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Hessen

Basisdaten:

Landeshauptstadt: Wiesbaden
Gründungsjahr: 1946
Fläche: 21.114,94 km²
Einwohnerzahl: 6.070.425 (30. Juni 2007)

Universitäten:

Darmstadt: Technische Universität Darmstadt
Frankfurt am Main: Johann Wolfgang Goethe-Universität
Gießen: Justus-Liebig-Universität Gießen
Kassel: Universität Kassel
Marburg: Philipps-Universität Marburg

Geographie:

Die hessische Landschaft ist durch Becken, Senken und Bergländer geprägt, die in der Großregion deutsches Mittelgebirge liegt. Im Westen hat Hessen mit Taunus, Hohem Westerwald, Rothaargebirge und Gladenbacher Bergland Anteil an dem Rheinischen Schiefergebirge. Im Nordosten und Osten schließt das bewaldete Hessische Bergland an und wird durch zwei verkehrswichtige Senken und Becken in einzelne Gebirgslandschaften gegliedert.

Im Süden hat Hessen Anteil an der Oberrheinischen Tiefebene, die sich nach Norden in der Wetterau fortsetzt sowie am Odenwald und am Spessart. Entlang des Rheines zwischen Wiesbaden und Rüdesheim erstreckt sich der Rheingau.

Die höchste Erhebung des Bundeslandes ist mit 950 m ü. NN. die Wasserkuppe in der nur zum kleinen Teil in Hessen gelegenen Rhön. Die niedrigste Stelle Hessens befindet sich bei Lorch am Rhein mit 81 m ü. NN. im Rheingau-Taunus-Kreis.

Die fünf wichtigsten Flüsse von Hessen sind Rhein, Main, Neckar, Weser und Werra.

Klima:

Das Klima in Hessen weist in den Beckenzonen, besonders ausgeprägt an der Bergstraße und im Rheingau, kontinentale Züge auf. Dadurch kommt es zu relativ geringen Niederschläge und höheren Temperaturen, während das Klima in den höheren Lagen wie im Rheinischen Schiefergebirge und im Hohen Vogelsberg eher feuchter und kühler ist.

Geschichte:

Hessen war frühgeschichtlich von Kelten besiedelt, die allerdings schon vor der Zeitenwende von den Germanen verdrängt wurden. Zum Ende des 1. Jahrhunderts nach unserer Zeitrechnung wurde das spätere Südhessen römisch, während Nieder- und Oberhessen im Einflussbereich der germanischen Chatten blieb. Im Lauf der römischen Besatzung von Teilen Germaniens kam es zu mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Chatten.

Im Gegensatz zu den Ländern Sachsen, Bayern und Schwaben konnte sich in Hessen nie ein eigenes Stammesherzogtum etablieren. Hessen wurde von den Franken kolonialisiert und als Königsland annektiert. Die Franken teilten das Gebiet bereits im 6. Jahrhundert in Gaue auf, die von Gaugrafen im Auftrag des fränkischen Königs verwaltet wurden.

Durch den fränkischen Adel stark unterstützt, christianisierte Bonifatius das Gebiet. Er gründete 724 das Kloster Fritzlar und ließ 744 das Kloster Fulda gründen. Ende des 8. Jahrhunderts wurden die drei wichtigsten Klöster Fritzlar, Hersfeld und Fulda zu Reichsabteien.

Im 9. Jahrhundert war das Grafenhaus der Konradiner führend und stellte mit Konrad I. von 911 bis 918 den "deutschen" König. Im hohen Mittelalter erstarkten die Grafen Werner und danach die Gisonen, bis diese von den Ludowinger 1122 abgelöst wurden.

Nach dem Aussterben der Ludowinger in männlicher Linie kam es von 1247 bis 1264 zum thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg. Darin erstritt sich Sophie, die Tochter des letzten thüringischen Landgrafen, gegen die Wettiner die Trennung Thüringens von Hessen. Dadurch kam das unabhängige Hessen als Landgrafschaft an ihren Sohn Heinrich (später Heinrich I. von Hessen, auch "Heinrich das Kind" oder das "Kind von Brabant" genannt).

Die Landgrafschaft Hessen wurde dann 1292 zum Reichsfürstentum erhoben. Von 1509 bis 1567 unter Philipp I, dem Großmütigen entwickelte sich Hessen zu einer die deutsche Geschichte wesentlich beeinflussenden Macht. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Territorium Hessen bereits durch Erbschaft nennenswerte Erweiterungen im Rhein-Main-Raum erfahren.

Durch die Landesteilung nach seinem Tod 1567 entstanden die Linien Hessen-Kassel, Hessen-Marburg (1604 an Hessen-Kassel), Hessen-Rheinfels (1583 an Hessen-Darmstadt) und Hessen-Darmstadt.

Nach dem Tod von Philipp I. dem Großmütigen wurde Hessen 1567 nach den altertümlichen Erbregeln des Hauses in vier Staaten geteilt: Wilhelm IV. erhielt mit Hessen-Kassel die Hälfte des Landes, Ludwig IV. erhielt Hessen-Marburg, Philipp II. Hessen-Rheinfels, und Georg I. Hessen-Darmstadt.

1583 fiel Hessen-Rheinfels im Erbgang in den Besitz von Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt über, Hessen-Marburg fiel 1604 auf gleichem Wege an Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt. Später entstand, wiederum durch Erbteilung, zeitweise die nur teilselbstständige Landgrafschaft Hessen-Rotenburg mit verschiedenen Nebenlinien innerhalb von Hessen-Kassel "Rotenburger Quart" genannt. Hessen-Homburg spaltete sich Zug um Zug mehr von Hessen-Darmstadt ab und wurde 1866 von Preußen annektiert.

Im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 wurde die Landgrafschaft Hessen-Kassel zum Kurfürstentum Hessen (Kurhessen). Kassel bestand weiterhin als Residenz- und Hauptstadt.

Dreizehn Jahre später kam das ehemalige Fürstbistum Fulda als Großherzogtum Fulda zu Kurhessen hinzu. Die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde im Rheinbund 1806 zum Großherzogtum Hessen und erhielt größere Gebiete des durch die Säkularisierung "führungslos" gewordenen Fürstbistums Mainz (Rheinhessen).

Im Preußisch-Österreichischen Krieg von 1866 wurde Kurhessen, das auf der Seite von Österreich war, und Nassau von Preußen annektiert. Im selben Krieg eroberten die Preußen auch die Freie Stadt Frankfurt am Main.

Preußen schuf 1868 aus den eroberten Gebieten Kurfürstentum Hessen, ehemalige Landgrafschaft Hessen-Homburg, Herzogtum Nassau, Stadt Frankfurt, einigen Landstrichen des Großherzogtums Hessen-Darmstadt und zwei kleinen bayerischen Grenzgebieten die preußische Provinz Hessen-Nassau.

Bis zur Weimarer Republik existierten weiterhin Hessen-Nassau als preußische Provinz und Hessen(-Darmstadt) als Volksstaat Hessen. 1929 wurde der Freistaat Waldeck in die Provinz Hessen-Nassau eingegliedert. Drei Jahre später kam der Kreis Wetzlar (bisher in der Rheinprovinz) hinzu. 1944 wurde die Provinz Hessen-Nassau in Anlehnung an die Reichsverteidigungsbezirke in die Provinzen Kurhessen und Nassau aufgeteilt. Die Provinz Nassau umfasste das Main-Kinzig-Gebiet (Landkreis Hanau, Landkreis Gelnhausen und Landkreis Schlüchtern).

Nach Kriegsende fiel das Gebiet des heutigen Hessen unter britische Besatzung. Die amerikanische Militärregierung vereinigte am 19. September 1945 die ehemaligen preußischen Provinzen Kurhessen und Nassau sowie den Volksstaat Hessen zum Land "Großhessen". Die Landkreise Sankt Goarshausen, Unterlahn, Oberwesterwald, Unterwesterwald und die linksrheinischen Teile des ehemaligen Volksstaates Hessen (die einstige Provinz Rheinhessen, von der nur einige rechtsrheinische Mainzer Vororte hessisch blieben) waren französisch besetzt und fielen 1946 als Regierungsbezirke Montabaur und Rheinhessen an Rheinland-Pfalz.

Die Hessische Verfassung wurde von der Verfassungsberatenden Landesversammlung in Wiesbaden am 29. Oktober 1946 beschlossen und trat am 1. Dezember 1946 durch Volksabstimmung in Kraft. Großhessen, das in diesem Zug seinen Landesnamen auf Hessen änderte, hatte damit die erste Nachkriegsverfassung Deutschlands. Landeshauptstadt wurde die nassauische Residenz Wiesbaden.

Gleichzeitig fand die erste Landtagswahl statt, welche die SPD gewann, diese bildete eine Große Koalition mit der CDU. Erster gewählter Ministerpräsident wurde der SPD-Politiker Christian Stock. Nach der Landtagswahl von 1950 regierte die SPD das Land ohne Koalitionspartner, neuer Ministerpräsident wurde bis 1969 Georg August Zinn. 1962 konnte die SPD in der Landtagswahl erstmals die absolute Mehrheit erreichen, in der folgenden Legislaturperiode legte Zinn den "Großen Hessenplan" vor (ein Investitionsprogramm für Infrastruktur und Soziales über 33 Milliarden DM).

1969 wurde Albert Osswald nach einem Schlaganfall von Georg August Zinn zum neuen Ministerpräsidenten gewählt, bei der Landtagswahl 1974 errang die CDU die relative Mehrheit der Stimmen. Durch eine Koalition mit der FDP blieb Osswald jedoch als Ministerpräsident im Amt, 1976 trat er dann zurück, zu seinem Nachfolger wurde Holger Börner(SPD).

In den 70er und 80er Jahren formierte sich in Hessen eine aktive Umweltbewegung. Nach den Landtagswahlen 1982 und 1983 regierte Börner zunächst geschäftsführend weiter, 1985 wurde in Hessen die bundesweit erste rot-grüne Koalition gebildet, die 1987 am Streit um die Atompolitik zerbrach. Aus den nachfolgenden Wahlen ging erstmalig in der Geschichte von Hessen eine CDU-geführte Regierung (unter Walter Wallmann) hervor. Die Landtagswahl 1991 brachte einen Regierungswechsel zu einer rot-grünen Koalition, Ministerpräsident war Hans Eichel. Seit 1999 ist Roland Koch (CDU) Ministerpräsident von Hessen.

Wirtschaft:

Die größte Industriekonzentration nach dem Ruhrgebiet besitzt das Rhein-Main-Gebiet. Hier ist der Maschinen- und Fahrzeugbau, die chemisch-pharmazeutische Industrie sowie die elektronische und elektrotechnische Industrie angesiedelt. Im nordhessischen Industriegebiet mit Schwerpunkt Kassel stehen der Waggon- und Schienenfahrzeugbau, der Maschinenbau, die Kfz-Zulieferer-Industrie sowie die elektronische und chemische Industrie im Vordergrund.

In Mittelhessen mit Schwerpunkt Wetzlar befindet sich die metallverarbeitende und feinmechanisch-optische Industrie, Offenbach (Main) ist Standort der Lederindustrie, Wiesbaden und Darmstadt der chemischen Industrie.

Besondere Bedeutung kommt dem Dienstleistungssektor zu, wobei Frankfurt (Main) als international orientiertes Finanz- und Handelszentrum hier besonders zu erwähnen ist. Frankfurt ist weiterhin Messeplatz und Standort vieler Unternehmenshauptquartiere. An Bodenschätzen werden Kalisalze und Industrieminerale gefördert.

In Hessen gibt es dank vieler Mineralquellen zahlreiche Heilbäder. Etwa 36 % der Gesamtfläche werden landwirtschaftlich genutzt, Ackerbau (besonders der Anbau von Weizen und Zuckerrüben) dominiert in den Beckenlandschaften. Der Anteil an Dauergrünland ist in den Basaltlandschaften besonders hoch, an der Bergstraße und im Rheinbau ist Weinbau vertreten. Im Hessischen Ried wird Spargel sowie anderes Gemüse und Obst angebaut, in der Wetterau Gemüse und Rosen, im Vortaunus und an der Bergstraße überwiegt der Obstanbau. Der Waldanteil des Landes beträgt ca. 40 %.

Hessens verkehrsgeografisches Zentrum liegt im Rhein-Main-Gebiet mit einem besonders dichten Autobahn- und Schienenverkehrsnetz sowie dem internationalen Flughafen von Frankfurt (Main) (wichtiges Luftdrehkreuz, zweitgrößter Passagierflughafen Europas).

Neben Rhein und Main sind auch Weser und zum Teil Fulda und Lahn schiffbar. Wichtigster Binnenhafen ist der von Frankfurt (Main).



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