Eckhexe
Die Eckhexe trägt eine weinrote Bluse aus grob gewobenen Baumwollstoff in Leinenstruktur. Im Rückenteil der Bluse ist ein runder Buckel in Höhe der Schulterblätter ausgearbeitet. Ihr Rock ist knielang und schwarz. Darauf wird eine tannengrüne Schürze getragen. Unter dem Rock trägt die Hexe eine weiße Unterhose und geringelte Strümpfe. Die "Eckhexe" trägt rote Lederschnabelschuhe oder rote Lederturnschuhe.
Die Maske ist aus Lindenholz, das Kopftuch der Eckhexe besteht aus verschiedenfarbigen Seiden- bzw. Satinquadraten, die teilweise mit Tierkreiszeichen bestickt sind. Als Farben werden Schwarz, rot, gelb, grün, blau und violett verwendet.
Die "Eckhexe" hat einen Naturreisigbesen, der auf einen ca. 2 Meter langen unlackierten gehobelten Besenstiel gesteckt ist.
Zur Eckhexe gehört der Narrenruf: Eckhex hui!
Geschichte der Eckhexe
Der Ursprung der Aulendorfer Eckhexe geht nicht auf die Hexenprozesse zurück, sondern nimmt Bezug auf die älteste Wohnstraße in Aulendorf, die Eckstraße. Die "Eckhexe" symbolisiert nicht die unglücklichen Opfer einer schrecklichen Justiz, sondern sie hat die Aufgabe, neben dem Winter auch allen Hass, alles Störende während der Fasnet (und möglichst auch darüber hinaus), hinwegzufegen.
Dies kommt im Text der Maskenbeschwörung am Mittwoch vor dem Gumpigen Donnerstag zum Ausdruck, wenn der Burggraf die vom Banne befreiten Hexen auffordert "Fegt wie die Windsbraut durch die Lüfte, ... Fegt weg den kalten Winter, fegt weg all trüben Sinn ...!"