Schiller, Friedrich von
Ist denn die Krone ein so einzig Gut? / Ist es so bitter schwer, davon zu scheiden?
Kann ich Armeen aus der Erde stampfen? / Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand?
Kurz ist der Schmerz, und ewig ist die Freude!
Leben heißt träumen; weise sein heißt angenehm träumen
Lebt wohl, ihr Berge, ihr geliebten Triften, / Ihr traulich stillen Täler, lebet wohl!
Mädchen, kannst du ewig hassen? / Verzeiht gekränkte Liebe nie?
Männerstolz vor Königsthronen
Mit dem Pfeil, dem Bogen, / Durch Gebirg und Tal / Kommt der Schütz gezogen / Früh am Morgenstrahl
Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens
O! daß sie ewig grünen bliebe, / Die schöne Zeit der jungen Liebe!
O! zarte Sehnsucht, süßes Hoffen, / Der ersten Liebe goldne Zeit, / Das Auge sieht den Himmel offen, / Es schwelgt das Herz in Seligkeit
Oh, der ist noch nicht König, der der Welt / Gefalllen muß! Nur der ist's, der bei seinem Tun / Nach keines Menschen Beifall braucht zu fragen
Rache trägt keine Frucht!
Rasch tritt der Tod den Menschen an
Raum für alle hat die Erde