Ernesto Sabato
Ernesto Sabato (24. Juni 1911 – 30. April 2011) war ein argentinischer Schriftsteller, Maler und Physiker. Er ist eine der Schlüsselfiguren der lateinamerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts, bekannt für sein Engagement für die Menschenrechte und seinen tiefgehenden existenzialistischen literarischen Stil.
Leben
Sabato wurde in Rojas, Provinz Buenos Aires, in eine Familie italienischer Einwanderer geboren. Er studierte Physik an der Universidad Nacional de La Plata, wo er auch unterrichtete und schließlich 1938 zum Doktor der Wissenschaften promovierte.
Nach einer Krise gab er seine akademische Laufbahn auf, um sich der Literatur zu widmen. Während des Zweiten Weltkrieges lebte er in Paris, wo er von der Malerei stark beeinflusst wurde und Kontakt zur surrealistischen Bewegung hatte.
Werk
Ernesto Sabato veröffentlichte drei Romane: "Der Tunnel" (1948), "Über Helden und Gräber" (1961) und "Abaddón, der Vernichter" (1974). Diese Werke thematisieren die menschliche Existenz, die Isolation und die Suche nach Sinn. Sein erstes Werk "Der Tunnel" wurde zu einem Klassiker der psychologischen Literatur.
Neben seiner literarischen Tätigkeit war Sabato auch in der Politik aktiv. Nach dem Ende der Militärdiktatur in Argentinien leitete er die Nationale Kommission über das Verschwinden von Personen (CONADEP), die den Verbrechen der Junta nachging. Der Bericht "Nunca Más" ("Nie wieder") hatte großen Einfluss auf die Bearbeitung der Menschenrechtsverletzungen in Argentinien.
Ehrungen
Für sein literarisches Schaffen und seinen Einsatz für die Menschenrechte erhielt Sabato zahlreiche Auszeichnungen, darunter auch den Miguel de Cervantes Preis, die höchste literarische Auszeichnung der spanischsprachigen Welt.
Tod
Ernesto Sabato starb am 30. April 2011 im Alter von 99 Jahren in Santos Lugares, einem Vorort von Buenos Aires.
Weblinks
- Ernesto Sabato bei Lexolino
- Literatur von und über Ernesto Sabato im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek