale Kommission zum Schutz der Oder“. Hierbei verpflichten sich die Staaten auf ein Sofortprogramm zur Reduzierung der Schadstoffbelastung des Flusses sowie des Einzugsgebietes. Eine Maßnahme war u.a. der Bau einer gemeinsam genutzten Kläranlage. Von großer Bedeutung für den Naturschutz an der Oder ist weiterhin der im Jahr 1995 gegründete Nationalpark Unteres Odertal.
 
Besonderheiten:
 
Ein verheerendes Hochwasser im Juli/August 1997 führte in der Tschechischen Republik, in Polen und in Brandenburg (Oderbruch) zu erheblichen Schäden.
 
Geschichte:
 
Politische Bedeutung erlangte die Oder seit dem Ende des 2. Weltkriegs. Im Rahmen des Potsdamer Abkommens wurde 1945 etwa 1/4 des deutschen Staatsgebietes in den Grenzen von 1937 de facto abgetrennt und unter vorläufige polnische bzw. sowjetische Verwaltung gestellt. 1990 wurde die sogen. Oder-Neiße-Linie als deutsche Ostgrenze bestätigt, als die BRD im Zwei-plus-Vier-Vertrag und im Deutsch-Polnischen Grenzvertrag auf alle Ansprüche auf ehemals deutsche Gebiete östlich dieser Linie verzichtete.

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