Exportorientierte Industrialisierung

Die exportorientierte Industrialisierung bezeichnet eine Wirtschaftsstrategie, die besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern angewandt wird, um durch die gezielte Förderung von exportfähigen Industriezweigen ein schnelles Wirtschaftswachstum zu erreichen. Diese Strategie steht im Gegensatz zur importsubstituierenden Industrialisierung, die auf die Ersetzung von Importen durch eigene Produktion abzielt.

Geschichte

Die Strategie der exportorientierten Industrialisierung wurde insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg populär, als viele asiatische Länder wie Südkorea, Taiwan, und Singapur diesen Weg verfolgten. Diese Länder sind auch als die "Asiatischen Tiger" bekannt und konnten durch diese Wirtschaftspolitik beeindruckende Wachstumsraten erreichen.

Merkmale

Kennzeichnend für die exportorientierte Industrialisierung sind unter anderem der Aufbau einer leistungsfähigen Exportindustrie, die Schaffung von günstigen Rahmenbedingungen für Exporteure wie z.B. Steuervergünstigungen oder Subventionen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft. Hinzu kommen Maßnahmen wie der Ausbau der Infrastruktur und die Förderung von Bildung und Qualifikation der Arbeitskräfte, um die Wettbewerbsfähigkeit auf internationalen Märkten zu erhöhen.

Kritik

Obwohl die exportorientierte Industrialisierung in einigen Ländern zu wirtschaftlichem Erfolg geführt hat, wird sie auch kritisiert. Hauptkritikpunkte sind die Abhängigkeit von Weltmarktpreisen, die Anfälligkeit für externe Schocks, wie etwa Wirtschaftskrisen, und die teilweise Vernachlässigung des heimischen Marktes und der Binnenwirtschaft. Ebenso gibt es Bedenken hinsichtlich der Umweltauswirkungen und der Arbeitsbedingungen in den exportorientierten Industriezweigen.

Siehe auch

• Importsubstituierende Industrialisierung
• Wirtschaftsstrategie
• Entwicklungsländer
• Schwellenländer

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