Fränkische Schweiz


Die Fränkische Schweiz ist ein Mittelgebirge in Franken. Dieses hat seinen Eigennamen durch kulturelle und geologische Besonderheiten erhalten. Ihren typischen Charakter bekommt die Fränkische Schweiz durch bergige Landschaften, markante Felsformationen und Höhlen sowie viele Burgen und Ruinen.
 
Geografie
Die Fränkische Schweiz ist der nördliche Teil der Fränkischen Alb und großflächig eingefasst durch den Main im Norden, die Regnitz im Westen und die Pegnitz im Osten. Das eigentliche Gebiet der Fränkischen Schweiz umfasst tatsächlich jedoch nur das Einzugsgebiet der Wiesent.

Die Region erstreckt sich über Teile der Landkreise Bamberg, Bayreuth, Forchheim und Lichtenfels. Zu den bekanntesten Orten gehören Pottenstein, Gößweinstein, Muggendorf, Ebermannstadt, Streitberg und Waischenfeld.
 
Geologie
Das Gebiet ist geprägt durch Kalk- und Dolomitfelsen des Weißen Jura. Die Fränkische Schweiz ist eine typische Karstlandschaft mit tief eingeschnittenen Flusstälern und trockenen, kargen Hochflächen. In den geschichteten Kalksteinen werde viele Fossilien wie Ammoniten gefunden.

Der markanteste Berg ist das sogen. "Walberla" (eigentlich Ehrenbürg), ein Tafelberg östlich von Forchheim. Die Ehrenbürg besteht aus dem 532 m hohen Rodenstein sowie dem 512 m hohen Walberla. Vom Walberla hat man einen Blick ins Regnitz- und Wiesenttal. Neben dem Walberla finden sich in der Fränkischen Schweiz noch weitere sehr gute Aussichtspunkte.

Die Fränkische Schweiz verfügt über zahlreiche Höhlen, wobei die größte und berühmteste die Teufelshöhle bei Pottenstein ist. Durch das Eindringen von Kohlensäure haben sich zahlreiche Höhlen gebildet, wovon viele reich an Tropfsteinen sind.

Die Fränkische Schweiz wird durch das Gewässersystem der Wiesent und ihrer Nebenflüsse entwässert. Das Ökosystem der Flüsse in der Fränkischen Schweiz ist soweit intakt, dass die Fische sich natürlich fortpflanzen. Anlässlich der Flurbereinigung wurden jedoch zahlreiche Bäche begradigt.
 
Klima
Die Fränkische Schweiz weist ein mildes und niederschlagsarmes Klima auf.
 
Flora und Fauna
Die wasserarmen und kalkhaltigen Böden in dem Gebiet der Fränkischen Schweiz sind die Basis für artenreiche Magerrasen mit hochspezialisierten und teilweise seltenen Pflanzen- und Tierarten. Man findet etwa 40 verschiedene Orchideenarten, die verglichen mit Zimmerorchideen sehr kleinblütig sind. Die meisten Orchideenarten wachsen im lichten Schatten und sind zumeist am Rand von Waldwegen zu finden. Das Gebiet um das Walberla ist geprägt von dem größten geschlossenen Süßkirschenanbau in Europa.

Auch die Tierwelt in der Fränkischen Schweiz hat einiges zu bieten. An manchen der idyllischen kleinen Flüsse kann man beispielsweise den Eisvogel oder die Wasseramsel beobachten. Wegen der geologischen und ökologischen Situation in den Gewässern der Fränkischen Schweiz sind hier überwiegend Bachforellen, Regelbogenforellen sowie Äschen beheimatet. Wer die Tiere des Waldes aus nächster Nähe sehen möchte, sollte den Wildpark Hundshaupten oder das Wildgehege Hufeisen besichtigen.
 
Tourismus
Der Tourismus begann in der Fränkischen Schweiz zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Muggendorf, im benachbarten Streitberg wurden Molkekuren angeboten. Die touristischen Impulse gingen jedoch von den Höhlen aus, weshalb die Fränkische Schweiz eine der ältesten Urlaubsregionen in Deutschland ist.

Die Gegend hieß früher "Muggendorfer Gebürg", die ersten Reisenden kamen zur Zeit der Romantik Im Jahr 1820 erschien das Buch "Die kleine Schweiz" von Jakob Reiselsberger aus Waischenfeld, worauf die Bezeichnung "Fränkische Schweiz" zurückgeht. Mit "Schweiz" bezeichnete man im 19. Jahrhundert zumeist Landschaften mit Bergen, Tälern und Felsen. Im Jahr 1829 erschien Joseph Hellers Buch "Muggendorf und seine Umgebung oder die Fränkische Schweiz". Schon bald pilgerten nun vornehme Kurgäste nach Muggendorf zur Erholung, zu den Besuchern gehörte u.a. auch Richard Wagner.

Durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes wurde die Fränkische Schweiz immer leichter zugänglich. Der Fränkische-Schweiz-Verein begann zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Erschließung des Gebietes und förderte eine Verbesserung der Wander- und Verkehrswege.

Heute zieht die reizvolle Gegend jährlich Tausende von Erholungssuchenden, Wanderern und Naturfreunden an. Aufgrund ihrer engen und kurvenreichen Straßen ist die Fränkische Schweiz auch bei Motorradfahrern sehr beliebt. Mit über 6.500 Routen ist die Fränkische Schweiz eines der am besten erschlossenen Klettergebiete weltweit.

Das Gebiet der Fränkischen Schweiz liegt an der Burgenstraße, die durch abwechslungsreiche Landschaften führt. Hierbei handelt es sich um eine Touristenstraße zwischen Mannheim und Prag mit über 70 Burgen, Schlössern und Festungen, die teilweise besichtigt werden können. Weiterhin gibt es 137 katholische und evangelische Kirchen, nahezu jedes Dorf hat seine Kirche. Die bedeutendste Kirche der Fränkischen Schweiz ist die barocke Dreifaltigkeitsbasilika zu Gößweinstein. Der Sandsteinbau wurde von Balthasar Neumann geplant und im Jahr 1739 eingeweiht. Die Wehrkirchen sind Überreste aus unsicheren Zeiten, wobei sich die bekanntesten in Effeltrich und Hohenpölz befinden

Das Walberlafest am ersten Sonntag im Mai zieht heute Tausende von Besuchern an. Das Walberla ist auch bei Drachenfliegern sehr beliebt. Weiterhin ist die Wiesent ein beliebter Wanderfluss für Kanufahrer.
 
Geschichte
In der Fränkischen Schweiz lassen sich bis in die Steinzeit Spuren menschlichen Lebens zurückverfolgen. Das heutige Gebiet lag in der letzten Eiszeit in einer Zone ohne Eis, was für die einheimische Bevölkerung wesentliche Vorteile hatte. Die eisfreien Gewässer boten genügend frischen Fisch und daher ausreichend Nahrung, Höhlen oder Felsdächer boten der fränkischen Urbevölkerung Wohnmöglichkeiten. In der frühen Geschichte siedelten sich in der Fränkischen Schweiz Kelten an. Diese errichteten mächtige Ringwälle, die heute noch im Walberla bei Forchheim zu sehen sind.

Das Gebiet war nie eine politische und wirtschaftliche Einheit, bis weit in die Neuzeit konnte keine Einigung gefunden werden. Die Geschichte der Fränkischen Schweiz bestimmen die bedeutenden Städte Bayreuth, Nürnberg und v. a. Bamberg. Eine Änderung ergab sich erst durch den Wiener Kongress, als sich das Königreich Bayern fränkische Gebiete aneignete.

In einer Urkunde aus dem Jahr 1360 wird erstmals die Walburgis-Kapelle auf dem Berg Walberla erwähnt. Archäologische Funde zeugen von einer Besiedlung des Walberlas bereits ca. 1000 v. Chr. Befestigungsanlagen der Kelten (ca. 500 v. Chr.) sind heute noch erkennbar. Schon im 18. Jahrhundert wurde das "alte Gebürg" nach geheimnisvollen Grotten durchforscht.
 
Besonderheiten
Typisch für die Region der Fränkischen Schweiz ist das dunkle Bier. Die größeren Brauerein bieten jedoch längst auch andere gängige Biersorten an. Zumeist handelt es sich bei den Brauereien um kleine Privatbetriebe, die oftmals nur ein- oder zweimal wöchentlich brauen.

Mit etwa 70 Brauereien ist die Fränkische Schweiz die Region mit der höchsten Brauereidichte weltweit. Die Gemeinde mit der höchsten Brauereidichte wiederum ist laut Guinness-Buch der Rekorde der Ort Aufseß, wo 4 Brauereien auf etwa 1.500 Einwohner kommen.


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