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Sambesi


Das Einzugsgebiet des Sambesi überdeckt große Teile von 6 südafrikanischen Staaten. Der Sambesi ist der viertlängste Fluss in Afrika und der größte afrikanische Strom, der in den Indischen Ozean fließt. Bekannt ist der Sambesi weltweit hauptsächlich durch die Viktoriafälle.

Der Sambesi fließt durch Angola, Sambia und Mosambik, hier mündet er in einem 880 km² großen Delta in den Indischen Ozean. Auch bildet der Sambesi zum Teil die Grenze von Sambia und Namibia, sowie Sambia und Simbabwe. Hier bildet er auf Höhe von Livingstone und Victoria Falls die Viktoriafälle, den mächtigsten Wasserfall von Afrika mit 110 m Höhe. Weitere Wasserfälle sind die Chavumafälle und die Ngonyefälle im Westen von Sambia. Der Sambesi wird über seine gesamte Flusslänge von nur 5 Brücken überspannt. Über den Staudamm der Kariba-Talsperre führt eine weitere Straße, die den Sambesi überquert. Die großen Wasserkraftwerke der Kariba- und Cabora-Bassa-Talsperre versorgen sogar die Republik Südafrika mit Elektrizität.
 
Basisdaten:
Geographische Lage: Sambia, Angola, Namibia, Botsuana, Simbabwe und Mosambik im Zentralen und Südlichen Afrika
Länge: 2.574 km
Quelle: nahe Mwinilunga, Sambia
Mündung: Indischer Ozean
Quellhöhe: 1.500 m
Abflussmenge: 7.070 m³/s
Einzugsgebiet: 1.332.574 km²
Großstädte: Mongu, Katima Mulilo, Livingstone, Tete, Sena, Marromeu
 
Quelle und Flussverlauf:
 
Der Sambesi entspringt in einer Moorlandschaft und hügeligem Waldgebiet im Nordwesten von Sambia auf etwa 1500 m Höhe. Davon östlich liegt die Wasserscheide zwischen dem Einzugsgebiet des Kongo und dem Sambesi. Nach etwa 240 km macht der Sambesi einen Bogen nach Süden und vergrößert sich auf etwa 350 m. Unterhalb von Kakengi folgen einige Stromschnellen, die zu den Chavumafällen führen. Diese gelten als Grenze des 800 km langen Oberlaufes, auf denen der Sambesi um nur 180 m fällt. Von hier aus fließt der Fluss in eine felsige Schlucht.

Als erster großer Nebenfluss mündet der Kabompo-Fluss im nördlichen Sambia in den Sambesi. Weiter südlich mündet mit dem Lungwebungu-Fluss erneut ein großer Zufluss. Verlief der Fluss bisher durch eine Savanne, wird er hier von offenem mit Borassus-Palmen bewachsenem Buschland abgelöst, dichtere Vegetation ist auf schmale Waldstreifen begrenzt.

Von einer Höhe von 1500 m fällt der Sambesi bei Kakengi auf 1100 m flussabwärts, bis zu den Victoria-Fällen ist der Verlauf nun gleichmäßig und fällt kaum weiter ab. 30 km unterhalb der Einmündung des Lungwebungu wird die Landschaft recht flach und während der Regenzeit großflächig überflutet. Weitere 80 km flussabwärts münden mit dem Luena und dem Luanginga zwei weitere Zuflüsse. Gleich unterhalb davon liegt Lealui, und der Flussverlauf biegt nach Südosten ab.

Vom Osten erhält der Sambesi weitere Zuflüsse, auf diesem Abschnitt liegen die Ngonya-Fälle und weitere Stromschnellen. Südlich davon begrenzt der Fluss die Caprivi-Region als Grenze zu Namibia, diese Region ist ein Ausläufer des Hauptgebietes von Namibia. Unterhalb der Vereinigung von Sambesi und Cuando fließt der Strom nach Osten, wo er bei langsamer Fließgeschwindigkeit sehr breit und flach ist. Beim weiteren Verlauf nach Osten geht der Sambesi in das große afrikanische Zentralplateau über. Hier erreicht er eine Schlucht, die in den Victoria-Fällen endet, wo er auf einer Breite von 1.708 m über eine 110 m abfallende Feldwand stürzt.

Der Flussverlauf geht über weitere 200 km nach Osten, die hohe Geschwindigkeit wird gelegentlich von Steinbänken unterbrochen. Es folgt eine Reihe von Stromschnellen, die 240 km unterhalb der Victoria Fälle enden, im Verlauf dieser Strecke fällt der Fluss um 250 m. Nun fließt er in den Kariba-See, einen der größten künstlichen Seen weltweit. Der Luangwa und der Kafui sind die beiden größten linksseitigen Zuflüsse des Sambesi, der nun wieder direkt nach Osten fließt und mit dem Zufluss des Luangwa die Grenze nach Mosambik überquert.

Der mittlere Sambesi endet mit dem Cahora-Bassa-See, die unteren 640 km von Cahora Bassa bis zum Indischen Ozean sind schiffbar. Etwa 160 km vom Meer entfernt empfängt der Sambesi mit dem Shire Zufluss aus dem Malawisee. Zur Küste hin bildet er ein weitgefächertes, aus zahlreichen Ästen bestehendes Delta. Jede der 4 Hauptmündungen (Milambe, Kongone, Luabo und Timbwe) ist von Sandbänken umgeben. Eine nördlichere, in der Chinde-Mündung endende Abzweigung, hat eine Tiefe von 2 bis 4 m und wird zur Navigation benutzt. 100 km weiter nördlich verläuft der Fluss Quelimane, der in der Regenzeit Wasser aus dem überfluteten Sambesi erhält.
 
Verkehr:
 
Der vielmals von Stromschnellen unterbrochene Sambesi hatte nie eine große Bedeutung als Verkehrsweg über lange Strecken. Über kürzere Distanzen ist der Schiffsverkehr jedoch eine geeignete Möglichkeit der Fortbewegung. An vielen Stellen transportieren Fähren Menschen und Fahrzeuge über den Fluss. Die Brücke bei den Victoriafällen war ursprünglich dazu gedacht, die Eisenbahnlinie von Kairo nach Kapstadt zu verbinden.

Im Jahr 2004 wurde die Zambezibrücke bei Sesheke gebaut und damit der Trans Caprivi Highway vollendet, der Lusaka in Sambia mit der Walvis Bay an der namibischen Küste verbindet. Am Oberlauf führt 60 km südlich von Chavuma bei Chinyingi beim Ort Zambesi eine Hängebrücke über den Fluss.
 
Tier- & Pflanzenwelt:
 
Wo die Strömung gering ist, finden Buntbarsche ideale Plätze zur Fortpflanzung. Der Schreiseeadler hat sich mit dem Sambesi ein sehr fischreiches Gewässer ausgesucht. Besonders die mit Schilf bewachsenen Abschnitte des Sambesi sind ein idealer Ort für viele Vögel. Dort findet man zum Beispiel Silberreiher, Kormorane, den dämmerungsaktiven Triel oder die mit ihren langen Krallen besonders gut an das Leben im Schilf angepasste Zwergscharbe. An Stellen, an denen der Sambesi steile Sandwände geschaffen hat, fühlen sich die Karminspinte wohl.

Die grünen Meerkatzen brauchen die Bäume, die der Fluss mit Wasser versorgt, zum Überleben. Auch findet man Elefanten, Löwen, Zebras, Flusspferde und zahlreiche andere Tierarten am Sambesi.
 
Umwelteinflüsse:
 
Nach der Ernennung der Victoriafälle zum Weltnaturerbe durch die UNESCO traten vermehrt Konflikte bezüglich der möglichen Nutzung des hydroelektrischen Energiepotentials des Sambesi auf.

So plant die Sambesi River Authority unterhalb der Vicotriafälle den Bau eines weiteren Staudamms an der Batoka-Schlucht. Dies wäre neben dem Kariba-Staudamm und dem Cabora-Bassa-Staubecken das dritte große Stauprojekt am Sambesi. Von Naturschützern wird auf die einmalige Flora und Fauna in der bisher ungestörten Schlucht aufmerksam gemacht. Mit dem Aufstauen des Flusses so nahe an den Fällen befürchtet man neben dem Verlust einmaliger Naturlandschaft auch Veränderungen der reizvollen Schluchten unterhalb der Fälle und Einbußen im lohnenden Tourismusgeschäft.
 
Anwohner:
 
Im Tal des Sambesi leben etwa 32 Millionen Menschen, davon 80 % von der Landwirtschaft. Dabei liefern die Überschwemmungsgebiete des oberen Flusses fruchtbares, für den Anbau geeignetes Land. Auch wird der Fluss intensiv befischt, einige Städte an den Straßen zum Sambesi erheben inoffizielle Fischsteuern. Sportfischerei und verschiedene Safari-Touren in die Nationalparks bilden die Grundlage für den Tourismus. So ziehen die Viktoriafälle und der Karibasee jährlich unzählige Touristen an.

Das Flusstal des Sambesi ist reich an Mineralien und fossilen Brennstoffen, Kohleminen sind in einigen Gebieten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Auch die Staudämme im Flussverlauf sind bedeutende Energiequellen und Arbeitsplatz vieler Menschen.
 
Geschichte:
 
Mittelalterlichen Geographen war die Region um den Sambesi als das Reich von Monomotapa bekannt. Der Flussverlauf war, ebenso wie die Lage der Seen Nygami und Nyasa, ziemlich präzise in frühen Karten eingezeichnet, die möglicherweise nach Kenntnissen der Araber angefertigt wurden.

Als erster Europäer besuchte David Livingstone auf seiner Erkundung des Bechuanalandes von 1851 bis 1853 den oberen Sambesi. 2 bis 3 Jahre danach folgte er dem Sambesi abwärts bis zur Mündung, während dieser Reise entdeckte er auch die Victoriafälle. Von 1858 bis 1860 reiste Livingstone zusammen mit John Kirk von der Kongone-Mündung bis zu den Wasserfällen und erreichte dabei den Malawi-See.

Danach fanden nur wenige Erkundungen des Sambesis statt, erst 1889 wurde nördlich der Hauptmündungen der Chinde-Kanal entdeckt. 2 Expeditionen unter Leitung von Major A. St Hill Gibbons in der Zeit zwischen 1895 und 1900 führten die Erkundung des Sambesi fort, die David Livingston begonnen hatte. Der portugiesische Entdecker Alexandre de Serpa Pinto vermaß im Jahr 1878 die Victoria-Fälle und untersuchte einige der westlichen Zuflüsse.

LEXO-Tags

Geographie Flüsse Afrika Sambesi


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