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Ganges

Der heilige Fluss der Hindus ist 2.511 km lang, er entsteht im indischen Garhwal im Südwesten des Himalaja durch den Zusammenfluss von Alaknanda und Bhagirathi. Danach fließt der Ganges zumeist in südöstlicher Richtung durch Indien in das bengalische Tiefland. Dort gelangt er nach Bangladesch, wo er mit dem Jamuna zusammenfließt, danach fließt er als Padma weiter. Nun bildet er in Vereinigung mit dem Meghna das Gangesdelta von ca. 350 km Länge. In diesem Mündungsdelta, einem der größten der Welt, finden sich auch weitflächige Mangrovensümpfe, die sogen. Sundarbans. Der Meghna mündet schließlich in den Golf von Bengalen und damit in den Indischen Ozean.
 
Basisdaten:
Geographische Lage: Asien, Indien, Bangladesch
Länge: 2.511 km
Quelle: Gaumukh, einer Zunge des Gangotri-Gletschers
Mündung: Indischer Ozean
Quellflüsse: u. a. Alaknanda, Dhauli, Bhagirati
Quellhöhe: 4.214 m
Abflussmenge: 13.000 m³/s
Einzugsgebiet: 1.016.104 km²
Großstädte: Kanpur, Varanasi, Patna, Kalkutta
 
Quelle und Flussverlauf:
 
Der Ganges entspringt in etwa 4000 m Höhe im Himalaya. Genährt durch den großen Gangroti Gletscher entstehen dort zunächst die beiden Quellflüsse Bhagirathi und Alaknanda, diese vereinigen sich kurz danach zum Ganges. Ebenfalls in der Nähe beginnen mit dem Indus und dem Brahmaputra zwei weitere große Flüsse der Region. Der Brahmaputra fließt parallel zum Ganges auf der Nordseite des Himalaja durch China und trifft in Bangladesh wieder auf diesen.

Der Ganges durchfließt das nordindische Tiefland als breiter, träger Strom. Hauptsächlich zum Ende der Trockenzeit im März ist der Wasserstand niedrig, verursacht wird dies auch durch den Staudamm Haridwar. Dieser leitet schon im Oberlauf einen Großteil der Schmelzwässer des Himalajas in einen Kanal ab. Im größten Delta der Welt vereinigt sich der heilige Fluss schließlich in Bangladesh mit dem Brahmaputra und fließt u. a. über die Hauptmündungsarme Padma und Hooghly in den Golf von Bengalen.

Der Ganges nimmt auf seinen Weg zahlreiche Nebenflüsse wie u.a. Yamuna, Ghaghara, Kosi und Son auf. Am Flusssystem des Ganges liegen zahlreiche bedeutende und große Städte, im Mündungsgebiet auch die 14 Mio. Einwohner zählende Stadt Kalkutta.
 
Verkehr:
Auf dem Ganges ist zwar Binnenschifffahrt möglich, welche jedoch keinerlei Verkehrsbedeutung hat.
 
Tier- & Pflanzenwelt:
 
Der Ganges bietet den seltenen und kaum erforschten Gangesdelfinen und Gangeshaien Lebensraum. Die großen Mangrovenwälder beheimaten auch zahlreiche weitere Tier- und Pflanzenarten, wie den vom Aussterben bedrohten Bengalischen Tiger. Durch das notorisch sauerstoffarme Wasser des Ganges reduziert sich vor allem auch der Fischbestand immer weiter.

Das breite Gangestiefland trennt die Gebirgsumwallung von der Scholle des Dekkan und bildet eine von mächtigen jungen Sedimenten aufgeschüttete Vortiefe des Faltengebirges.
 
Umwelteinflüsse:
 
Durch ein Bad im Ganges glauben die Hindus ihre Seele reinigen zu können, doch setzen sie hiermit ihre Körper einer hochgradigen Verseuchung aus. Der Ganges zählt zu den am stärksten gefährdeten Flüssen weltweit. Mehrere hundert Millionen Liter Abwässer, die zuvor nur selten Kläranlagen durchlaufen, werden täglich eingeleitet. Die Verschmutzungsfaktoren sind u.a. das tägliche Bad von 400 Millionen Menschen, Wäschewaschen und privater Abfall. Weiterhin werden jährlich Tausende von Leichen verbrannt und die Überreste dem Ganges übergeben. Leprakranke, Kinder und Sadhus sind außerdem von der Feuerbestattung ausgeschlossen. Diese werden mit Steinen beschwert und direkt im Fluss versenkt.

Hinzu kommen weiterhin die Industrieabwässer, die ständig zunehmen und ebenfalls direkt in den Ganges abgeleitet werden. Hauptsächlich die am Mittellauf des Heiligen Flusses angesiedelte Leder- und Stofffärbe Industrie leitet u.a. krebserregendes Chrom in den Ganges. Somit ist der Fluss hoffnungslos mit Abfall überladen und außerdem ständig sauerstoffarm.

Zwischenzeitlich ist die Belastung des Ganges soweit vorangeschritten, dass eine eigene Regeneration nicht mehr möglich ist. Bereits vor ca. 20 Jahren stand der Fluss vor dem biologischen Kollaps. Daher stellte die indische Regierung im Jahr 1985 den National River Action Plan auf, in dessen erster Phase sollten 27 Städte entlang des Flusslaufes Kläranlagen erhalten. In einer zweiten Phase sollten ab dem Jahr 1993 alle Zuflüsse des Ganges so gereinigt werden, Umweltschützer bezeichnen das Programm jedoch als Flop. Nur etwa ein Drittel der angestrebten Wassermenge fließt durch die Kläranlagen, von denen viele defekt oder nicht in Betrieb sind, da finanzielle Mittel fehlen. Auch fehlt der politische Wille, dass Problem mit aller Entschlossenheit anzugehen.
 
Anwohner:
 
Für Indien sind v. a. die religiösen Aspekte des Ganges von Bedeutung, Bangladesh bringt der Fluss fruchtbaren Boden, aber auch alljährlich Überschwemmungskatastrophen mit vielen Toden und unzähligen Obdachlosen.

Weite Teile von Indien gelten als überbevölkert, auch ist die soziale Struktur durch eine große Heterogenität bestimmt. Indien gehört zu den Staaten mit der größten Zahl an Riesenstädten wie Bombay, Kalkutta, Madras oder Neu-Dehli, wirtschaftlich zählt es zu den Entwicklungsländern. Dennoch hat sich Indien in den letzten Jahren zu einem weltweit wichtigen und konkurrenzfähigen Software Anbieter entwickelt.

Bangladesh ist fast vollständig von Indien umgeben, auf einer Fläche von ca. 150.000 km² leben über 120 Mio. Einwohner. Somit zählt Bangladesh zu den am dichtesten besiedelten Ländern weltweit. Vom gemeinsamen Mündungsgebiet des Ganges und des Brahmaputra sind beinahe neun Zehntel der Gesamtfläche von Bangladesh geprägt. Ein Delta mit einem System aus 230 Flüssen mit zahlreichen Seitenkanälen und Nebenarmen, weshalb das Land aus einer Vielzahl von Wasserstraßen, Seen, Sümpfen und Schwemmlandinseln besteht. Während der Regenzeit stehen 30 - 80% des Landes unter Wasser, was unzählige Opfer fordert. Die natürlichen Faktoren und die hohe Bevölkerungsdichte sind die Hauptgründe dafür, dass Bangladesh zu den ärmsten Ländern der Welt zählt.
 
Besonderheiten:
 
In den meisten indischen Religionen ist der Ganges heilig, ein Bad in ihm soll von Sünden reinigen und Absolution bringen. Viele Hindus wollen möglichst am Ganges sterben und ihre Asche im Fluss verstreut wissen.
 
Geschichte:
 
Der Ganges ist die spirituelle Lebensaber Indiens und wird als Personifikation der Göttin Ganga betrachtet. Diese soll, nachdem sie etliche Jahre von König Bhagiratha im Himalaja angebetet wurde, auf die Erde herabgestiegen sein. Um zu verhindern, dass herabstürzendes Wasser auf der Erde Zerstörungen anrichtet, fing Shiva dieses mit seinem Kopf auf und dämpfte die Wasserkraft durch sein aufgetürmtes Haar. Danach strömte der Ganges sanft vom Himalaja in die indische Ebene herab. Seine himmlische Herkunft macht den Ganges heilig, seine Geschichte wird alljährlich zur Monsunzeit gefeiert.

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Geographie Flüsse Asien Ganges


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