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Jamaika


Jamaika ist ein selbstständiger Inselstaat innerhalb des Commonwealth of Nations in der Karibik. Jamaika hat etwa 2.800.000 Einwohner und eine Fläche von 10.991 km²

Der Name leitet sich vom arawakischen Xaymaca oder Chaymakas ab, was soviel wie Quellenland oder Holz- und Wasserland bedeutet. Jamaika ist für ihre vielseitige Kultur, aber auch für ihre sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten bekannt.
 
Geografie
Sie ist die drittgrößte Insel der Großen Antillen und liegt 145 km südlich von Kuba und 160 km westlich von Hispaniola. Das mittelamerikanische Festland ist 635 km von der Westspitze entfernt. Die Hauptinsel nimmt bei einer Länge von 235 km und einer Breite zwischen 35 und 82 km eine Fläche von 10.991 km² ein.

Vor der Südwestküste liegt eine unterseeische Erhebung, die Pedro Bank. Diese hat auf einer Fläche von 8.000 km² eine Wassertiefe von weniger als 100 m. In der Bank befindet sich die Pedro Cays, eine Inselgruppe mit einer Gesamtfläche von 23 ha. Zum Staatsgebiet der Insel gehört weiterhin die 60 km vor der Westküste gelegene Inselgruppe Morant Cays.
 
Klima
Das Inselklima ist tropisch mit geringen Temperaturunterschieden und vom Nordostpassat geprägt. In der Hauptstadt Kingston beträgt die mittlere Monatstemperatur im Januar 25 °C und im Juli 27 °C. Die zum Teil über 2.000 m hohen Blue Mountains sind ganzjährig schneefrei.

Mai und Juni sowie September bis November weisen ausgeprägte Regenzeiten auf, wobei die jährliche Niederschlagsmenge regional sehr unterschiedlich ist. Im Spätsommer und Frühherbst wird Jamaika häufig von Stürmen heimgesucht, Hurrikans verwüsteten in den Jahren 1951 und 1988 die Insel stark.
 
Natur
Die Insel lässt sich in 3 Ökozonen einteilen: Trockenwald entlang der Küste, Feuchtwald im hochgelegenen Landesinneren und Mangroven entlang einiger Küstenabschnitte. Auf Jamaika hat sich eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Vor der spanischen Besiedlung war Jamaika größtenteils von dichtem Wald bedeckt. Viele dieser Gebiete werden heute landwirtschaftlich genutzt, nur wenige Regionen sind in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. In höheren Lagen sind Mahagonigewächse und v. a. Zedern und Mahoe beheimatet.

Im Cockpit County sind viele, teilweise endemische Vogelarten wie der Wimpelschwanz beheimatet, in vielen Höhen leben zahlreiche Fledermausarten. Von diesen ernähren sich die Jamaikaeule und die Jamaikaboa. Im Regenwald leben 28 Vogelarten, die endemisch sind. Der giant swallowtail butterfly, ein Ritterfalter, gilt als einer der größten Schmetterlinge weltweit.

Die letzten noch gut erhaltenen Korallenriffe des Landes bietet die Pedro Bank, die durch gesetzliche Regelungen und intensive Überwachungsmaßnahmen vor der Zerstörung bewahrt werden soll.

Die kleinen Inseln, die teils als Schutzgebiete ausgewiesen sind, werden u. a. von Maskentölpeln und der Rosenseeschwalbe, sowie von der bedrohten Karettschildkröte zur Eiablage benutzt. In der Bank und entlang der Küste leben die seltenen Karibik-Manatis.
 
Geschichte
Die Stammesmitglieder der Aruak waren Jamaikas Ureinwohner, Kolumbus entdeckte die Insel im Jahr 1494. Im Jahr 1509 wurde sie zur spanischen Kolonie. Das heutige Spanish Town wurde 1523 als erste Siedlung gegründet und 350 Jahre Hauptstadt des Landes. Die indianische Urbevölkerung starb aufgrund der harten Arbeitsbedingungen und eingeschleppter Krankheiten.

Eine englische Flotte unter Sir William Penn eroberte Jamaika im Jahr 1655. In den Bestimmungen des Vertrages von Madrid wurde Jamaika 1670 offiziell England zugesprochen. Englische Einwanderer kamen Ende des 17. Jahrhunderts auf die Insel, deren Zahl sich rasch vergrößerte. Für die schnelle Entwicklung der Plantagenwirtschaft wurden afrikanische Sklaven geholt, die Insel wurde auf der ganzen Welt zu einem bedeutenden Zentrum für den Sklavenhandel.

Wenig später gründeten die Briten die Stadt Kingston, die Sklaverei wurde am 01.08.1838 per Gesetz abgeschafft. Viele befreite Sklaven nahmen das unbesiedelte Land im Inselinneren ein, was die Wirtschaft schwer erschütterte. Im Oktober 1865 kam es bei Port Morant zu einer Rebellion, welche die Regierung mit brutalen Vergeltungsschlägen beantwortete. Jamaika wurde zur Kronkolonie und verlor das Selbstverwaltungsrecht, 1884 wurde eine parlamentarische Regierung zum Teil wieder hergestellt.

Die britischen Kolonien schlossen sich am 03.01.1958 zur Westindischen Föderation zusammen, jedoch führten Unstimmigkeiten über die Rolle von Jamaika innerhalb des Staatenbündnisses zum Auseinanderbrechen der Föderation. Die Insel errang am 06.08.1962 die Unabhängigkeit, Sir Alexander Bustamante wurde bis 1967 Premierminister, Nachfolger wurde Hugh Lawson Shearer.

1968 war Jamaika Gründungsmitglied der CARIFTA, Karibische Freihandelszone. Nach den Wahlen im Jahr 1972 kam Michael N. Manley an die Macht, der 1980 wieder abgewählt wurde. Danach bildete Edward Seaga eine Regierung der die Beziehungen zu Kuba löste und enge Beziehungen zu den USA knüpfte. Der Hurrikan Gilbert verursachte im September 1988 einen auf 8 Mrd. US-Dollar geschätzten Schaden, etwa 500.000 Inselbewohner wurden obdachlos. Im Folgejahr kehrte Michael N. Manley an die Macht zurück, bis er im März 1992 aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat. Sein Nachfolger als Premierminister und Anführer der PNP, Percival J. Patterson, gewann ein Jahr später die Wahl.
 
Tourismus
Die ersten Touristen kamen um 1900 auf die Insel, größere Gruppen ab 1970. Im Jahr 2005 kamen etwa 2,61 Mio. Touristen auf Jamaika, nach dem 11.09.2001 brach die Besucherzahl jedoch zunächst ein. 2006 wurde mit 1,7 Mio. Flugtouristen jedoch wieder ein Plus von 13,5 % gegenüber dem Vorjahr erzielt. Die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere stieg um 17,7 % auf 1,3 Mio. Die Zahl deutscher Touristen stagniert dagegen seit 2006. Die meisten Touristen finden sich in Zentren wie Negril und Montego Bay, neben den typischen Strandtouristen wird im Inland und in der Pedro Bank der Ökotourismus immer bedeutender. Größeres Wachstum erhofft sich die Regierung durch Tagesausflügler von Kreuzfahrtschiffen.
 
Verkehr
Jamaika verfügte bis zum Jahr 1992 über ein umfangreiches Schienennetz von 272 km, wovon dann 207 km stillgelegt wurden. Heute werden noch 57 km von der Minengesellschaft ALCAN betrieben und v. a. zum Bauxittransport benutzt.

Wichtigstes Transportmittel ist der Bus, regelmäßige Verbindungen bestehen zwischen allen größeren Städten. Bis 2010 soll eine vier- bis sechsspurige Straße von Kingston über Spanish Town und Ocho Rios nach Montego Bay gebaut werden.

Jamaika verfügt über zwei internationale Flughäfen in Kingston und Montego Bay. Fast alle großen Fluglinien fliegen zumindest einen der beiden Flughäfen an. Seit 2004 befindet sich die einzige Fluggesellschaft der Insel wieder in Staatsbesitz.

Der Hafen von Kingston ist der siebtgrößte Naturhafen der Welt und wichtigster Exporthafen des Landes. 1960 wurde in Port Kaiser im Saint Elizabeth Parish ein Tiefwasserpier gebaut, um den Abtransport des dort vorhandenen Bauxits zu beschleunigen. Weitere große Hafenanlagen entstanden in Port Esquivel, Port Rhoades und Rocky Point. Die Handelsmarine umfasst 10 Schiffe mit über 1000 Bruttoregistertonnen, die alle im Besitz ausländischer Unternehmen sind.
 
Besonderheiten
Die Musik ist ein bedeutender Teil der nationalen Identität von Jamaika, die sich von hier aus in der ganzen Welt verbreitet. Gesungen wird oft in jamaika-kreolisch, die von den Sklaven aus Afrika mitgebrachte Musik hat zumeist einen religiösen Hintergrund.

Ende der 60er Jahre entwickelte sich die bekannteste Musikrichtung von Jamaika, der Reggae, dessen bekanntester Interpret Bob Marley war.

Neben religiösen Themen geht es in den Texten v. a. um Armut und soziale Ungerechtigkeit. Die Popularität hat mittlerweile stark abgenommen, der Reggae wird aber immer noch praktiziert.


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