Kästner, Erich

Als sie einander acht Jahre kannten / (und man darf sagen: sie kannten sich gut), / kam ihre Liebe plötzlich abhanden / Wie andern Leuten ein Stock oder Hut

Auch der stärkste Mann schaut einmal unters Bett

Den unlösbaren Knoten zu zersäbeln, / Gehörte zu dem Pensum Alexanders / Und wie hieß jener, der den Knoten knüpfte? / Den kennt kein Mensch / (Doch sicher war es jemand anders)

Der Regen regnet sich nicht satt / Es regnet hoffnungslosen Zwirn / Wer jetzt 'ne dünne Schädeldecke hat, / dem regnet's ins Gehirn

Die bunten Astern winken durch die Gitter / Die Gärten schminken sich; Das Jahr ist alt / Der Herbst stimmt nur die Optimisten bitter / Normale Menschen läßt er kalt

Die Erde soll früher einmal ein Paradies gewesen sein. Möglich ist alles. Die Erde könnte wieder ein Paradies werden. Alles ist möglich

Die Menschen sind gut, bloß die Leute sind schlecht

Dreimal husten kostet eine Mark (Dr Erich Kästners lyrische Hausapotheke)

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt, behaart und mit böser Visage. Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt, und die Welt asphaltiert und aufgestockt, bis zur 30. Etage

Erst bei den Enkeln ist man dann so weit, daß man die Kinder ungefähr verstehen kann

Es gibt nichts Gutes / außer: Man tut es

Es gibt wichtige und unwichtige Dinge im Leben. Die meisten Dinge sind unwichtig

Es ist schon so. Der Frühling kommt in Gang / Die Bäume räkeln sich; Die Fenster staunen / Die Luft ist weich, als wäre sie aus Daunen / Und alles andre ist nicht von Belang

Ich sitze nachts auf hohen Hockern, / berufen, Herrn im Silberhaar / moralisch etwas aufzulockern / Ich bin der Knotenpunkt der Bar

Immer, wenn im Deutschen Reiche / der ersehnte Abend naht, / tut man weit und breit das gleiche: / Man drischt Skat

In jeder größeren Stadt müßte es in absehbarer Zeit ein "Ständiges Kindertheater" geben. Ein Gebäude, wo während des ganzen Jahres Kinder für Kinder Theater spielen