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Sri Lanka


Sri Lanka (bis 1972 Ceylon) ist ein Inselstaat im Indischen Ozean, 31 km vor der Südspitze des Indischen Subkontinents. Die Insel wird auch "Perle des Indischen Ozeans" genannt und hat etwa 20 Mio. Einwohner sowie eine Fläche von 65.610 km².

Durch ihre Lage bildet Sri Lanka einen strategischen Knotenpunkt für die Seefahrt zwischen West- und Südostasien. Sri Lanka ist bekannt für die Produktion und den Export von Tee, Kaffee, Kautschuk und Kokosnüssen und ein beliebtes Touristenziel.
 
Geografie
In der Urzeit war der indische Subkontinent flächenmäßig deutlich größer als heute. Damals war Sri Lanka mit Indien verbunden, die Trennung erfolgte wohl zwischen 6.000 und 3.500 v. Chr. Die Insel liegt im Indischen Ozean, südöstlich des indischen Subkontinents und misst ca. 445 km in Nord-Süd und 225 km in Ost-West. Sri Lanka ist von Indien durch die Palkstraße und den Golf von Mannar getrennt.

Die Korallenfelsinseln der Adams Brücke stellen eine lose Verbindung zwischen dem Nordwesten von Sri Lanka und dem indischen Festland dar. Die Insel kann in drei verschiedene Landschaften eingeteilt werden:

  • Zentrales Hochland mit den berühmten Teeanbaugebieten und bis zu 2.500 m hohen Bergen.
  • Tieflandebenen, die schon vor Jahrhunderten durch künstliche Bewässerung fruchtbar gemacht wurden
  • Küstenbereich mit Fischerei und Palmenstränden.
Das zentrale Hochland im Süden der Insel ist das Herz des Landes. Im Zentrum des Hochlandes ist ein in Nord-Süd-Richtung 65 km langes Hochplateau, höchste Erhebung ist mit 2.524 m der Pidurutalagala. Vom südlichen Ende des Plateaus aus erstrecken sich zwei Gebirgsmassive. Im Westen und Osten grenzt das Zentrum des Hochlandes an zwei Plateaus, im Norden und Süden liegen weitere Gebirge.

Der größte Teil von Sri Lanka besteht aus großen tropischen Ebenen, die 30 bis 200 m ü. M. liegen. Im Südwesten gehen Täler und Grate langsam in das zentrale Hochland über, im Südosten finden sich mit Laterit bedeckte Ebenen und Hügel. Der Übergang von der Ebene zum zentralen Hochland ist abrupt. Die Ebene im Norden und im Osten ist flach und von engen Granitgraten in Richtung Hochland zergliedert. Sri Lanka wird von einem 30 m ü. M. liegenden Küstengürtel umschlossen, die Küsten bestehen zumeist aus Sandstränden.
 
Klima
Das Klima der Insel ist tropisch mit unterschiedlichen Niederschlagsverhältnissen. Sri Lanka weist ein warmes Klima mit milden Meeresbrisen und hoher Luftfeuchtigkeit auf. Die durchschnittlichen Temperaturen reichen von 16 C° im zentralen Hochland bis zu 32 C° in Trincomalee an der Nordostküste. Der kälteste Monat ist der Januar, der Mai ist am wärmsten.

Im Südwesten ist es immerfeucht mit zwei deutlichen Niederschlagsmaxima im Mai und Oktober. Der Südwestmonsun bringt an der Nordost- und Ostküste nur geringe Niederschläge, da sich diese Region im Lee des zentralen Gebirges befindet. Die meisten Niederschläge fallen hier während des Nordostmonsuns im November und Dezember. Die Niederschläge werden durch die Monsunwinde aus dem Indischen Ozean und dem Golf von Bengalen beeinflusst und durch die Jahreszeiten bestimmt.
 
Natur
Die Vegetation verändert sich entsprechend den Niederschlagsverhältnissen von West nach Ost. Im Bereich der höchsten Niederschläge dominiert tropischer Regen- und Bergwald. Im Norden und Osten ist xerophytische Buschvegetation anzutreffen. Die Flora besticht durch üppige Fülle und Artenreichtum, neben endemischen Pflanzen finden sich auch vorderindische, malaiische sowie südostasiatische Arten.

In Anuradhapura steht der Bodhibaum, der älteste historisch bekannte Baum weltweit. Wichtige Kulturpflanzen sind Kokos, Reis, Zuckerrohr, Teesträucher, Indigo, Tabak, Kaffee und Chinarinde sowie eine Vielzahl von Gewürzpflanzen wie Chilli, Zimt, Curcuma etc.

Auf Sri Lanka sind Warane, Krokodile sowie auch Riesenschlangen wie die Tigerpython beheimatet. Weiterhin findet man verschiedene Affenarten sowie Axishirsche, Wildschweine, wilde asiatische Elefanten und Leoparden. Auffällig ist eine große Ansammlung verwilderter Hunde, allgegenwärtig sind auch Geckos. Die artenreiche und bunte Vogelwelt Sri Lankas bietet weiße und andere Reiher, riesige Schwärme von Kormoranen, Papageien und Krähen.
 
Geschichte
Es gibt nur wenig fundiertes Wissen über die Herkunft der Ureinwohner. Zumeist werden Sagen und Legenden als Informationsquelle herangezogen. So spielen Teile des hinduistischen Epos Ramayana auf Sri Lanka. Jedoch werden das Mahabharata und das Mahavamsa als Hauptquellen angesehen. Gemäß diesen Schriften sind die Nagas und die Yakkas die Ureinwohner der Insel.

Die Veddas, die Nachfahren der so gen. Yakkas, leben heute noch auf Sri Lanka, deren Lebensraum jedoch zerstört wurde. Sie wurden danach in Dörfer umgesiedelt und vermischten sich mit Singhalesen und Tamilen. Die Ureinwohner im 20. Jahrhundert wurde ebenfalls durch Siedlungsprojekte immer mehr aus ihren angestammten Lebensräumen vertrieben.

Um 500 v. Chr. kamen die späteren Singhalesen nach Sri Lanka. Um 247 v. Chr. machte der Sohn und die Tochter des indischen Maurya-Kaisers Ashoka den Buddhismus auf Sri Lanka bekannt, und es entstanden erste buddhistische Klöster. Seit ca. 200 v. Chr. der Buddhismus die Staatsreligion des Königreichs von Anuradhapura. Vom 11. bis zum 14. Jahrhundert wechselte die Hauptstadt mehrfach, seit dem 13. Jahrhundert gab es ein tamilisches Königsreich mit der Hauptstadt Jaffna. In der Folgezeit entwickelten sich mehrere regionale Königreiche.

In der Neuzeit verlor Sri Lanka seine Eigenständigkeit und wurde mehrmals von europäischen Kolonialmächten erobert. Im Hochland konnte sich zunächst das Königreich Kandy behaupten. Im Jahr 1518 eroberte zunächst Portugal die Küstenregionen der Insel, 1658 fiel auch der übrige portugiesische Teil von Sri Lanka an die Niederländer. Im Jahr 1796 begann die britische Herrschaft über Ceylon, dieses erhielt 1803 den Statuseiner Kronkolonie.

1815 wurde das Königreich Kandy erobert, der letzte singhalesische König verhaftet sowie mehrere Aufstände niedergeschlagen. Im Jahr 1818 wurde die Insel endgültig britisch. Nachfolgend wurde die Infrastruktur verbessert sowie der Kaffeeanbau gefördert. Indische Tamilen wurden ab 1840 zur Arbeit auf den Plantagen angeworben, ab 1860 wurde der Kaffeeanbau durch Teeanbau abgelöst.

Im 1. Weltkrieg kamen erste nationale Bewegungen auf. Die 1917 gegründete Ceylon Reform League ging zwei Jahre danach im Ceylon National Congress auf. Sie konnte eine Verfassungsreform durchsetzen, jedoch zerbrach diese Nationalbewegung wegen Streitigkeiten zwischen Singhalesen und Tamilen. 1927/28 kam es auch nach der Donoughmore-Kommission nicht zu einer wirklichen Regierungsmitbestimmung der einheimischen Bevölkerung.

1947 wurde Ceylon britisches Dominion und am 04.02.1948 schließlich unabhängig innerhalb des Britischen Commonwealth. Am 22.05.1972 wurde Ceylon unter dem Namen Sri Lanka eine Republik. Am 07.02.2004 wurde durch die Präsidentin Chandrika Bandaranaike Kumaratunga das Parlament aufgelöst und Neuwahlen angeordnet, die sie gewann. Buddhistische Mönche kandidierten erstmals und errangen erstmals neun Sitze für ihre Partei. Mit ihrer Verfassungsklage verhinderten sie eine längere Amtszeit der Präsidentin.

Am 26.12.2004 wurde Sri Lanka von dem verheerenden Tsunami im Indischen Ozean heimgesucht, der große Verwüstungen anrichtete und Zehntausende Menschenleben forderte. Am 17.11.2005 Mahinda Rajapaksa von der Sri Lanka Freedom Party zum Präsidenten gewählt. Lt. Schätzungen betrug die Wahlbeteiligung in den tamilischen Gebieten nur 1 %.
 
Tourismus
Sri Lanka ist touristisch gut erschlossen, jedoch findet kein Massentourismus statt. Die meisten Touristen kommen aus Deutschland und England. Es gibt Hotels aller Kategorien. Die Vielfältigkeit der Insel ist beeindruckend, sie verfügt über schöne Strände für Badeurlauber, Taucher oder Surfer. Sri Lanka ist ideal für Entdecker, Naturfreunde sowie Ruhesuchende.
 
Verkehr
Die Insel ist durch ein etwa 26.000 km langes Straßennetz gut erschlossen, wovon etwa 40 % geteert sind. Das Schienennetz hat insgesamt eine Länge von ca. 1.450 km. Sri Lanka besitzt drei internationale Flughäfen, die staatliche Fluggesellschaft AIR LANKA fliegt sowohl inländische als auch ausländische Ziele an. Seit durch den Bürgerkrieg die Fährverbindungen zwischen Südindien und Sri Lanka unterbrochen wurden, sind Flugverbindungen die einzige Reisemöglichkeit nach Sri Lanka.

Jedes Dorf auf Sri Lanka verfügt über einen Busbahnhof, von dem die übrige Insel erreichbar ist. Busse sind auch das günstigste Verkehrsmittel von Sri Lanka. Die Züge sind in drei Klassen unterteilt, für europäische Verhältnisse ist auch das Bahnfahren günstig. Weiterhin stehen Taxis zur Verfügung, günstiger sind jedoch die "Tuk-Tuk" genannten Dreiradtaxis.
 
Besonderheiten
Auf Sri Lanka herrscht eine religiöse Vielfalt, wobei sich die Mehrheit der Bevölkerung zum Theravada-Buddishmus bekannt. Weitere religiöse Gruppen sind Hindus, Muslime und Christen. Der Buddhismus wird aber vom Staat bevorzugt, und so sieht die srilankische Verfassung vor, dass dieser für den Schutz und die Pflege des Buddhismus zuständig ist.


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