Spitzmäule
Die Holzmaske der Spitzmäule zeigt ein weibliches Gesicht, das den Mund zum Kuss spitzt. Die Haare sind auf die Maske gemalt. An der Maske angebracht ist ein seidenes, dunkelbraunes Kopftuch mit aufgenähten Brokatlitzen.
Das Spitzmäule trägt eine Jacke aus Nesselstoff, auf die braun-gelb-rote Filzstoffstreifen im Längsmuster aufgenäht sind. Die Jacke endet oben am Hals mit einer weißen Rüschenlitze. Auf die Hose sind roter und brauner Filz in Querstreifen aufgenäht. Am unteren Jackenrand und an den Ärmeln sind mehrere Messingglöckchen angebracht.
In der mit braunen Fingerhandschuhen bedeckten Hand hält das Spitzmäule einen so genannten "Bätscher", eine Narrenpeitsche aus mehreren federnden Holzplättchen mit Griff.
Geschichte vom Spitzmäule
Die Fasnetsfigur Spitzmäule ist eine Jungnärrin, die einen Gegensatz zur alten, verdorrten Riedhutzel schaffen sollte. Sie verkörpert die Jugend, den Frühling und die Sehnsucht, den nahenden Ausweg aus der kalten, dunklen Winterszeit. Den Mund zum Kuss gespitzt, sei es, um dem Winter mit Handkuss endgültig "Lebe wohl" zu sagen, oder um dem nahenden Frühling einen zarten Kuss entgegenzuschicken.