Chimborazo


Der Chimborazo ist ein inaktiver Vulkan und mit einer Höhe von 6.267 m der höchste Berg von Ecuador.
 
Geologie und Geografie
Der Vulkan liegt in der nach ihm benannten Provinz in der Westkordillere der Anden. Sein riesiger Gipfel ragt 2.500 m aus der ca. 3.500 - 4.00 m hohen Hochebene auf, die ihn umgibt. An der Basis beträgt sein Durchmesser ca. 20 km. Wichtigste Städte in der Umgebung des Chimborazo sind Riobamba, Ambato und Guaranda. Der Vulkan liegt im Naturreservat "Reserva de Produccion Faunistica Chimborazo", der den Lebensraum für die Einheimischen kameliden Vicuña, Lama und Alpaca schützt.

Ab einer Höhe von etwa 5.100 m ist der obere Teil des Chimborazo vergletschert, wobei einige Gletscherarme bis 4.600 m hinunterreichen. Seine Geltscher sichern die Wasserversorgung für einen Großteil der Provinzen Bolivar und Chimborazo, die jedoch zunehmend an Masse verlieren.

Der Vulkanismus am Chimborazo ist Folge der Subduktion der Nazca-Platte unter den südamerikanischen Kontinent und hat hauptsächlich andesitisch-dazitischen Charakter. Der Schichtvulkan ist um das Jahr 640 letztmalig ausgebrochen.

Bei einer im Jahr 1993 durchgeführten Differential-GPS Messung wurde festgestellt, dass der Chimborazo nur 6.267 m hoch ist (und nicht wie zuvor angenommen 6.310 m), worauf auch SRTM-Daten hinweisen. Vor der Vermessung des Himalaja galt der Vulkan als der höchste Berg der Erde, Messungen im Jahr 1856 zeigten jedoch, dass viele Gipfel im Himalaja (insbesondere der Mount Everest) deutlich höher als der Chimborazo sind. Auch in den Anden selbst sind nun zahlreiche höhere Berge und Vulkane bekannt. Aufgrund seiner Nähe zum Äquator ist der Gipfel des Chimborazo der Punkt der Erdoberfläche, der am weitesten von der Erdachse entfernt liegt. Der Gipfel des Vulkans ist zugleich auch der vom Erdmittelpunkt am weitesten entfernte Punkt, worin er den Mount Everest übertrifft.
 
Geschichte
Bezüglich der Herkunft des Namens Chimborazo sind unterschiedliche Theorien geläufig, von der ansässigen indigenen Bevölkerung wird er auch Urcorazo genannt.

Am 23.06.1802 wagten Alexander von Humboldt, Aimé Bonpland und Carlos Montúfar bereits einen ersten Besteigungsversuch, die eine Höhe von etwa 5.600 m erreichten. Humboldt, der den Chimborazo skizzierte, schilderte in seiner Beschreibung des Aufstiegs auch erstmals die Symptome der Höhenkrankheit. Als erste erreichte eine britisch-italienische Seilschaft den Gipfel am 04.01.1880, bestehend aus Edward Whymper, Jean Antoine und Louis Carrel. Da viele Kritiker die gelungene Erstbesteigung anzweifelten, bestieg Whymper noch im selbigen Jahr den Berg ein zweites Mal über eine neue Route.
 
Tourismus
Die Besteigung des Chimborazo ist bei Bergsteigern sehr beliebt. Trotz seiner Höhe ist er gut zugänglich und die Normalroute vergleichsweise einfach zu besteigen. Der Vulkan kann ganzjährig bestiegen werden, wobei die Monate Dezember/Januar und Juli/August für einen Aufstieg am besten geeignet sind.
 
Besonderheiten
Im August 1976 ging der SAETA-Flug #232 (Vickers Viscount, 4 Crew-Mitglieder, 55 Passagiere) auf dem Flug von Quito nach Cuenca verloren. Sofort einsetzende Suchaktionen in möglichen Absturzregionen blieben ohne Erfolg, obwohl ein Absturz am Chimborazo als am wahrscheinlichsten galt. Das abgestürzte Flugzeug und seine Insassen galten über 26 Jahre als vermisst und wurden erst im Oktober 2002 von ecuadorianischen Andinisten auf einer Höhe von etwa 5.400 m gefunden.


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