Abendgymnasium
Das Abendgymnasium ist eine Schulart innerhalb des deutschen Bildungssystems unter der Kategorie Gesellschaft;Bildung;Schulen. Es ermöglicht vorrangig berufstätigen Erwachsenen oder Personen, die aus anderen Gründen den regulären Schulbesuch nicht abschließen konnten, das Abitur nachzuholen.
Geschichte
Die Einrichtung von Abendgymnasien reicht in Deutschland bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zurück. Sie wurden ins Leben gerufen, um den durch den Krieg bedingten Bildungsausfall zu kompensieren und den wirtschaftlichen Wiederaufbau durch qualifizierte Fachkräfte zu unterstützen.
Konzept und Ziel
Der Besuch von Abendgymnasien steht in der Regel erwachsenen Lernenden offen, die bereits eine berufliche Erstausbildung abgeschlossen haben oder berufstätig sind. Die Lehrpläne sind so gestaltet, dass die Teilnehmenden in Abend- oder gegebenenfalls Wochenendkursen innerhalb von drei bis vier Jahren das Abitur erlangen können. Der erfolgreiche Abschluss bietet die Möglichkeit, zu Studieren oder eine höhere berufliche Laufbahn einzuschlagen.
Struktur
In Abendgymnasien wird der Unterricht meist in den Abendstunden angeboten, um den Besuch neben einer beruflichen Tätigkeit zu ermöglichen. Einige Institutionen bieten zudem Unterricht am Wochenende an. Die zu absolvierenden Fächer orientieren sich weitgehend an denen regulärer Gymnasien, allerdings mit Anpassungen an den erwachsenen Lernenden.
Zugangsvoraussetzungen
Die Zugangsvoraussetzungen können je nach Bundesland variieren, umfassen jedoch typischerweise einen mittleren Schulabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung oder mehrjährige Berufserfahrung. Oft ist auch ein Beratungsgespräch oder eine Eingangsprüfung erforderlich.
Abschluss
Der am Abendgymnasium erworbene Schulabschluss ist dem des regulären Gymnasiums gleichgestellt. Die Absolventen erhalten das allgemeine Abitur und somit die Hochschulreife, die zum Studium an Universitäten und Fachhochschulen berechtigt.
Bedeutung
Abendgymnasien spielen eine wichtige Rolle in der Erwachsenenbildung und tragen zur Aufstiegsfortbildung und zum lebenslangen Lernen bei. Sie ermöglichen Personen, die in ihrem bisherigen Bildungsweg Benachteiligungen erfahren haben oder die aus persönlichen Gründen ihren Bildungsweg unterbrechen mussten, den Zugang zu höherer Bildung und besseren Berufschancen.