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Balkangebirge


Das Balkangebirge ist mit 550 km Länge das größte bulgarische Gebirge. Es erstreckt sich über die gesamte Länge von Bulgarien von der serbischen Grenze bis ans Schwarze Meer. Im Norden grenzt das Balkangebirge an die Donauebene, im Süden an den Sofioter Talkessel, an das Sredna-Gora-Gebirge und an die Thrakische Tiefebene.
 
Geografie
Der höchste Berg ist mit 2.376 m der Botev. Die Kette des Balkangebirges ist die Hauptwasserscheide Bulgariens. Hier entspringen die nachstehenden Flüsse, die in die Donau münden und somit ins Schwarze Meer: Lom, Ogosta, Jantra, Rusenski Lom und Kamtschija. Ins Ägäis münden: Stara Reka, Tundsha und Motschuritsa.

Das Westbalkangebirge ist bis zum Pass von Zlatitsa 215 km lang, hier steht der höchste Berg Kom mit 2.016 m. Das Mittelbalkangebirge liegt zwischen den Pässen bei Zlatitsa und Vratnik, welches den höchsten, schönsten und am meisten besuchten Abschnitt des Gebirges bildet. Neben dem höchsten Berg Botev liegen hier noch Veshen (2.198 m.), Goljam Kupen (2.169 m.), Ambaritsa (2.166 m.) und Malak Kupen (2.141 m.). In diesem Gebiet gibt es viele Naturschutzgebiete, Naturparks und Wasserfälle. Im Schipka-Pass auf dem Gipfel Stoletov erhebt sich das 32 m hohe Granitdenkmal Schipka. Hier befindet sich auch der Nationalpark Zentralbalkangebirge sowie Klöster.

Das Ostbalkangebirge beginnt am Vratnik-Pass und reicht bis an die Schwarzmeerküste. Hier ist das Gebirge niedrig, hügelreich und leicht begehbar. Am meisten besucht ist der Naturpark ''Die Blauen Felsen'', wie auch die Städte aus der bulgarischen Wiedergeburt
 
Klima
Das Balkangebirge ist eine Klimascheide zwischen dem gemäßigt kontinentalen Klima Nordbulgariens und dem milderen, von der Ägäis beeinflussten Klima Südbulgariens. Es schützt Südbulgarien vor den kalten Nordwinden, die besonders im Winter recht unangenehm werden können. Oft bilden sich allerdings auch so gen. Fallwinde, die von den Kämmen in die Talkessel mit einer Geschwindigkeit bis zu 30 m pro Sekunde einfallen.

Das Balkangebirge ist das windigste und nebligste Gebirge Bulgariens. Die durchschnittlichen Temperaturwerte auf dem Botevgipfel belaufen sich im Januar auf - 8.9 °Celsius und im Juli auf 7.6 °Celsius. Die meisten Niederschläge fallen im Mai und Juni, die wenigsten bis auf das Gebiet am Botev im Februar. Die Schneedecke ist in den einzelnen Gegenden und in ihrer Zeitdauer ziemlich ungleichmäßig. Wesentlich mehr Schnee bleibt an den Nordhängen auch für längere Zeit liegen, während er an den Südhängen meist nur stellenweise auftritt. Wegen der starken Winde bilden sich auf den Gebirgskämmen häufig Vorhänge, die dann auch als Lawinen herunterkommen können.
 
Tourismus
Im Naturpark Vratschanski Balkan im Westbalkangebirge gibt es ausgezeichnete Möglichkeiten für Bergsteiger im Felsgebilde Vratzata. Auch die größten und schönsten Höhlen sind hier zu finden sowie der malerische Iskar-Durchbruch.
 
Wirtschaft
In den höheren Lagen wird vorwiegend Schafzucht und in den Laubwäldern Forstwirtschaft betrieben. In den fruchtbaren Tälern herrscht Ackerbau vor. Außerdem befinden sich in der Region bedeutende Steinkohlevorkommen
 
Geschichte
Der Name "Altes Gebirge" erscheint erstmals im Jahre 1533 in der Reisebeschreibung des dalmatinischen Reisenden Antun Vrantschitsch. Der Name Balkangebirge ist allerdings älter. Zu seiner Herkunft gibt es verschiedene Vermutungen, und obwohl dies eigentlich kein offizieller Name war, hat er sich in den letzten Jahrhunderten doch durchgesetzt.

Das Balkangebirge ist keineswegs "alt", sondern hat sich eher erst spät "gefaltet". Es besteht aus Granit, aber auch Karst, Gneis und Schiefer ist hier anzutreffen. Im Unterschied zum Rila- und Piringebirge war es in der Eiszeit nur sehr wenig zu Eis erstarrt, was an seinen Bildungen und nur einem einzigen Hochgebirgssee zu erkennen ist. Jedoch ist ein Teil des Reliefs des Balkangebirges typisch alpin.

Zwischen dem 14. und dem 17. Jahrhundert haben die osmanischen Türken das Gebiet schrittweise erobert und waren etwa bis zum Ende des 19. Jahrhunderts dort die vorherrschende Macht.
 
Besonderheiten
Neben seinen Naturschönheiten ist das Balkangebirge auch noch für seine über die Jahrhunderte erhalten gebliebenen kulturhistorischen Denkmäler berühmt. Dazu gehören v. a. die im Gebirge verborgenen zahlreichen Klöster.

In den schweren Zeiten der Fremdherrschaft haben die Bulgaren einfach versteckte Plätze gesucht, um dort ihre christlichen Heiligtümer zu schaffen und das Nationalbewusstsein zu erhalten. Kein anderes Gebirge in Bulgarien hat so vielen Kirchen ein Domizil geboten und sein Volk so tatkräftig unterstützt in dessen Kampf um das körperliche und geistige Überleben.

Ein kleiner Teil dieses geistigen Reichtums sind u. a. die Klöster bei Tschiprovzi und Klissura, das Kloster Sedemte prestola, die Klöster bei Tscherepisch, Sopot, Kalofer, Gloshden und Schipka, Sokolski-Kloster und die Klöster bei Djanovo, Kilifarevo, Kapinovo.


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