Rochefoucauld, François de La
Alle Leidenschaften verleiten uns zu Fehlern, die Liebe aber zu den lächerlichsten
Beurteilt man die Liebe nach ihren Wirkungen, so hat sie mehr vom Haß als von der Freundschaft an sich
Der Neid ist unversöhnlicher als der Haß
Der Sonne und dem Tode kann man nicht unverwandt ins Antlitz schauen
Der Wunsch, klug zu erscheinen, verhindert oft, es zu werden
Die Eifersucht wird immer mit der Liebe geboren, aber sie stirbt nicht immer mit ihr
Die Leidenschaften sind die einzigen Redner, die immer überzeugen
Die Philosophie besiegt leicht vergangene und zukünftige Übel, aber gegenwärtige besiegen sie
Die wahre Beredsamkeit besteht darin, das zu sagen, was zur Sache gehört, und eben nur das
Es gibt lobenden Tadel und tadelndes Lob
Es gibt wohl gute Ehen, aber dann sind sie nicht vergnüglich
Es ist mit der wahren Liebe wie mit den Geistererscheinungen: jedermann spricht davon, aber wenige haben solche gesehen
Gewöhnlich lobt man, um gelobt zu werden
Je älter man wird, desto törichter und weiser wird man