Leo Tolstoi

Leo Tolstoi (9. September 1828 – 20. November 1910), auch Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi genannt, war ein russischer Schriftsteller. Sein Werk umfasst Romane, Kurzgeschichten und Essays und zählt zu den bedeutendsten der Weltliteratur. Tolstoi ist vor allem für seine beiden Langromane Krieg und Frieden und Anna Karenina bekannt, die als Höhepunkte des realistischen Romans gelten.

Leben

Tolstoi wurde 1828 in eine adlige Familie geboren. Nach dem Studium an der Universität Kasan begann er eine Offizierslaufbahn in der russischen Armee. Seine Erfahrungen im Krimkrieg inspirierten ihn zu stark pazifistischen Überzeugungen, die in seinen späteren Werken und philosophischen Essays zum Ausdruck kamen.

Werke

Neben seinen berühmten Romanen schrieb Tolstoi auch eine große Anzahl an Kurzgeschichten und Novellen wie "Die Kreutzersonate" oder "Hadschi Murat". Später verfasste er auch philosophische Schriften, in denen er sich mit den Lehren Jesu, Fragen der sozialen Gerechtigkeit und der Moral auseinandersetzte.

Philosophie und Einfluss

Tolstoi entwickelte eine eigene, auf den Lehren Jesu basierende Philosophie, die sogenannte Tolstoiismus, die eine Form des christlichen Anarchismus und Pazifismus darstellt. Seine Ansichten beeinflussten die gewaltfreien Widerstandsformen von Persönlichkeiten wie Mahatma Gandhi und Martin Luther King.

Vermächtnis

Leo Tolstojs Beiträge zur Literatur und Philosophie sind unermesslich. Sein Engagement für soziale Reformen und seine Kritik an den Machtstrukturen seiner Zeit blieben wichtige Diskussionsthemen. Er bleibt eine zentrale Figur in der Kultur und Geschichte Russlands und eines der Symbole für humanistische Werte und ethischen Idealismus weltweit.