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Bremerhaven

Basisdaten:

Einwohnerzahl:: 115.744 (30. Juni 2007)
Fläche: 86,582 km²
Bundesland: Bremen
Regierungsbezirk: -
Kreis: kreisfreie Stadt Bremerhaven

Geographie:

Die Stadt liegt an der Mündung der Geeste in die Weser und ca. 10 km entfernt von der Mündung der Weser in die Nordsee. Bremerhaven ist somit Deutschlands einzige Großstadt in der Nähe der Nordsee. Das Stadtgebiet hat eine maximale Gesamtlänge von 17 km und eine Breite von maximal 5 km. Bremerhaven liegt ca. 2 m ü. NN, der höchste Punkt ist ein Hügel von 11,1 m ü. NN, welcher sich im Stadtteil als Ausläufer der Hohen Lieth befindet. Diese ist eine Geest-Landschaft, und bildet zusammen mit der Beverstedter Moorgeest die Wesermünder Geest bildet. Auf der sturmflutsichereren Geest liegen die meisten der alten Ortskerne des heutigen Bremerhavens: Lehe, Geestendorf und Wulsdorf.

In der Marsch liegt der alte Ortskern des Stadtteils Weddewarden, auch (Alt-)Bremerhaven wurde in der Marsch gegründet. Zum Stadtgebiet Bremerhavens gehören alle Grundstücke, Fluss- und Hafenanlagen mit Ausnahme des Überseehafens, welcher zu Bremen gehört.

Klima:

Die Durchschnitts-Temperatur in Bremerhaven liegt bei 9,4 °C, die jährlichen Niederschlagsmengen von 718 mm schwanken zwischen 35 mm im Februar und 80 mm im Juni. Am kältesten ist es im Januar bei durchschnittlich 1,8 °C, am wärmsten ist der August mit durchschnittlich 17,5 °C.

Stadtgliederung:

Bremerhaven teilt sich in die Stadtbezirke Nord und Süd. Diese gliedern sich weiter in 9 Stadtteile, sowie auf der Ebene darunter in 23 Ortsteile (4 Stadtteile entsprechen Ortsteilen, 5 Stadtteile sind weiter untergliedert in 19 Ortsteile).

Geschichte:

Die Stadt ist jung mit einer alten Geschichte, da der Ortsteil Wurtendorf Weddewarden bereits vor 2.000 Jahren besiedelt war, die älteste schriftliche Überlieferung reicht bis ins Jahr 1139 zurück. Damals wurden die zum heutigen Stadtgebiet gehörenden Kirchdörfer Geestendorf und Wulsdorf urkundlich genannt. Die Siedlungen, welche aus weitflächigen Mooren und Flussniederungen herausragen, lagen an der Heerstraße von Altenwalde nach Bremen. Sie wuchsen jedoch über ihren dörflichen Charakter nicht hinaus.

Der 1275 erstmals erwähnte Flecken Lehe nördlich der Geeste gewann eine überörtliche Bedeutung als Amtssitz und Marktort mit minderstädtischen Rechten. Politisch stand das Gebiet an der Geestemündung lange im Widerstreit der Interessen des Erzbistums Bremen und der Stadt Bremen, wobei Lehe seine Rechte mehrfach durch Schutzverträge mit dem Bremer Rat zu wahren suchte. Die Geschichte von Lehe ist eng mit der Tatsache verbunden, dass die Geeste (der erste schiffbare Nebenfluß der Weser) in ihrem Mündungsbereich eine Schutzhafenfunktion für seegehende Schiffe erfüllt. Im Zusammenhang damit war ein Handelsplatz am Übergang des Heerweges über die Geeste entstanden. Dadurch wurden Pläne begünstigt, im Bereich der Geestemündung eine befestigte Handelsstadt anzulegen.

Die im Jahr 1672 von den Schweden erbaute Festung Carlsburg hatte jedoch keinen Bestand. Politisch stand das Gebiet an der Geestemündung lange im Widerstreit der Interessen des Erzbistums Bremen und der Stadt Bremen. Lehe versuchte hierbei seine Rechte mehrfach durch Schutzverträge mit dem Bremer Rat zu wahren. 1648/54 kam das Gebiet mit dem gesamten Erzbistum Bremen unter schwedische Hoheit, 1719 ging es nach kurzzeitiger dänischer Besetzung endgültig auf das Kurfürstentum Hannover über.

Um 1845 setzte nach den Napoleonischen Kriegen eine neue Entwicklung ein, welche schnell zu einer doppelten Stadt- und Hafengründung an der Geestemündung führte. Von 1819 - 1821 wurde ein hannoverscher Nothafen errichtet, welcher zum Ausgangspunkt eines viel bedeutenderen Projekts wurde. Die Freie Hansestadt Bremen legte auf Initiative von Bürgermeister Johann Smidt im Jahr 1827 auf dem Gelände der ehemaligen Carlsburg einen Vorhafen an: Bremerhaven. Im Zuge der 1832 einsetzenden Massenauswanderung und in Verbindung mit dem Amerikahandel erlebte Bremerhaven einen raschen Aufschwung. So entstand neben dem Hafen eine städtisch geprägte, schnell wachsende Ansiedlung, welche 1851 stadtähnliche Rechte erhielt.

Auf dem südlichen Geestufer gründete das Königsreich Hannover 1845/47 den Hafenort Geestemünde, der in der Folgezeit erweitert wurde. Dieser erhielt nach englischem Vorbild moderne Dock- und Hafenanlagen mit direkten Eisenbahnanschluss. Nachfolgend entwickelte sich Geestemünde zum Umschlagplatz für Holz, Petroleum und Reis und zum Industriestandort. Durch diese Entwicklung wurde die Geestemündung zum Ausgangspunkt bedeutender wirtschaftlicher Aktivitäten, was mit räumlicher Erweiterung und einer zunehmenden Bevölkerungsdichte einherging. Bremerhaven gewann u.a. im Rahmen der Auswanderung und des sich ausweitenden transatlantischen Passagierverkehrs, vor allem in Verbindung mit dem Norddeutschen Lloyd, weltweite Bedeutung.

An beiden Ufern der Geeste entstanden zahlreiche Werften mit Helgenanlagen und Trockendocks sowie einer Fülle von Maschinenfabriken und weiteren Zulieferbetrieben. Zum 3. Standbein entwickelte sich neben Handel und Schiffbau die Hochseefischerei. Für diese wurde 1896 in Geestemünde ein gesonderter Fischereihafen mit eigener Infrastruktur errichtet, der 1925 nochmals erheblich erweitert wurden. Bedingt durch die wirtschaftlichen Aktivitäten, welche auch ein starkes Bevölkerungswachstum mit sich brachten, wurde bald mehr gewerbliche Fläche und städtischer Siedlungsraum nötig. Die Häfen in Bremerhaven und Hannover dehnten sich immer weiter aus, wodurch sich aus die Stadtgemeinden mit ihren Wohn-, Gewerbe- und Erholungsgebieten veränderten, und die neuen Hafenstädte und die älteren Siedlungen wuchsen mit der Zeit aufeinander zu. An den Grenzen von Bremerhaven, Geestemünde und Lehe entwickelte sich ein neues großstädtisches Wohnviertel, Geestendorf wurde zu einem Arbeitervorort für die Hafenstädte. Der so entstandene zusammenhängende Siedlungsraum umfasste kurz vor dem 1. Weltkrieg etwa 100.000 Menschen

Bremerhaven und Lehe konnten wegen der Landesgrenzen nur schwer vereinigt werden, daher sah die politische Neuordnung der 20er Jahre vor, dass nur die Orte Geestemünde und Lehe zur Stadt Wesermünde zusammengeschlossen wurden, 1927 folgten weitere Randgemeinden. Erst 1939 erfolgte der Anschluss von Bremerhaven an Wesermünde, das Überseehafengebiet blieb jedoch bei Bremen.

Der 2. Weltkrieg hinterließ nach dem Angriff der Alliierten am 18.09.1944 in der Innenstadt von Bremerhaven große Verwüstungen. Nach Ende des Krieges gehörte Wesermünde mit Bremen zur amerikanischen Enklave innerhalb der britischen Besatzungszone und wurde 1947 Teil des neuen Bundeslandes Bremen. Gleichzeitig folgte die Umbenennung in Bremerhaven. Die Stadt gab sich noch im selben Jahr eine kommunale Verfassung und genießt seitdem eine große Eigenständigkeit innerhalb des 2-Städte-Staates. Auch wirtschaftlich hat sich seither einiges geändert. Der Wiederaufbau in den 50er und 60er Jahren gab der Innenstadt ein völlig neues Gesicht, und es wurden viele Flüchtlinge und Vertriebene eingegliedert. In dieser Zeit konnten auch die klassischen Wirtschaftsbereiche Hafenumschlag, Fischerei und Schiffbau wieder einen starken Aufschwung verzeichnen.

Bereits in den 60er Jahren setzte ein Strukturwandel ein, welcher nach dem Hafensektor auch die übrigen Wirtschaftszweige erfasste. Dieser ist bis heute noch nicht abgeschlossen. Bedingt durch den wachsenden Flugverkehr ging der transatlantische Passagierverkehr drastisch zurück, einen Ausgleich brachte der zukunftsträchtige Containerumschlag. Mitte der 80er Jahre hat sich die mit der Schließung der renommierten Traditionswerft Rickmers begonnene Krise des Schiffbaus noch verstärkt. Heute gibt es in Bremerhaven nur noch 2 mittelgroße Werften.

Auch war der Niedergang der deutschen Hochseefischerei mit erheblichen Auswirkungen für Bremerhaven verbunden. Dieser konnte jedoch teilweise ausgeglichen werden, da die traditionelle Fischverarbeitung in diesem Zusammenhang eine Erweiterung zur allgemeinen Lebensmittelverarbeitung erfahren hatte. Diese Entwicklung wurde auch durch den Ausbau der Lebensmitteltechnologie an der Hochschule von Bremerhaven gefördert.

1996 setzte Bremerhaven angesichts der Arbeitslosenquote von über 20 % verstärkt auf den Ausbau wirtschaftlicher Forschungskapazitäten. So wurde das Deutsche Schifffahrtsmuseum, die Hochschule Bremerhaven und das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung gegründet sowie eine Ausweitung des Angebots für Touristen geplant. Anlässlich dieser Entwicklung wurden auch bereits bestehende Institutionen wie u.a. der Zoo am Meer durch neue Attraktionen ergänzt. Hierzu gehören das im Herbst 2005 eröffnete Deutsche Auswandererhaus und das Klimahaus, welches sich noch im Bau befindet.

Sehenswürdigkeiten:

Deutsches Schifffahrtsmuseum
Museumsschiff FMS GERA
Historisches Museum Bremerhaven
Volkskundliches Freilichtmuseum Speckenbüttel
Museum der 50er Jahre Bremerhaven
Kriminalmuseum Bremerhaven
Aussichtsplattform des Radarturms
Speckenbütteler Park
Kaiserschleuse mit Altem Kraftwerk
Deutsches Auswandererhaus am Neuen Hafen
Radarturm
Weidenschloss
Wohnwasserturm
Zoo am Meer
Bürgerpark
Schaufenster Fischereihafen mit Atlanticum


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