Mainz

Basisdaten:

Einwohnerzahl:: 197.464 (31. 12. 2007)
Fläche: 97,76 km²
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Regierungsbezirk: -
Kreis: Kreisfreie Stadt Mainz

Geographie:

Mainz liegt am westlichen Ufer des Rheins, der auch die östliche Stadtgrenze bildet. Die Stadt liegt genau gegenüber der Mündung des Mains in den Rhein. Im Süden und Westen liegt die Grenze der Stadt am Rand der rheinhessischen Hochfläche im Mainzer Becken. Das vom Rhein zurückgewichene Ufervorland bildet im Norden die Begrenzung.

Durch Mainz läuft der 50. Breitengrad nördlicher Breite. Der höchste Punkt in der Stadt mit etwa 245 m über NN liegt auf der Muhl in Mainz-Ebersheim, der niedrigste mit etwa 82 m unter NN ist am Rheinufer in Mainz-Mombach.

Klima:

In Mainz herrscht das für den Oberrheingraben typische Klima. Der Monat Januar ist mit 1,0 °C der kälteste Monat, während der Juli mit 19 °C der wärmste Monat ist. Die regenärmsten Monate sind Februar und März mit jeweils 31 mm, der regenreichste Monat ist mit 57 mm der August.

Stadtgliederung:

7 Planungsbereiche, 15 Stadtteile, 65 Stadtbezirke,183 Statistische Bezirke (=Wahlbezirke)

Geschichte:

Die Gründung der Stadt Mainz geht auf ein römisches Legionslager namens "Mogontiacum" zurück. Es lag im Bereich des heutigen Kästrichs und wurde um 13 bis 12 vor unserer Zeitrechnung gegründet. Bald siedelten sich in der Nähe des Lagers Handwerker und Kaufleute an. Die Siedlung wuchs rasch und wurde zur Stadt und war ab 89 n. u. Zeitrechnung Hauptstadt der Provinz Germania Superior. Es gehörte über 500 Jahre zum römischen Reich.

Mainz war eine typische römische Stadt mit Villen, Foren und Thermen. 345 u Zeitrechnung wurden die Bewohner der Stadt christlich. Um 408 wurde Mainz von den Vandalen, Alanen und Sueben erobert und geplündert. Das Ende der römischen Herrschaft war besiegelt.

Die Stadt profitierte von dem Einfluss des Christentums und entwickelte sich parallel dazu zum Umschlagplatz für Handelsgüter aller Art (später vor allem Messewaren, die für Frankfurt bestimmt waren).

Mit Erzbischof Bonifatius ab Mitte des 8. Jahrhunderts wurde von Mainz aus die Christianisierung des Ostens, vor allem der Sachsen betrieben. 782 wurde Mainz zum Erzbistum erhoben.

Als Zeichen seiner Macht veranlasste Erzbischof Willigis 975 den Bau des Mainzer Dom, der 1011 vollendet wurde. Der Erzbischof Willigis war zeitweise als Reichsverweser der bestimmende Mann im Reich. Die Stadt Mainz war im Zuge dieses Aufstieges der geistlichen Macht in weltlichen Angelegenheiten unter die Kontrolle ihres Erzbischofs gefallen.

1184 wurde unter Kaiser Barbarossa das Reichsfest, was als das prächtigste Fest im Mittelalter galt, in Mainz gefeiert.

Aufgrund ihrer Unterstützung bei den Auseinandersetzungen, die Staufern mit ihren Gegnern hatten, wurden die Mainzer mit einem umfassenden Stadtprivileg belohnt. Der Erzbischof war danach nur noch formal Oberhaupt der Stadt, die Selbstverwaltung, Gerichtsbarkeit und die Entscheidungsgewalt über neue Steuern ging auf die Bürgerschaft über. Mainz war eine "Freie Stadt".

Die einschneidenste Erfindung des Mittelalters, der Buchdruck mit beweglichen Lettern, wurde um 1440 von Johannes Gutenberg in Mainz erfunden. Mit dieser Erfindung druckt Johannes Gutenberg von 1452 bis 1455 die Gutenberg-Bibeln in Mainz.

Im Jahr 1462 wurde Mainz von Adolf II. eingenommen, büßte seine Stadtfreiheit ein und verlor somit seinen Status der Freien Stadt ein. Mainz wurde kurfürstliche Residenzstadt und entwickelte sich in der Folge zur Adelsmetropole ohne eigene politische Bedeutung. 1477 wurde die Universität gegründet.

Angeregt durch das Gedankengut der Französische Revolution wurde Mainz 1792 nach der französischen Eroberung zur Mainzer Republik, erste bürgerliche Demokratie in Deutschland. Jedoch schon am 25. Juli 1793 wurde Mainz von den Preußen im Auftrag des Reiches zurück erobert und die Mainzer Republik aufgelöst.

Fünf Jahre später gehört Mainz wieder für 16 Jahr zu Frankreich, bevor das Kurfürstentum dem deutschen Bund beitrat und ab 1815 zur Festung des Deutschen Bundes wurde. Durch den Verlust ihrer Residenzfunktion provinzialisierte die seit 1816 zum Großherzogtum Hessen gehörende Stadt im 19. Jahrhundert sehr stark. Weiterhin behinderte die Festungsfunktion die Entwicklung und die Ausdehnung der Stadt

Ab 1837 gab es die ersten Belege für den Mainzer Karneval durch die Gründung der Mainzer Ranzengarde und dem Mainzer Carneval-Verein.

1853 wurde Mainz linksrheinische an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Das Wachstum der Stadtbevölkerung zwang die Stadt zu einer Erweiterung, so dass 1872 die Mainzer Neustadt erbaut wurde. 1885 wurde die erste befestigte Straßenbrücke seit der Antike, an das rechtsrheinische Ufer, nahe der Stadt gebaut.

Kurz vor dem ersten Weltkrieg wurde die Festung endgültig abgerissen. Umfangreiche Eingemeindungen lösten eine Expansion der Stadt aus, die ein Bevölkerungswachstum mit sich brachte. Dadurch erreichte Mainz 1908 mit über 100.000 den Status einer Großstadt

Nach dem 1. Weltkrieg werden die restlichen Befestigungsanlagen beseitigt. Der begonnen Aufschwung kam jedoch durch die Besetzung Frankreichs zu erliegen. Erst nach der Besatzungszeit 1930 kam es erneut zu umfangreichen Eingemeindungen, die das Stadtgebiet verdoppelten. 1938 wurde Mainz kreisfreie Stadt. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges blieb die Stadt zunächst verschonte. Doch zum Ende des Krieges war Mainz zu 80 % zerstört. Die Einwohnerzahl war auf etwa 76.000 gefallen.

Der Rhein bildete die Grenze zwischen der französischen und amerikanischen Besatzungszone. Unter der amerikanischen Militärverwaltung wurde die Abtrennung der rechtsrheinischen Stadtteile (51 Prozent des Stadtgebietes) verfügt und der Stadt Wiesbaden zugeordnet. Dies ist bis heute ein Grund für die Rivalität zwischen beiden Städten. Die Neugründung der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz machte diese Teilung endgültig.

Bereits ein Jahr nach Kriegsende wurde die Universität wieder errichtet. 1950 wurde Mainz Hauptstadt des neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz und konnte so den fast 150-jährigen Prozess der Provinzialisierung beenden.

Im Jahr 1962 entstand der neue Stadtteil Mainz-Lerchenberg, wo sich auch das ZDF ansiedelte. Weitere großflächige Eingemeindungen um die Gemeinden Drais, Ebersheim, Finthen, Hechtsheim, Laubenheim und Marienborn 1969 beendeten die durch den Zweiten Weltkrieg entstandene Stagnation in der Stadtentwicklung und boten umfassende Ausbau- und Entwicklungsmöglichkeiten für die Stadt.

Der St. Martins Dom feierte 1975 sein 1000 jähriges Bestehen. Zwei Jahre später ist das 500. Jubiläum der Universität. Ab 1976 begann der Ausbau zur Medienstadt Mainz. Die Ausgrabung von elf Schiffen der römischen Mainzer Rheinflotte sorgt 1981 für Aufsehen. 1994 eröffnete das Museum für Antike Schifffahrt indem man die Römerschiffe bewundern kann.

Den 600. Geburtstag von Johannes Gutenberg feierte die ganze Stadt im Jahr 2000 mit zahlreichen Aktionen.

Sehenswürdigkeiten (Auswahl):

Christuskirche
St. Peter Kirche
Kurfürstliches Schloß
Eiserner Turm
Dom vom Theater
Stadttheater
Marktplatz
Gutenberg Museum
Schillerplatz
Hauptbahnhof von 1884
Bonifatiuskirche
Kaiserstraße


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