Braunschweig
Basisdaten:
Einwohnerzahl:: | 245.131 ( 30.06. 2007) |
Fläche: | 192,13 km² |
Bundesland: | Niedersachsen |
Regierungsbezirk: | - |
Kreis: | kreisfreie Stadt Braunschweig |
Geographie:
Braunschweig liegt zwischen dem Norddeutschen Tiefland und dem nördlichen Harzvorland. Durch ein im Süden der Stadt gelegenen Wehr wird die Oker gestaut, umfließt das Stadtzentrum westlich und östlich in zwei Umflutgräben und vereinigt sich im Nordwesten der Stadt wieder. Die Umflutgräben stammen noch aus dem Mittelalter und dienten zur Verteidigung der Stadt.
Der Wasserstand der Stadt wird durch zwei weitere Wehre reguliert. Außer der Oker münden noch die Wabe und die Mittelriede in die Schunter in Braunschweig.
Die größte nordsüdliche Ausdehnung liegt bei 19,1 km, während die ostwestliche Ausdehnung bei 15,7 km liegt. Der höchste Punkt des Stadtgebiets liegt auf dem Geitelder Berg und beträgt 111 m, der niedrigste Punkt liegt an einer alten Okerschleife mit 62 m ü. NN.
Klima:
Das Klima von Braunschweig liegt innerhalb der gemäßigten Breiten im Übergangsbereich zwischen ozeanisch und kontinental geprägten Gebieten. Der Monat Januar ist mit 1,2 °C der kälteste Monat, während der Juli mit 17,7 °C der wärmste Monat ist. Der regenärmste Monat ist der Februar mit 33 mm, der regenreichste Monat ist mit 70 mm der Juni.
Stadtgliederung:
20 Stadtbezirke
Geschichte:
Braunschweig ist vermutlich aus zwei Kaufmannssiedlungen und der Burg Dankwarderode, die Residenz von Heinrich der Löwe, entstanden. Die Stadt wurde im Jahre 1031 in einer Weiheurkunde der Magnikirche erstmals als "Brunswiek" erwähnt.
Im Jahr 1142 ging die Stadt Braunschweig und das gesamte Herzogtum Sachsen an Heinrich den Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern.
Unter dem machtpolitisch höchst ambitionierten Herzog Heinrich der Löwe entwickelte sich Braunschweig zu einer mächtigen Stadt, welche er zu seiner Residenz ausbaute. Er ließ die Burg Dankwarderode von 1160-1175 erweitern und den Braunschweiger Dom errichten. Heinrich wählte den Löwen zu seinem Wappentier und ließ dessen bronzenes Abbild um 1166 vor dem Dom auf dem Burgplatz aufstellen. Seitdem ist der Braunschweiger Löwe das Wahrzeichen und Wappentier der Stadt. Im Jahr 1195 verstarb Heinrich der Löwe auf seiner Burg.
Bis ins 12. Jahrhundert stand an der Spitze der Stadt Braunschweig ein herzoglicher Vogt. Dieser wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts durch einen Rat in den drei Weichbildern Altstadt, Hagen und Neustadt abgelöst. 1269 als Braunschweig bereits Stadtrecht hatte, schlossen sich die drei zu einem einzigen Rat zusammen und vergrößerten sich später auf fünf Weichbilder.
Die Braunschweiger Weichbilder tragen noch heute ihre alten Namen: Altewiek, Altstadt, Hagen, Neustadt und Sack. Jedes von ihnen verfügte über ein eigenes Rathaus, einen eigenen Rat, eine eigene Pfarrkirche und eine unterschiedliche Bevölkerungsstruktur.
Die Mitgliedschaft in der Hanse bestimmte die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt maßgeblich. Bedingt durch seine geographische Lage entwickelte sich Braunschweig zum zentralen Handelsort zwischen Harz und Heide.
Durch die Fernhändler und Wechsler entwickelte sich in Braunschweig auch ein bedeutender Geldmarkt. Noch heute zeugen einige Gebäude wie Gewandhaus, Altstadtrathaus, Alte Waage, Haussteinbauten am Kohlmarkt, von dem Reichtum der Stadt in der Hansezeit.
Nachdem eine Streitmacht der Welfen-Fürsten 1671 Braunschweig erobert hatte, wurde sie wieder unter die Herrschaft des Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel gestellt. Dies bedeutete das Ende der unabhängigen, nahezu reichsunmittelbaren Stadt Braunschweig.
Im Jahr 1753 zog der Residenzsitz zurück nach Braunschweig in das neu gebaute Braunschweiger Schloss und machte aus der alten Bürger- und Hansestadt eine Residenz- und Beamtenstadt. Neben dem Umbau des Grauen Hofes zum Residenzschloss wurde der südliche Teil der Burg Dankwarderode zwischen 1763 und 1765 zum Ferdinandbau umgestaltet.
Bedeutende Bildungsinstitutionen und soziale Einrichtungen wurden ins Leben gerufen. 1745 wurde das Collegium Carolinum gegründet. Auf seiner Grundlage entstand 1877 die Technische Hochschule, Vorläufer der heutigen Technischen Universität.
Nach der Schaffung des Königreiches Westphalen durch Napoléon Bonaparte wurde Braunschweig Hauptstadt des neu gestalteten Départements Oker.
Im Rahmen des Wiener Kongress 1814 wurde die Stadt der Kreisdirektion Wolfenbüttel zugeteilt. Im Jahr 1871 wurde das Herzogtum ein Bundesstaat des Deutschen Reiches.
Im Jahr 1838 begann der industrielle Aufbruch mit dem Eisenbahnbau und die für die Eisenbahn produzierende Industrie wie Weichen- und Signalanlagen .1899 wurde u.a. die "Heinrich Büssing & Sohn GmbH" gegründet, die neben der Produktion von Eisenbahntechnik später vor allem Fahrzeugkarosserien gefertigte. Parallel dazu entwickelten sich Industrien für die Weiterverarbeitung agrarischer Rohprodukte, wie beispielsweise die Zuckerindustrie, Maschinenbau, Metallverarbeitung, optische Industrie und Brauereien.
Im Jahr 1918 kam es in der Folge der Kriegsauswirkungen im gesamten Deutschland zu einer grundlegenden Wandlung der politischen Verhältnisse. Der letzte Herzog wurde zur Abdankung gezwungen und die "Sozialistische Republik Braunschweig" wurde ausgerufen.
Während der Regierungszeit der Nationalsozialisten sollte Braunschweig zur nationalsozialistischen Musterstadt ausgebaut werden. Hierzu wurden Mustersiedlungen wie Lehndorf, wichtige nationalsozialistische Institutionen wie die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt oder eine SS-Junkerschule aufgebaut und die Stadt zu einem Rüstungszentrum des Dritten Reiches ausgebaut.
In Braunschweig wurde 1938 das erste Volkswagen-Werk, das sogenannte "Vorwerk" in Betrieb genommen.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges waren 35 % der Wohngebäude, 50 % der Industrieanlagen und 60 % der Kulturstätten (einschließlich der Verwaltungsgebäude) in Trümmern. Die Innenstadt war zu 90 % zerstört.
Die Bevölkerung hatte sich von 202.284 Einwohnern vor dem Krieg auf 149.641 nach Kriegsende verringert.
Die Nachkriegszeit war geprägt mit dem Aufbau der Stadt. Eine neue, moderne, und vor allem "autogerechte Stadt" war das Ziel. Hierfür wurde erheblich in den Restbestand der über Jahrhunderte gewachsenen Stadtlandschaft eingegriffen.
Braunschweig war Sitz der Büssing Automobilwerke, die 1972 in der Firma MAN aufgegangen sind. Die Fahrzeuge der MAN tragen noch heute das Logo der Firma Büssing, einen stilisierten Braunschweiger Löwen, auf dem Kühlergrill, werden aber ab 1976 in Salzgitter, 20 km südlich von Braunschweig, produziert.
Die Stadt ist Sitz eines traditionsreichen Werkes der Siemens AG, das gleichfalls auf Heinrich Büssing zurückgeht. Siemens Transportation Systems schätzt Braunschweig unter anderem wegen der Technischen Universität und der Niederlassung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das als Kompetenzzentrum für Verkehrstechnik auch aerodynamische Forschung für die Bahnindustrie durchführt.
Das in Braunschweig angesiedelte wissenschaftliche Potenzial wurde durch die Verleihung des Titels "Stadt der Wissenschaft 2007" gewürdigt.
Sehenswürdigkeiten:
Traditionsinsel Burgplatz |
Traditionsinsel Altstadtmarkt |
Traditionsinsel Magniviertel |
Traditionsinsel Michaelis |
Traditionsinsel Aegidien |
Staatstheater - Cimiotti Brunnen |
Schloss Richmond |
Ottmerbau - Alter Bahnhof (Nord/LB) |
Kloster Riddagshausen |
Ehemalige Zuckerraffinerie "ARTmax" |
Eulenspiegelbrunnen |
Haus "Salves Hospes" |
Bibliothek der Hochschule für Bildende Künste |
Alte Waage/St. Andreas |
Heinrichsbrunnen |
Jakob-Kemenate |
Kohlmarkt |
Kröppelstraße |
Neustadtrathaus |
Residenzschloss |
St. Ulrici-Brüdern Kirche |
Straßenzug Hutfiltern/Damm |