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Nil


Der Nil ist der größte Strom Afrikas, im Jahresverlauf hat er eine unterschiedliche Wasserführung. Das Hochwasser resultiert aus den Sommerregen im äthiopischen Hochland und dauert von Juni bis September bzw. Oktober. Um durch Dauerbewässerung mehrere Ernten jährlich zu ermöglichen, wurden bedeutende Wehre und Staudämme gebaut. Darunter ein Hochdamm bei Assuan, der den Nil zum Nassersee staut. Mit seinen Quellarmen bis in die ostafrikanischen Kleinstaaten Ruanda und Burundi zurückgreifend, wird der Weiße Nil aus den äquatorialen Niederschlagsgebieten Zentralafrikas gespeist. Der blaue Nil entspringt im regenreichen äthiopischen Hochland und garantiert unterhalb von Khartoum die Existenz des Fremdlingsflusses und der Stromoase.
 
Basisdaten:
Geographische Lage: in Nord- und Ostafrika, in den Ländern Burundi, Ruanda, Tansania, Uganda, Sudan und Ägypten
Länge: 6.671 km (mit Kagera-Nil)
Quelle: Luvironza
Mündung: Nördlich von Kairo in das Mittelmeer
Quellflüsse: weißer Nil, blauer Nil
Quellhöhe: 2.700 m
Abflussmenge: 2.832 m³/s
Einzugsgebiet: 3.254.853 km²
Großstädte: Alexandria, Assuan, Atbara, al-Chartum Bahri, Fajum, Giseh, Jinja, Dschuba, Kairo, Kampala, Khartum, Kigali, Kusti, Luxor, Malakal, Omdurman, Port Said, Rabak, Tanta
 
Quelle und Flussverlauf:
 
Der Weiße Nil, der Hauptfluss des Nils, entsteht aus den Quellflüssen des Akagera-Nil. Dieser wird in den Tälern der Gebirge von Ruanda und Tansania aus folgenden 2 Quellflüssen gespeist:

1. „Burundischer Quellfluss“,(der in Burundi entspringt)
2. „Ruandischer Quellfluss“,(der in Ruanda entspringt)

Der Flusslauf Akagera-Nil-Viktoria-Nil-Albert-Nil-Weißer Nil-Nil bildet ab der oberhalb des Rusumo Falls liegenden Grenze von Ruanda und Tansania die Fortsetzung der zuvor genannten Flussläufe – Luvironza-Ruvuvu-Ruvusu-Akagera („Burundischer Quellfluss“) und Rukarara-Nyabarongo („Ruandischer Quellfluss“). Er entsteht ca. 2.000 Meter Höhe in der Bergwelt von Ruanda. Er fließt überwiegend in nördliche Richtungen und mündet in Ägypten in das Mittelmeer.
 
Verkehr:
 
Der Nil ist zwischen dem 4. und 3. Katarakt, auf dem Nassersee und ab Assuan schiffbar.
 
Tier- & Pflanzenwelt:
 
Die Tierwelt des Nils ist artenreich und einmalig, viele Tiere erhielten nach dem Nil ihren Namen. So u.a. das Nilkrokodil, der Nilhecht, die Nilgans oder auch das Nilpferd. Dieses kommt jedoch heute im Unterlauf des Nil nicht mehr vor. Die Ägypter nutzten viele Tiere als Haustiere oder Vorbilder für Götter.
 
Umwelteinflüsse:
 
Durch das Ausbleiben der Nilflut ist seit dem Jahr 1964 eine künstliche Düngung der Nilstromoase notwendig. Während die Sedimentation im Stausee schnell zunimmt, fehlt die Sedimentzufuhr im Delta, wo Küstenerosion eintritt. Durch Bevölkerungswachstum, Verstädterung, Industrialisierung und landwirtschaftliche Intensivierung hat die Wasserverschmutzung des Nils katastrophale Ausmaße erreicht.
 
Anwohner:
 
Die größten Städte am Nil sind Kairo und Gizeh in Ägypten und Khartum im Sudan. Viele Katarakte und Stauanlagen wurden u.a. für die Besiedlung errichtet.
 
Besonderheiten:
 
Geologische Untersuchungen ergaben, dass sich erst vor ca. einer Million Jahren der Viktoriasee durch Absenkung des dortigen Hochlandes gebildet hat. Nach dem Ende der letzten Eiszeit ist dieser See vor etwa 12.000 Jahren erst übergelaufen und ließ den Viktoria-Nil bzw. den Weißen Nil entstehen.
 
Geschichte:
 
Ohne den Nil wäre das Leben und die Kultur an den Nilufern des Alten Ägyptens nicht möglich und das Land eine einzige Wüste. Dies sieht man daran, dass der Nil im Westen von der Libyschen und im Osten von der Nubischen Wüste und der Arabischen Wüste eingefasst wird. Hier existiert bis auf ein paar Oasen kein Wasser, weshalb Landwirtschaft und Kultur unmöglich waren bzw. sind. Erst der fruchtbare Schlamm, den der Fluss bei seinen Hochwassern über das Land verteilt sorgte dafür, dass Nutzpflanzen angebaut und Landwirtschaft betrieben werden konnte. Der äußerst tonhaltige Schlamm, den die Nilschwemme heranführte, wurde zum Bau von Häusern verwendet.

Die vom Nil geführte Wassermenge hing fast ausschließlich von den Niederschlägen in den Ländern um den Viktoriasee ab. Sie erreichte ihren Tiefstand meist im April und stieg bis Ende August auf das ca. 50- bis 60-fache an. Somit überschwemmte der Nil einmal im Jahr das Land und bedeckte einen bis zu mehrere km breiten Streifen Land. Nach Abfluss und Verdunstung des Wassers hinterließ der Nil dunklen, fruchtbaren Schlamm. Dieser gab dem Alten Ägypten seinen Namen – Kemet, „Das schwarze Land“ -.

Die Ägypter siedelten zumeist direkt entlang des Nils, um diese Anbaufläche vollständig für Getreide nutzen zu können. Jedoch siedelten sie auch etwas abseits des Flusses in der Wüste. Um für diese Siedlungen und für Trockenzeiten Wasser speichern zu können, wurden Kanäle und künstliche Seen angelegt. Hierfür schlossen sich die Bewohner eines Landstriches zusammen und bildeten von Gaufürsten verwaltete Gaue.

Während der Überschwemmung schwankte der Pegelstand des Nils beträchtlich, welcher an sog. Nilometern gemessen wurde. Bei niedrigem Pegelstand in manchen Landstrichen wurden diese nicht überschwemmt, was zur Hungersnot der dort ansässigen Bauern führte. Daher wurden die Steuern nach dem Stand des Nils festgelegt. Bei Hochstand drohte das Brechen von Dämmen und die Zerstörung der Häuser, weshalb schon früh Geometer zur Neuausmessung des Landes benötigt wurden, die auch die Feldergrenzen neu festlegten.

Der Fluss war der Haupthandelsweg von Ägypten, so wurde u.a. Holz von Syrien und Palästina über den Nil transportiert, da dieses in Ägypten so gut wie überhaupt nicht vorkommt. Weiterhin wurden für den Bau von Pyramiden Steinblöcke auf Schiffen über den Nil transportiert. Um nicht auf Sandbänke zu laufen, war der Schiffsverkehr auf den Tag begrenzt. Auch wurden die Schiffe bei niedrigem Wasserstand über kurze Strecken über Land gezogen.

Schon die alten Römer suchten nach den Quellen des Nils, 1613 entdeckte der portugiesische Jesuitenmissionar Pater Pedro Páez die Quelle des Blauen Nils. Am 04.11.1770 entdeckte der schottische Afrikaforscher James Bruce die Quelle wieder, weshalb er den Ruhm für sich beanspruchte.

Im Jahr 1893 wurde die Quelle des Kagera Nils am Luvironza von den Österreichern Oscar Baumann und Oskar Lenz gemeinsam entdeckt, diese entspricht der tatsächlichen Nil-Quelle. 1898 wurde die geographische Lage dieser Quelle von dem Deutschen Dr. Richard Kandt genau bestimmt. Auch Samuel White Baker und Romolo Gessi haben erfolgreiche Expeditionen unternommen.

Da der Weiße Nil deutlich länger als der Blaue Nil ist und auch ein viel größeres Einzugsgebiet aufweist, ist der Weiße Nil der tatsächliche und unumstrittene Quellfluss des Nils. Auch stellte man bei Vermessungen des Flusslaufs fest, das der Weiße Nil mit seinen Quellflüssen der wesentlich längere Fluss, und somit der tatsächliche Quellfluss des Nils ist.

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Geographie Flüsse Afrika Sambesi


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