Tschore & Rätsch

Tschore
Der Tschore ist der männliche Begleiter der Rätsch. Er trägt eine braune Wolljacke darunter eine königsblaue Weste. Seine Hosen sind braun-beige mit einem großen Fensterkaro. Unter den 7/8 Hose sieht man geringelte Wollsocken. Der Tschore trägt Strohschuhe. Die Holzmaske zeigt ein schelmisches Gesicht. Auf seinen schulterlangen Hanfhaaren trägt er einen dunkelbraunen Schlapphut mit großem Rand. Den Tschore sieht man nie ohne Starenrätsch und alten dunklen Stockschirm.

Rätsch
Die Rätsch trägt eine mais- bis goldfarben Bluse, darüber eine weinroten Wolljacke. Ihr Rock ist ebenfalls weinrot. An der Holzmaske ist ein grünes Kopftuch befestigt, das unter dem Kinn geschlossen ist. Das Gesicht der Maske ist schelmisch mit geöffnetem und einem überdimensionalen Ohr.
Die Rätsch hat immer ihr großes Buch, eine Handtasche und evtl. einen Spiegel bei sich.

Geschichte von Tschore & Rätsch
Das Maskenpaar "Tschore" und "Rätsch" hat seinen Ursprung im Dekret von 1679. Die "Rätsch" (hochdeutsch: geschwätzig) ist ein spitzzüngiges Weib. Sie sammelt die bekannten und geheimen Stadtbegebenheiten und notiert sie in ihrem Buch. An Fasnet tratscht sie diese dann aus. Eine großartige Hilfe dabei ist ihr Begleiter, der "Tschore". Denn was die "Rätsch" vergessen hat, wird ihr vom "Tschore" eingesagt. Manchmal auch Dinge, die sich selbst die "Rätsch" nicht zu sagen getraut bringt er in seiner gutmütigen, etwas tollpatschigen Art noch an den Mann/die Frau! Eines aber wird von beiden beherzigt: Die Rede ist nur frei, wenn sie nicht verletzt oder beleidigt.
Von Tschore & Rätsch leitet sich auch der Aulendorfer Narrenruf ab. Erzählen die Beiden eine unglaubliche (aber wahre) Geschichte, so sagen die Zuschauer ungläubig: "jo was saischt au!" (hochdeutsch: Was sagst Du da?)