Hebbel, Christian Friedrich
Die Menschen haben viele absonderliche Tugenden erfunden, aber die absonderlichste von allen ist die Bescheidenheit. Das Nichts glaubt dadurch etwas zu werden, daß es bekennt: Ich bin nichts!
Die Natur hat mit dem Menschen in die Lotterie gesetzt und wird ihren Einsatz verlieren
Die Welt ist Gottes Sündenfall
Drei der Grazien gibt's, nur eine Venus! Die Veilchen / Will ich zum Strauße gereiht, aber die Rose allein
Eine Welt, worin ein Hund auch nur ein einzigesmal Prügel bekommen kann, ohne sie verdient zu haben, kann keine vollkommene Welt sein
Es gibt Verse in unserer neuen deutschen Literatur, die selbst dann noch nicht entschuldigt wären, wenn es in den zehn Geboten hieße: Du sollst Verse machen
Ich verstehe die Welt nicht mehr!
Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein als ein rundes Nichts
Jeder Mensch trägt einen Zauber im Gesicht: irgendeinem gefällt er
Künstler, nie mit Worten, mit Taten begegne dem Feinde! / Schleudert er Steine nach dir, mache du Statuen draus
Natur wiederholt ewig in weiterer Ausdehnung denselben Gedanken. Darum ist der Tropfen ein Bild des Meeres
Selbst im Fall einer Revolution würden die Deutschen sich nur Steuerfreiheit, nie Gedankenfreiheit zu erkämpfen suchen
Spielende Kinder sind lebendig gewordene Freuden
Wer an Glück glaubt, der hat Glück