Importsubstitution
Die Importsubstitution ist eine wirtschaftspolitische Strategie, welche darauf abzielt, die Einfuhr von Waren zu ersetzen, indem die Produktion dieser Waren im eigenen Land gefördert wird. Ziel der Importsubstitution ist es, die heimische Industrie zu stärken, die Außenhandelsbilanz zu verbessern und die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren.
Geschichte
Die Politik der Importsubstitution wurde insbesondere in lateinamerikanischen Ländern nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs populär. Sie sollte dazu dienen, die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben und die Industriealisierung zu fördern. In den 1960er und 1970er Jahren war diese Strategie auch in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern verbreitet.
Ziele
Das übergeordnete Ziel der Importsubstitution ist die Förderung einer unabhängigen und diversifizierten Wirtschaftsstruktur. Dadurch sollen Arbeitsplätze geschaffen und technologisches Know-how im Inland entwickelt werden. Weitere Ziele sind die Verminderung der Auslandsverschuldung und die Stabilisierung der nationalen Währung.
Maßnahmen
Um die Importsubstitution zu realisieren, werden häufig protektionistische Maßnahmen wie hohe Zölle, Importquoten und Subventionen für die heimische Industrie eingesetzt. Zusätzlich kann die Regierung direkte Investitionen in bestimmte Sektoren vornehmen, um die Produktion strategisch wichtiger Güter zu steigern.
Kritik
Die Importsubstitution ist nicht ohne Kritik geblieben. Kritiker weisen darauf hin, dass die Abschottung vom Weltmarkt zu Ineffizienz und einer Verlangsamung der technologischen Entwicklung führen kann. Zudem besteht die Gefahr, dass durch staatliche Eingriffe Wettbewerbsverzerrungen entstehen und die Produktion von Waren, die international nicht wettbewerbsfähig sind, künstlich aufrechterhalten wird.
Fazit
Die Importsubstitution kann unter bestimmten Voraussetzungen zur wirtschaftlichen Entwicklung und Stärkung der lokalen Industrie beitragen. Allerdings birgt sie auch Risiken für die Wirtschaft und sollte mit Augenmaß und in Kombination mit anderen Strategien, wie der Exportförderung, angewendet werden.