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Rio Madeira


Der Rio Madeira ist, seine Quellflüsse mit gerechnet, der größte Nebenfluss des Amazonas. Der Rio Madeira gilt als gelb-roter Fluss, was von der Bodenbeschaffenheit und der Erosion der durchflossenen Regionen kommt.
 
Basisdaten:
Geographische Lage: Südamerika
Länge: 3.239 km (mit Mamoré und Grande)
Quellflüsse: Rio Mamoré, Rio Grande
Mündung: Rio Amazonas, Brasilien
Abflussmenge: 31.200 m³/s
Einzugsgebiet: 1.485.218 km²
Großstädte: Porto Velho
 
Quelle und Flussverlauf:
 
Seine zwei Quellflüsse sind der Rio Mamoré und der Rio Grande. Der Rio Mamoré entspringt an den Nordhängen der Sierra de Cochabamba in Bolivien. Einer der Ursprünge des Rio Grande ist der Río Rocha, der am Südhang der Kordillere von Cochabamba entspringt. Der Rio Mamoré vereinigt sich nach einer Gesamtlänge von etwa 1600 km mit dem Río Beni zum Rio Madeira. Der Rio Madeira fließt in nordöstlicher Richtung und mündet als einer der mächtigsten Zuflüsse bei der Stadt Itacoatiara in den Amazonas.
 
Verkehr:
 
Die schiffbare Strecke des Rio Madeira liegt zwischen Porto Velho und Itacoatiara. Schon 30 km von Porto Velho befindet sich der Wasserfall Cachoeira do Teotonio, der den Fluss unschiffbar macht. Ab hier ist der Wasserweg in Richtung Bolivien auf dem Rio Madeira wegen starker Untiefen und Stromschnellen unpassierbar. Der Rio Madeira ist einer der wichtigsten Verkehrswege, vor allem für den Güterverkehr in Amazonas. In Itacoatiara ist der wichtigste Soja-Hafen in Amazonien.
 
Tier- & Pflanzenwelt:
 
Im Rio Madeira lebt eine der drei Unterarten des Amazonas-Flussdelfin, die zu den bedrohten Tierarten zählen. Weiterhin bietet der Rio Madeira vielen verschiedenen Fischarten einen Lebensraum. Hinzu kommen eine Vielzahl an regional vorkommenden Fischarten wie verschiedenen Arten von Piranhas.

Am Ende der Regenzeit versammeln sich die Fische zu riesigen Schwärmen und wandern mehrere Hundert Kilometer flussaufwärts in die Oberläufe. Sie müssen dabei gewaltige Felsbarrieren und tosende Wasserfälle überwinden. An der größten Schwelle, der Cachoeira do Teotonio, profitieren Anwohner von diesem Naturspektakel und fischen mit allen erdenklichen Fangmethoden große Mengen der silbrigen Beute ab.
 
Umwelteinflüsse:
 
Durch die weltweite Klimaveränderung kommt es zu untypischen langen Dürre- und Trockenzeiten, die unter anderem Fischsterben auslösen. Vielerorts sind Dörfer nicht mehr erreichbar, weil die Flüsse nicht mehr zu befahren waren.

Es sind derzeit zwei Wasserkraftwerke am Rio Madeira geplant. Diese Projekte begünstigen Landvertreibungen und den Einschlag in die Tropenwälder.

Das alljährliche Naturschauspiel am Wasserfall Cachoeira do Teotonio lockt mittlerweile Tausende von Touristen an und es kommt zu einer Überfischung in diesem Gebiet.
 
Anwohner:
 
Die Anwohner am Rio Madeira sind unter anderen indigne Völker, die noch nie mit der Außenwelt in Berührung gekommen sind. Die Menschen leben überwiegend vom Fischfang, jagen und betreiben Wanderfeldbau auf brandgerodeten Regenwaldflächen.
 
Geschichte:
 
Im Mai 1909 brach der brasilianisches Armeeangehöriger, Ingenieur und Abenteurer Cândido Mariano de Silva Rondon auf mit dem Ziel von Tapirapuã im nördlichen Teil Mato Grossos nordwestlich den Rio Madeira zu erreichen. Nach neun Monaten am Weihnachtstag erreichte Rondon mit Kanus sein Ziel: den Rio Madeira.

In der Zeit des brasilianischen Kautschukbooms wurde nach den Plänen des deutschen Ingenieur Franz Keller eine 364 km lange Eisenbahnstrecke die Madeira-Mamoré-Eisenbahn gebaut. Ursprünglich sollte sie von der bolivianischen Stadt Riberalta über die brasilianische Grenzstadt Guajará-Mirim am Río Mamoré, weiter bis zur Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Rondônia, Porto Velho, am Rio Madeira verlaufen.

Mit dem Bau sollten die Stromschnellen entlang des Rio Madeira zwischen Río Mamoré und Porto Velho umfahren werden und so einen Zugang für die Rohstoffe Boliviens zum Atlantik schaffen. Erst 40 Jahre nach dem ersten Baubeginn, nachdem der Bau durch eine US-amerikanische Gesellschaft im Jahre 1907 wieder aufgenommen worden war, wurde am 1. August 1912 die Strecke eröffnet.

Die Arbeiten an der Strecke waren hart und kosteten allein offiziell über 6000 Arbeiter das Leben. Die Opfer bei den indigenen Stämmen, die durch den Bau der Eisenbahn durch ihr Gebiet in Mitleidenschaft gezogen wurden, sind darin nicht enthalten.

Die Strecke hatte keine Anbindung an andere Bahnstrecken Brasiliens und wurde nach dem Ende des Kautschukbooms eingestellt.Heute ist nur noch ein 25 km langer Streckenabschnitt zwischen Santo Antônio und Porto Velho für Touristen in Betrieb.

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