Kuba
Kuba ist ein Inselstaat in der Karibik, im Nordwesten hat Kuba einen Küstenstreifen zum Golf von Mexiko. Die gesamte Nordküste liegt am Atlantischen Ozean und die Südküste am Karibischen Meer. Die Fläche von Kuba beträgt 110.860 km², die Einwohnerzahl liebt bei ca. 11.424.000. |
Geografie Kuba ist die größte Insel in der Karibik und gehört zur Inselgruppe der Großen Antillen. Sie liegt in der Rangfolge der größten Inseln der Welt auf Platz 15. Höchster Punkt ist mit 1.974 m der Pico Turquino in der Sierra Maestra. Hauptstadt ist Havanna und mit ca. 2 Mio. Einwohnern die größte Stadt Kubas. Die Faltengebirge im Osten Kubas bestehen aus Schiefer, Kreidesedimenten und Gnies, wohingegen der Westen der Insel überwiegend aus Kreide und Karst besteht. Durch Erosion wurden hier die Kreideschichten im Laufe der Jahrmillionen ausgefurcht, wodurch die in der Nähe von Pinar del Río zu findenden Kegelkarste entstanden sind, die bis zu 300 m hoch sein können. Außerdem wuschen sich im Laufe der Jahrtausende viele Höhlen aus. |
Klima Das Klima auf Kuba ist tropisch und vom Nordostpassat geprägt. Von November bis April ist es trockener, von Mai bis Oktober regnerisch. Die Insel liegt im Einzugsgebiet von tropischen Wirbelstürmen, die sich jedes Jahr von Juni bis November in der Karibik und über dem Atlantik bilden. Oftmals trifft dabei ein schwerer Hurrikan das kubanische Festland und richtet schwere Verwüstungen an. Im Jahr 2008 wurde Kuba von drei schweren Hurrikans getroffen, was für die Insel eine der schlimmsten Naturkatastrophen in ihrer Geschichte bedeutete. Unzählige Wohnungen wurden zerstört, die Infrastruktur stark beschädigt und große Teile der Ernten vernichtet. Die Gesamtschäden werden auf etwa 10 Mrd. US-Dollar geschätzt, 7 Menschen kamen ums Leben. |
Natur Zum Schutz besonderer Ökosysteme wurden seit 1999 eine Reihe von Nationalparks auf Kuba eingerichtet. Insgesamt gibt es 18 geschützte Naturreservate (davon 15 Nationalparks, Baconao wurde als Biosphärenreservat deklariert) und 14 Zonen für ornithologische Beobachtungen. Der berühmteste Nationalpark Kubas, der Nationalpark Parque Nacional Alejandro de Humboldt, wurde im Dezember 2001 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Kuba ist ein Naturparadies und für seine etwa 8.000 verschiedenen Pflanzenarten und die vielfältige Tierwelt bekannt. Besonders sehenswert ist die Unterwasserwelt mit ihren ca. 900 verschiedenen Fischarten. Auf Kuba lassen sich weiterhin etwa 380 Vogelarten, 185 Schmetterlingsarten und über 1.000 Insektenarten zählen. In den wilden Mangrovenwäldern des Südens sind viele Arten von Wasservögeln beheimatet, im Norden sind Flamingo-Brutkolonien zu sehen. Pinien- und Mahagoniwälder bedecken etwa 25 % der Insel, einen weiteren Großteil nehmen Zuckerrohr- und Tabakplantagen ein. Die aus rotem Schwemmland, Laterit, bestehenden Flusstäler bieten die Grundlage für den Anbau des besten Tabaks der Welt. Der Nationalbaum von Kuba ist die Königspalme. An der flachen und oft sumpfigen Südküste gedeihen Mangroven, wohingegen die Nordküste eher felsig ist und Steilküsten vorzuweisen hat. Bei Havanna und Varadero liegen einige Buchten auf feinem Muschelsand. |
Geschichte In der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts gerieten Kuba und die dort lebenden Arawak unter spanische Kontrolle, die indigenen Völker wurden innerhalb weniger Jahrzehnte durch Gewalt und Krankheit praktisch ausgerottet. Für den äußerst arbeitsintensiven Zuckerrohranbau wurden im 17. und 18. Jahrhundert vorwiegend aus Westafrika Zehntausende Sklaven auf Kuba gebracht. Um 1868 begannen die Unabhängigkeitskämpfe, die mit Unterbrechungen bis 1898 andauerten, als die USA eingriffen. Im Friedensvertrag von Paris erklärte Spanien am 10.12.1898 den Verzicht auf Kuba. Nach dem Ende des spanisch-amerikanischen Krieges besetzten die USA Kuba, bis die Insel schließlich im Jahr 1902 die formale Unabhängigkeit erlangte. Durch das Platt Amendment war die Souveränität jedoch bis 1934 eingeschränkt. Dadurch wurde den USA bei Beeinträchtigung ihrer Interessen ein jederzeitiges Interventionsrecht in Kuba eingeräumt. Ein Überrest dieser Sonderrechte ist der von den USA noch heute aufrechterhaltene Marinestützpunkt Bahía de Guantánamo. Dieser erlangte seit dem 11.09.2001 als Militärgefängnis für Terrorverdächtige internationale Bekanntheit. Im Jahr 1959 stürzten die kubanischen Revolutionäre unter den Anführern Fidel und Raúl Castro, Camilo Cienfuegos und dem Argentinier Ernesto Che Guevara den kubanischen Diktator Fulgencio Batista und errichteten ab 1961 einen sozialistischen Staat. Damit verbundene Enteignungen von US-Firmen und -Bürgern führten zu einem dauerhaften Embargo gegen Kuba. Kuba suchte und fand insbesondere bei der damaligen Sowjetunion Unterstützung. Wegen der strategischen Lage der Insel eskalierte im Jahr 1962 der Konflikt zwischen der UdSSR und den USA in der so gen. Kubakrise. Kuba leidet noch heute unter wirtschaftlichen Sanktionen und ist als eines von wenigen Ländern nicht Mitglied in supranationalen Bündnissen. In mehreren Flüchtlingswellen verließen Tausende Kubaner ihre Heimat, ein Großteil siedelte sich in Florida an. Nach dem politischen und wirtschaftlichen Ende der Sowjetunion und der übrigen RGU-Staaten als Kubas wichtigsten Handelspartnern und Geldgebern, wurde die Insel zu Beginn der 90er Jahre in eine schwere Wirtschaftskrise gestürzt. Wegen Ölmangels kamen die Industrie und das Transportwesen zum Erliegen, drastische Nahrungsmittelrationierungen führten zu einer Unterernährung der Inselbevölkerung. 1992 beschloss die Regierung, den Tourismus auf Kuba zu forcieren, unter der Führung von Carlos Lage Dávila wurde die Wirtschaft dezentralisiert und an die Erfordernisse des Weltmarktes angepasst. Marktwirtschaft und Devisenhandel wurde in einigen Nischen zugelassen. Laut Weltbank gehört Kuba seitdem zu den Staaten der Dritten Welt mit wirtschaftlichen Zuwachsraten. Joint-Venture-Geschäfte im Tourismus-Bereich, die Zusammenarbeit mit neuen Außenwirtschaftspartnern, die Entdeckung von neuen Ölvorkommen und die Vermarktung der bedeutenden Nickelvorkommen trugen zur Stabilisierung der kubanischen Wirtschaft bei, jedoch entstanden auch soziale Disparitäten. |
Tourismus Der Massentourismus auf Kuba wurde durch die Prohibition in den USA ausgelöst. Die Insel wurde ein beliebtes Reiseziel der US-Amerikaner, da es in der Nähe von Florida lag. Weiterhin unterlag Kuba keinen Beschränkungen hinsichtlich des Glücksspiels und des Alkoholkonsums wie in den USA. Seit Anfang der 90er Jahre wurden Joint-Ventures gegründet, die welche Hotels und touristische Einrichtungen überwiegend in den Haupttourismusgebieten errichteten und betreiben. Der heutige Pauschaltourismus konzentriert sich auf wenige Gebiete, insbesondere Varadero, die Region Havanna, das Valle de Viñales, Cayo Coco und die Nordküste bei Holguín (Playa Guardalavaca). Durch die hohe Anzahl an Ärzten und ein entwickeltes Gesundheitssystem bietet Kuba gute Voraussetzungen für den Gesundheitstourismus. Touristen verbinden ihren Ferienaufenthalt mit einer medizinischen Behandlung wie Augenoperationen oder Zahnarztbehandlungen. Der Tourismus hat heute eine Spitzenstellung in der Wirtschaft des Landes. Um die zuletzt rückläufigen Touristenzahlen wieder zu steigern, wurden verschiedene Maßnahmen, wie Senkung der Landegebühren auf den Flughäfen, Senkung der Kerosinpreise auf Weltmarktniveau sowie eine schnellere Abfertigung der Touristen bei der Einreise beschlossen. |
Verkehr Die staatliche Eisenbahngesellschaft Ferrocarriles de Cuba betreibt auf Kuba das einzige noch für den Personenverkehr betriebene staatliche Eisenbahnnetz auf einer karibischen Insel. Es gehört zu den ältesten weltweit und umfasst ca. 4.000 km. Die Insel verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz sowie die einzige Autobahn in der Karibik. Jedoch sind die straßen zum Teil in einem sehr schlechten Zustand. Kuba verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz, darunter über die einzige Autobahn in der Karibik, welches durch den geringen Motorisierungsgrad aber nur schwach befahren ist. Die Straßen sind jedoch in einem teilweise sehr schlechtem Zustand.Überlandbusse werden durch das Unternehmen Astro betrieben, zu welchem auch die Viazul-Busse für Touristen gehören. Die kubanischen Fluggesellschaften Cubana, Aerogaviota und Aerocaribbean betreiben vom Flughafen Havanna José Martí aus ein dichtes Netz aus Inlandsflügen, sowie Auslandsflügen beispielsweise nach Kanada, Mexiko und Spanien. Die Bedeutung der Schifffahrt beschränkt sich auf Fährverbindungen zur Isla de la Juventud und weiteren vorgelagerten Inseln, sowie Fähren über die Hafenbuchten von Cienfuegos und Havanna. |
Besonderheiten Bei vielen mit dem Sozialismus verbundenen Menschen weltweit gibt es einen "Mythos Kuba". Das kubanische Staatswesen wird als einziger gelungener Versuch des Sozialismus gesehen. Dieser habe einen Vorbildcharakter nicht nur für die "Dritte Welt" habe, den es zu verteidigen gelte. |