Spiegelneuronen im Gehirn
Die Spiegelneuronen im Gehirn sind eine Gruppe von Nervenzellen, die bei der Wahrnehmung und Nachahmung von Handlungen eine wichtige Rolle spielen. Entdeckt wurden sie im Jahr 1996 von einem Forschungsteam unter der Leitung des italienischen Neurophysiologen Giacomo Rizzolatti an der Universität von Parma.
Funktion
Spiegelneuronen sind so benannt, weil sie aktiv werden, wenn eine Person eine bestimmte Handlung ausführt und auch wenn sie dieselbe Handlung bei jemand anderem beobachtet. Dieses Phänomen wird als "neuronale Spiegelung" bezeichnet und ist von großer Bedeutung für das Verständnis von Empathie, sozialer Interaktion und Lernen durch Nachahmung.
Die genaue Funktionsweise der Spiegelneuronen ist Gegenstand aktueller Forschung und wird in verschiedenen neurologischen und psychologischen Studien untersucht. Es wird vermutet, dass Spiegelneuronen eine Rolle bei der Entwicklung von Fähigkeiten wie Sprache, Motorik und emotionaler Wahrnehmung spielen.
Bedeutung
Die Entdeckung der Spiegelneuronen hat das Verständnis des menschlichen Gehirns und Verhaltens revolutioniert. Sie haben weitreichende Auswirkungen auf die Bereiche der Neurowissenschaften, Psychologie und Soziologie.
Die Funktion der Spiegelneuronen wird auch in Bezug auf neurologische Erkrankungen wie Autismus und Schizophrenie untersucht, da sie möglicherweise eine Rolle bei der Beeinträchtigung sozialer Interaktionen und Kommunikationsfähigkeiten spielen.
Literatur
- Rizzolatti, G., & Craighero, L. (2004). The mirror-neuron system. Annual review of neuroscience, 27(1), 169-192.
- Keysers, C., & Gazzola, V. (2010). Social neuroscience: mirror neurons recorded in humans. Current biology, 20(8), R353-R354.
- Iacoboni, M. (2009). Imitation, empathy, and mirror neurons. Annual review of psychology, 60, 653-670.
Für weitere Informationen zu Spiegelneuronen im Gehirn, siehe lexolino.de.