Pyrenäen in Geographie,Gebirge,Europa,Mittelgebirge Europa | lexolino.de

Pyrenäen


Die Pyrenäen sind eine ca. 430 km lange Gebirgskette. Sie trennen sie Iberische Halbinsel im Süden vom übrigen Europa im Norden. Die Pyrenäen liegen zwischen dem atlantischen Ozean im Westen und dem Mittelmeer im Osten. Längs der Pyrenäen verläuft die Grenze zwischen Spanien und Frankreich, im Osten liegt Andorra.
 
Geografie
Man unterteilt die Pyrenäen in die westlichen oder atlantischen Pyrenäen, die Hoch- oder Zentralpyrenäen sowie die östlichen Pyrenäen. Das Gebiet der Hochpyrenäen erstreckt sich vom Port de Canfranc im Westen bis zum Val d'Aran im Osten. Höchster Gipfel ist mit 3.404 m der Pico de Aneto im Maladeta-Massiv. In den Pyrenäen liegen etwa 200 Berge über 3.000 m Höhe, die höchsten sind noch vergletschert. Der ehemals äußerst beeindruckende Ossoue-Gletscher am Vignemale hat jedoch bereits viel von seiner ehemaligen Größe verloren.
 
Geologie
Die Gebirgskette entstand von ca. 50 bis 100 Mio. Jahren im Tertiär. Hauptsächlich aus Kalkstein bestehen die westlichen Pyrenäen, in den Zentralpyrenäen dominieren verschiedene Granite. Das Faltengebirge wurde v. a. während der Würmeiszeit mit einer geschlossenen Schneedecke überzogen, durch diese haben sich Tausende Gletscherseen und viele Hängetäler gebildet.
 
Klima
Das Gebirge liegt im Bereich des immerfeuchten westeuropäischen Klimas, dieses geht am Südfuß der Pyrenäen in das sommertrockene Mittelmeerklima über. Die Schneegrenze steigt vom Westen von 2.700 m Höhe zum Zentralkamm auf 3.100 m an und sinkt im Osten nur unwesentlich ab.
 
Flora und Fauna
Die Flora der Pyrenäen beheimatet ca. 4.500 Pflanzenarten, hiervon kommen etwa 150 nur in dieser Gegend vor.

In den großen Mischwäldern auf der französischen Seite leben bis auf etwa 1.800 m Höhe noch vereinzelt Braunbären, in den hochalpinen Bereichen ist die Pyrenäengämse anzutreffen. Auch haben sich aus den Alpen eingewanderte Murmeltiere sehr stark verbreitet. In seinem Bestand bedroht ist der Pyrenäen-Desman, eine Unterart der Maulwürfe. Beheimatet sind auch zahlreiche Vogelarten wie Stein-, Zwerg-, und Habichtsadler sowie Gänse-, Schmutz- und Bartgeier. Weiterhin gibt es eine Vielzahl von Insekten, auffallend sind hierbei besonders die ca. 300 Schmetterlingsarten, wie auch Heuschrecken und Käfer.
 
Tourismus
Zunehmend Bedeutung kommt auch dem Tourismus zu in Kurorten, Wintersportorten und Wallfahrtsorten. Die romanischen Kirchen im katalanischen Tal Vall de Boí sind UNESCO-Weltkulturerbe. In den Pyrenäen gibt es 3 Nationalparks, der älteste ist der im Jahr 1918 eröffnete und auf der spanischen Seite liegende Nationalpark Ordesa y Monte Perdido, südlich vom Cirque de Gavarnie. Er umfasst eine Fläche von ca. 2.175 ha und ist somit der kleinste der 3 Nationalparks. Ebenfalls in Spanien liegt der Nationalpark Aigües Tortes i Estany de Sant Maurici mit einer Ausdehnung von ca. 105 km².

Im Jahr 1967 wurde auf der französischen Seite der Bereich von den Bergen südlich von Lescun im Vallee d'Aspe im Westen bis einschließlich zum Néouvielle-Massiv im Osten zum Nationalpark (Parc National des Pyrénées) erklärt.
 
Besiedlung
In den östlichen Pyrenäen liegt das kleine Fürstentum Andorra, durch die Gebirgskette verläuft auch die politische Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Den Pyrenäen kommt auch eine kulturell verbindende Funktion zwischen den 3 Anrainerstaaten zu, was sich z. B. durch die Verwendung der gleichen Sprachen ( (Katalanisch, Gaskognisch, Baskisch) zeigt.
 
Geschichte
Der französische Geograph und Alpinist Franz Schrader, der von 1844 bis 1924 lebte, war einer der berühmtesten Pyrenäenforscher. Schrader hat verschiedene bedeutende Massive der Pyrenäen kartiert, besonders berühmt wurde er für die Erforschung der Cirque de Gavarnie, zu deren Füßen er in dem Ort Gavarnie begraben liegt. Franz Schrader war auch der Erstbesteiger der 3.144 m hohen Grand Bachimale, der ihm zu Ehren auch Pic Schrader genannt wird.
 
Besonderheiten
In den Pyrenäen wird eine weitreichende Weidewirtschaft mit Ziegen, Rindern und Schafen betrieben, die sich in den Sommermonaten auch auf die Hochalmen ausweitet. Überwiegend in den westlichen Pyrenäen werden diverse Käsesorten produziert, im dort überwiegenden Kalkgestein sind oftmals Höhen, in denen auf den Almen der Käse reifen kann. Hergestellt werden Käse aus Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch, wobei der Pyrenäenkäse mit seiner schwarzen Wachsschicht recht bekannt ist. In den Vorgebirgen wird sowohl auf der französischen wie auch auf der spanischen Seite Weinbau betrieben. Auch Schmuggel spielte bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle.


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