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Mülheim an der Ruhr

Basisdaten:

Einwohnerzahl:: 169.414 (31. 12. 2006)
Fläche: 91,29 km²
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Kreis: Kreisfreie Stadt Mülheim

Geographie:

Das Zentrum von Mülheim an der Ruhr liegt direkt an der Ruhr, die etwa 12 Kilometer östlich in den Rhein mündet. Die Stadt wird von Südosten nach Nordwesten über 14 km lang von der Ruhr durchflossen.

Zwischen Broich am linken Ufer und dem Kirchenhügel auf der rechten Uferseite, der Mülheimer Pforte, verlässt die Ruhr die Ausläufer des rheinischen Schiefergebirges und erreicht das niederrheinische Tiefland. Die Stadt liegt am Kreuzungspunkt von niederbergischen Hügelland, Westhellweg und mittlerer Niederrheinebene.

Der höchste Punkt im Stadtgebiet misst 152,70 m ü. NN, der niedrigste Punkt hingegen misst nur 26 m ü. NN. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets in nordsüdlicher Richtung beträgt 13,4 km und in ostwestlicher Richtung 10,7 km.

Klima:

In Mülheim an der Ruhr herrscht ganzjährig ein gemäßigtes Klima. Insgesamt ist das Klima eher maritim als kontinental geprägt und es zeigen sich typische klimatische Merkmale besonders dicht besiedelter Räume.

Der Januar ist mit 1,0 °C der kälteste Monat, der wärmste Monat ist der Juli mit 24 °C. Der regenreichste Monat ist der Juli mit 56,4 mm, der regenärmste Monat ist der Mai mit 39,9 mm.

Stadtgliederung:

9 Stadtteile in 3 Stadtbezirken

Altstadt I
Altstadt II
Styrum
Dümpten
Heißen
Menden-Holthausen
Saarn
Broich
Speldorf

Geschichte:

Mülheim an der Ruhr wurde 1093 mit Namen "Mulinhem" erstmals urkundlich als Gerichtsstätte innerhalb des Ruhrgaues erwähnt. Der Name lässt vermuten, dass die Bewohner im Mittelalter ihrer Siedlung nach dem besonderen Charakteristikum ihrer Mühlen benannten.

Der Ursprung der Stadt lag in zwei historischen Siedlungszentren. Das Schloss Broich, das 884 als Wehranlage gegen die Überfälle der Wikinger von den Edelherren von Broich auf der linken Ruhrseite erbaut wurde und dem Kirchenhügel auf der rechten Ruhrseite, der der wirtschaftliche und religiöse Siedlungskern war.

Im Süden des heutigen Mülheimer Stadtgebiets wurde 1214 das Zisterzienserinnenkloster Saarn gegründet. In den Folgejahren erhielt das Kloster zahlreiche Schenkungen aus dem Mülheimer und dem benachbarten Raum und auch von den Herren von Broich. Das ganze Herrschaftsgebiet Broich mit dem Kirchdorf Mülheim fiel 1511 dem Herzogtum Berg zu.

Im 14. Jahrhundert war der Unterlauf, der Ruhr zwischen Duisburg und der Mülheimer Innenstadt schiffbar gemacht worden. Um 1770 begann der Ausbau der Ruhr zu einer Schifffahrtsstraße. Durch die Errichtung der ersten Schleuse 1780 war die Ruhr auch oberhalb der Mülheimer Innenstadt schiffbar. Dies brachte dem Kohlenhandel einen massiven Aufschwung, da die Schleppkähne nun von Hattingen bis zum Duisburger Hafen entlang des Leinpfads getreidelt werden konnten.

Parallel dazu entstanden mit der Zeche Humboldt und Zeche Sellerbeck die ersten Zechen mit wirtschaftlicher Kohleförderung auf Mülheimer Stadtgebiet.

Die napoleonischen Truppen eroberten 1806 die Herrschaften Broich und Styrum und lösten sie auf. Zwei Jahre später wurde Mülheim von der französisch geprägten Regierung des Großherzogtums Berg zur Munizipalität erklärt. Mit über 10.000 Einwohnern wurde Mülheim zur französischen Stadt.

Aus der 1811 von Mechanikus Johann Dinnendahl und seinem Bruder eröffneten mechanischen Werkstatt ging die Friedrich-Wilhelms-Hütte, eine Eisenschmelze zur Herstellung von gegossenen Maschinenteilen, hervor.

Nach dem Ende der französischen Besetzung wurde Mülheim nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses 1815 dem preußischen Staat eingegliedert. Vierzig Jahre nach Erteilung der französischen Stadtrechte erhielt Mülheim 1846 das Stadtrecht nach preußischem Recht.

Von 1850 bis 1890 wandelte sich das beschauliche Mülheim der Schifffahrt zu einem pulsierenden Industriestandort. Mit der Friedrich Wilhelms-Hütte hatte 1849 erstmals im Ruhrgebiet die Stahlproduktion mit Kokskohle begonnen. Neben der Zeche Wiesche entstand 1861 die erste Brikettfabrik des Ruhrgebiets. Das Ausbautempo der Kohleproduktion war bald nicht mehr steigerungsfähig und so wurde Mülheim von seinen Nachbarstädten in Bezug auf Betriebsgröße und Förderung überrundet.

Der Niedergang der Ruhrschifffahrt wurde durch die Anbindung der Stadt an das Eisenbahnnetz der Bergisch-Märkischen Eisenbahn im Jahre 1862 und die Errichtung der Ruhrtal-Bahn (1872-1876) eingeleitete. Um 1890 fuhren die letzten Ruhraaken als Kohlenschiffe.

Diese Zeit der wirtschaftlichen Umstrukturierung nutze August Thyssen mit dem Erwerb des Heckhoffshof in Mülheim-Styrum und gründete dort die Firma Thyssen & Co., die zur Basis eines der größten deutschen Montankonzerne werden sollte.

Eine Verwaltungsreform 1873 schuf den neuen Landkreis Mülheim, dem Mülheim bis 1904 angehörte, bevor die Stadt mit mehr als 40.000 Einwohnern zum Stadtkreis wurde. Mit dem Amtsantritt von Paul Lembke als Oberbürgermeister 1904 vergrößerte sich die Stadt mit den Eingemeindungen der linksruhrischen Stadtteile flächenmäßig um das Siebenfache und die Einwohnerzahl wuchs auf über 93.000. Schon vier Jahre später hatte Mülheim die 100.000-Einwohnergrenze überschritten und war Großstadt.

In der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg wandelte sich der kleinstädtischen Charakter der Stadt durch entscheidende Verbesserungen in der Infrastruktur und der Wirtschaft sowie durch wesentliche kulturelle Impulse zu einer modernen Großstadt.

Das Schulsystem wurde ausgebaut, die Ansiedlung des Kaiser-Wilhelm-Institut (1912), Eröffnung des Flughafens (1925), Eröffnung der Stadthalle (1926), Bau dreier Ruhrbrücken und Ausbau des Schifffahrtskanals mit den Hafenanlagen (1927).

Während des 2. Weltkrieges war Mülheim mit der Firma Schmitz-Scholl als Provianthersteller für die Wehrmacht, der Eisenbahnlinien, die Deutschen Röhrenwerke und dem Hafen Angriffsziel der Alliierten.

Nach Kriegsende war der Kirchenhügel der Kern der Altstadt zu 70% zerstört und wurde teilweise anschließend abgerissen.

Die ersten Nachkriegsjahre waren geprägt durch die Demontagen der Eisen- und Stahlindustrie. Doch bald hatten sich die Mannesmann-Röhrenwerke wieder zu Westeuropas größtem Röhrenproduzenten entwickelt.

Mit der Stahl- und Kohlekrise setzte 1964 der lange und schwierige Strukturwandel der Stadt ein. Zwei Jahre später war Mülheim die erste Ruhrgebietsstadt ohne Bergbau.

Die siebziger Jahre sind geprägt durch Umstrukturierungsprozesse wie das Einkaufszentrum RheinRuhrZentrum auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Humboldt, das innerstädtisches Einkaufszentrum City-Center und Umgestaltung der Schlossstraße zur Fußgängerzone.

Eine durchgängige Stadtbahnverbindung zwischen den Städten des westlichen Ruhrgebiets wurde 1979 mit der U-Stadtbahnstrecke von Mülheim-Hauptbahnhof bis Essen in einer ersten Etappe in Angriff genommen.

Im Rahmen der nordrhein-westfälische Landesgartenschau MüGa 1992 wurden um den Ringlokschuppen herum unansehnliche Industriebrachen in Grünanlagen verwandelt.

Mit der Eröffnung des Ruhrtunnels wurde 1998 die Stadtbahnverbindung vom Hauptbahnhof in Richtung Broich und Duisburg fortgesetzt.

Seit 2000 entsteht auf einer großen Industriebrache an der Mellinghofer Straße der Siemens Technopark und mit dem Gründerzentrum im Haus der Wirtschaft, das 2005 eröffnet wurde, steht potentiellen Existenzgründern eine zentrale Möglichkeit zur Verfügung, Rat und Hilfen einzuholen.

Sehenswürdigkeiten:

Altstadt
Ruhraue / Ruhrstrand
Bismarckturm
Ruhrtalbrücke
Schloß Broich
Kahlenbergwehr
Schloß Styrum
Kloster Saarn
Siedlung Mausegatt
MüGa-Park
Stadthalle
Mülheimer Kirchen
Storch Georch
Rennbahn Raffelberg
Theater an der Ruhr
Raffelbergpark
Ringlokschuppen
Wasserbahnhof / Schleuseninsel


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