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Niederlande


Eine Adventszeit wie in Deutschland gibt es in den Niederlanden nicht. An einem Sonnabendnachmittag Mitte November (drei Wochen vor dem 6. Dezember) trifft der Sinterklaas in einer niederländischen Hafenstadt ein. Dies wird in vielen Küstenorten nachgespielt. In seinem mit Geschenken voll beladenen Schiff besucht er als Schutzheiliger der Seeleute die Häfen des Landes. Einen ganz besonderen Empfang bereiten die Amsterdamer dem Heiligen. Vom Hafen zieht eine große Prozession zum Königspalast, wo der Heilige von Königin Beatrix und einer großen Menschenmenge begüßt und empfangen wird. Ab der Ankunft des Sinterklaas können die Kinder ihre Schuhe vor die Tür stellen. An manchen Orten wird auch ein Sack vor die Tür gestellt.
 
Sinterklaasavond
Der Sinterklaasavond (Nikolausabend) ist einer der Höhepunkte der Weihnachstszeit in den Niederlanden. An diesem Abend werden traditionell die Geschenke übergeben. Traditionell werden die phantasievoll verpackten Geschenke - vor allem größeren Kindern, Teenagern und Erwachsenen - mit einem neckischen oder scherzhaften Reim (oder einem Gedicht) überreicht.
 
Sinterklaas
In den Niederlanden schaut Sinterklaas (oder "Sint" oder "Goedheiligman" ) wie ein freundlicher Mann mit einem langen, weißen Bart aus. Er trägt ein weißes Gewand und darüber einen roten Mantel und auf dem Kopf trägt er eine Mitra (Bischofsmütze). In der Hand hält er einen gekrümmten Stab. Sinterklaas ist in Begleitung eines Helfers namens Zwarte Piet (=Schwarzer Peter). Während der Nacht reitet Sinterklaas mit seinem Schimmel durch das Land, und seine Pieten klettern auf die Dächer, um kleine Geschenke und Süßigkeiten die Schornsteine hinunterzuwerfen und in den Schuhen der Kinder zu hinterlassen. Um ihn freundlich zu stimmen, stellen die Kinder vor seiner Ankunft Wasser und eine Mohrrübe oder Heu für sein Pferd auf den Kamin.
 
Geschichte
Der Sinterklaas lebt der Legende nach mit seinen "Pieten" das ganze Jahr über in Spanien, wobei nicht bekannt ist, warum er aus diesem und keinem andern Land oder Ort kommt. Mitte November macht er sich mit seinen Pieten (Piet = Knecht Ruprecht), die ihn begleiten und wie Schwarze geschminkt sind (zwarte Pieten = schwarze Peter), mit dem Dampfer auf den Weg in die Niederlande, um dort die artigen Kinder mit Geschenken zu beglücken. Die unartigen oder bösen lernten früher von seinen Pieten die Rute kennen. Das Rutenbündel ist davon noch ein Überbleibsel. Der Sack, in dem die bösen Kinder mit nach Spanien genommen wurden, dient jetzt nur noch zum Ausstreuen von Leckereien und kleinen Geschenken.
 
Weihnachtliche Süßigkeiten
Untrennbar mit der Sinterklaaszeit verbunden sind traditionell die Schokoladenbuchstaben, Pfeffernüsse und Marzipan. Ab dem frühen Herbst werden diese traditionellen Süßigkeiten in den Geschäften angeboten.
 
Schokoladenbuchstaben
Jährlich konsumieren die Niederländer circa 20 Millionen Schokoladenbuchstaben, eine weltweit unschlagbare Menge. Der Ursprung der Schokoladenbuchstaben liegt im 19. Jahrhundert. Da wurden die Sinterklaas-Päckchen mit einem Laken abgedeckt und der Anfangsbuchstabe des Namens des Kindes aus Brotteig daraufgelegt, für das die Geschenke bestimmt waren. Später stellten die Bäcker die Buchstaben aus Keksen oder einem bestimmten, fetten und süßen Blätterteig ("banket") her, gefüllt mit einer sehr süßen Mischung aus u.a. Zucker und Mandeln
 
Goldmünzen aus Schokolade
Die Goldmünzen aus Schokolade sind ebenfalls nicht weg zu denken.

Diese Goldmünzen gehen auf folgende eine Nikolaus-Legende zurück: Drei Töchter eines verarmten Edelmannes, der kein Geld für eine Mitgift hatte, sahen keinen anderen Ausweg, als als Prostituierte zu arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Um ihnen zu helfen, warf Nikolaus, der Schutzpatron von Ehe und Familie, ein Bischof, der stets nur Gutes im Schilde führte, drei mit Goldstücken gefüllte Börsen durch das Fenster in die Stube. Das war derartig viel Geld, daß er damit die Mädchen vor einem Leben in der Gosse bewahrte und ihnen außerdem eine Aussteuer ermöglichte.
 
Pfeffernüsse
Die Pfeffernüsse werden unter den Kindern verstreut. Auch diese Tradition wird aus der guten Tat des gütigen Nikolaus hergeleitet. Taucht Sinterklaas irgendwo zu Besuch auf, werfen seine Knechte, die Pieten (de Zwarte Piet = Knecht Ruprecht) Süßigkeiten aus dem Nikolaussack den Menschen zu. Früher wurden unter die Pfeffernüsse echte Münzen gemischt. Heutzutage werden keine Münzen mehr unter die Pfefferkuchen gemischt, sondern meistens Zuckerherzen und Baisers.
 
Weihnachtsschmuck
Nach dem 6. Dezember, wenn der Sinterklaas das Land wieder verlassen hat, werden überall die Weihnachtsbäume geschmückt. Blühende Winterpflanzen wie leuchtende Weihnachtssterne gehören zu den traditionellen Weihnachtsdekorationen und sind auch beliebte Geschenke.
 
Heiligabend und Weihnachten
Heiligabend geht es in niederländischen Familien besinnlich zu. Manchmal gibt es kleine Geschenke. Viele Familien besuchen gemeinsam die Mitternachtsmesse oder den Gottesdienst am Morgen des 25. Dezember. Anschließend gibt es zu Hause ein Festmahl oder man geht ins Restaurant. Die Weihnachtstage dienen dem Zusammensein mit Verwandten und Freunden und der Versöhnung und Besinnung.

In den letzten Jahren haben manche Niederländer begonnen, den Weihnachtsabend mit dem Weihnachtsmann zu feiern. Manche Familien haben das Nikolausfest abgeschafft und den Geschenke-Austausch aufs Weihnachtsfest verlegt. In eingen Familien werden beide Feste feiert, wobei die teureren Sachen grundsätzlich am 24.12. (Heiligabend) oder 26.12. (Boxing Day, nach englischem Vorbild) geschenkt werden.


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