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Niedersachsen

Basisdaten:

Landeshauptstadt: Hannover
Gründungsjahr: 1946
Fläche: 47.624,22 km²
Einwohnerzahl: 7.973.800 (30. November 2007)

Universitäten:

Braunschweig: Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig
Clausthal: Technische Universität Clausthal
Göttingen: Georg-August-Universität Göttingen
Hannover: Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Medizinische Hochschule Hannover, Tierärztliche Hochschule Hannover
Hildesheim: Universität Hildesheim
Lüneburg: Leuphana Universität Lüneburg
Oldenburg: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Osnabrück: Universität Osnabrück
Vechta: Hochschule Vechta

Geographie:

Das Land hat im Norden eine natürliche Begrenzung durch die Nordsee und den Unterlauf bzw. den Mittellauf der Elbe. Ausgenommen sind das Amt Neuhaus und die südelbischen Teile Hamburgs. Das Land Bremen mit den Städten Bremen und Bremerhaven liegt als Enklave auf dem Landesgebiet. Die Landesgrenze von Niedersachsen verläuft quer durch den Harz. Der Nordosten und der Westen gehören zur Norddeutschen Tiefebene, der Süden zum Niedersächsischen Bergland.

Im Nordosten von Niedersachsen erstreckt sich die Lüneburger Heide, wo ärmere Sandböden der Geest dominieren. Im mittleren Osten und Südosten in der Lössbördenzone befinden sich äußerst ertragreiche Böden mit hoher Fruchtbarkeit, womit das Land landwirtschaftlich gut erschlossen ist. Im Westen von Niedersachsen liegen die Grafschaft Bentheim, das Osnabrücker Land, das Emsland, das Oldenburger Land, das Oldenburger Münsterland und Ostfriesland.

Die von Süden/Südosten nach Norden/Nordwesten verlaufenden Flüsse Ems, Weser, Aller und Elbe prägen das Land.

Höchster Berg mit 971 m ist der Wurmberg im Harz, die meisten Berge und Hügel sind im Südosten von Niedersachsen zu finden. Tiefster Geländepunkt ist mit rund 2,5 m unter dem Meeresspiegel eine Senke bei Freepsum in Ostfriesland.

Klima:

Niedersachsen gehört zur gemäßigten Klimazone von Mitteleuropa im Bereich der Westwindzone. Das Land befindet sich im Übergangsbereich zwischen maritimem Klima in Westeuropa und kontinentalem Klima in Osteuropa, was sich innerhalb des Landes deutlich bemerkbar macht. Der Nordwesten weist ein atlantisches bis subatlantischen Klima mit vergleichsweise geringer Temperaturamplitude und einem Wasserbilanzüberschuss auf, das Klima Richtung Südosten wird zunehmend kontinentaler beeinflusst.

Am stärksten ist diese subkontinentale Färbung im Wendland, im Weserbergland und im Raum Helmstedt ausgeprägt. Die höchsten Niederschläge sind im Harz zu verzeichnen.

Die Jahresmitteltemperatur liegt bei 8 °C (7,5 °C im Alten Land und 8,5 °C im Kreis Cloppenburg). Die höchste Temperatur liegt bei durchschnittlich 20 °C im Juli und August, die niedrigste in Januar und Februar mit durchschnittlich - 1 °C.

Geschichte:

Name und Wappen des heutigen Landes greifen auf den germanischen Volksstamm der Sachsen zurück. Diese drangen während der Völkerzuwanderungszeit ab dem 3. Jahrhundert aus Holstein über die Elbe nach Süden vor und breiteten sich im heutigen Nordwestdeutschland aus. Etwa ab dem 7. Jahrhundert hatten die Sachsen einen Siedlungsraum besetzt, der ungefähr dem heutigen Niedersachsen und einigen angrenzenden Gebieten entsprach. In das in ca. 60 Gaue unterteilte Stammesgebiet waren die Friesen nicht einbezogen, die sich über Jahrhunderte in der nordwestlichen Region des heutigen niedersächsischen Raums ihre Eigenständigkeit bewahrten.

Als Ursprache der einheimischen Bevölkerung ist das Niedersächsische anzusehen, der Zusatz "Nieder" stammt bereits aus der frühen Neuzeit. Er unterschied das alte Sachsenland von den mitteldeutschen Fürstentümern. Ein Großteil des heutigen Niedersachsens wurde im Heiligen Römischen Reich dem niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zugeordnet. Geschichtlich besteht eine enge Bindung des Adelshauses in Hannover an das Vereinigte Königreich Nordirland und Großbritannien.

Vor allem in dynastischer Hinsicht bestand über Jahrhunderte die enge geschichtliche Verbindung der historischen Teilländer des heutigen Niedersachsens. Ein Großteil der Vorgängerstaaten von Niedersachsen waren Teilfürstentümer des welfischen Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. Im Laufe der Zeit blieben das Königreich Hannover und das Herzogtum Braunschweig übrig. Das Großherzogtum Oldenburg und das Fürstentum Schaumburg bewahrten bis zuletzt ihre staatliche Autonomie, diese Länder bildeten geografisch Enklaven der welfischen Länder und sind die Vorläufer des heutigen Landes Niedersachsen.

Nach Ende des 2. Weltkrieges lag das heutige Niedersachsen überwiegend in der britischen Besatzungszone, mit der Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung vom 23.08.1946 wird auf dem Gebiet der preußischen Provinz Hannover zunächst das Land Hannover gebildet. Die Verordnung Nr. 55 der britischen Militärregierung begründete am 08.11.1946 rückwirkend zum 01.11.1946 das Land Niedersachsen mit Hannover als Hauptstadt. Niedersachsen entstand aus der Vereinigung der Länder Braunschweig, Freistaat Oldenburg und Schaumburg-Lippe (mit dem zuvor gebildeten Land Hannover), wobei es folgende Ausnahmeregelungen gab:

- Im Land Braunschweig fielen der östliche Teil des Landkreises Blankenburg und die Exklave Calvörde des Landkreises Helmstedt an die sowjetische Besatzungszone. Diese wurden später in das Land Sachsen-Anhalt integriert.

- Im Land Hannover fielen das Amt Neuhaus und die Ortschaften Neu Bleckede und Neu Wendischthun an die sowjetische Besatzungszone (und somit an die spätere DDR). Erst im Jahr 1993 wurden diese nach Niedersachsen zurückgegliedert. Wesermünde wurde 1947 in Bremerhaven umbenannt und in das neue Bundesland Bremen eingegliedert.

Am 09.12.1946 trat der 1. niedersächsische Landtag, welcher nicht gewählt sondern von der britischen Besatzungsverwaltung eingesetzt wurde, zusammen. Dieser wählte am selben Tag Hinrich Wilhelm Kopf (SPD) zum 1. Ministerpräsidenten. Ein Hauptproblem der frühen Nachkriegsjahre waren die vielen Flüchtlinge, Niedersachen lag am westlichen Ende der direkten Fluchtroute aus Ostpreußen. Weiterhin hatte das Land die längste Grenze zur sowjetischen Besatzungszone. Im Jahr 1950 fehlten nach offiziellen Angaben noch immer ca. 730.000 Wohnungen.

Zur Zeit der innerdeutschen Teilung wurde über den niedersächsischen Kontrollpunkt Helmstedt der Großteil des Transitverkehrs nach West-Berlin abgewickelt. Prägend für Niedersachsen war in wirtschaftlicher Hinsicht der VW-Konzern. Dieser begann 1945 zunächst unter britischer Aufsicht mit der Produktion von Zivilfahrzeugen. Im Jahr 1949 ging der Konzern in den Besitz des Bundes und des Landes Niedersachsen über.

Niedersachsen zählte insgesamt lange zu den strukturschwachen Regionen der BRD, 1960 waren 20 % der Beschäftigten in der Landwirtschaft tätig. Auch in wirtschaftlich guten Zeiten war die Arbeitslosenquote im Land Niedersachsen stets höher als in den übrigen Bundesländern. Eine wichtige Rolle in der Politik von Niedersachsen wie auch in der Bundespolitik spielten die Auseinandersetzungen um das Atommülllager Gorleben seit Ende der 70er Jahre.

Am 01.06.1993 trat die neue Verfassung von Niedersachsen in Kraft. Diese löste die "Vorläufige Niedersächsische Verfassung" von 1951 ab und ermöglichte erstmals Volksbegehren und Volksentscheide und verankert den Umweltschutz als Staatsgrundsatz. Das vormals hannoversche Amt Neuhaus mit verschiedenen Gemeinden und diversen Ortsteilen und das Gebiet im Forstrevier Bohldamm in der Gemeinde Garlitz wurden am dem 30.06.1993 vom Land Mecklenburg-Vorpommern zum Land Niedersachsen ausgegliedert. Am 01.10.1993 wurde aus diesen Gemeinden die neue Gemeinde Amt Neuhaus gebildet.

Zum 01.01.2005 wurden die 4 Regierungsbezirke Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Weser-Ems, in die Niedersachsen bis dahin gegliedert war, aufgelöst. Statt der Bezirksregierungen wurden für besondere Aufgaben Regierungsvertretungen in Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Oldenburg eingerichtet.

Am 04.03.2003 erfolgte der letzte Regierungswechsel nach den Landtagswahlen am 02.02.2003 (wo die SPD eine schwere Niederlage erlitt und ihre Regierungsmehrheit verlor). Die CDU ging als Sieger aus der Wahl hervor, diese stellt mit ihrem Spitzenkandidaten Christina Wulff den Ministerpräsidenten in einer Koalition mit der FDP. Trotz Verluste wurde diese Koalition bei der Landtagswahl am 27.01.2008 bestätigt, bei der auch erstmals die Partei Die Linke in den niedersächsischen Landtag einzog.

Wirtschaft:

Die Fläche von Niedersachsen wird zu 57 % von der Landwirtschaft genutzt, 21 % sind Wald. Angebaut werden überwiegend Weizen und Zuckerrüben sowie Roggen, Hafer und Kartoffeln. In den Fluss- und Küstenmarschen dominiert die Viehzucht. Zwischen Hannover und Braunschweig sowie im Emsland wird überwiegend Gemüse angebaut, im Alten Land und im Land Kehdingen hauptsächlich Gemüse und Obst.

Der Anteil von Niedersachsen an der deutschen Erdgasförderung liegt bei fast 100 %, an der Erdölförderung bei über 70 %. In den Räumen Emsland, Südoldenburg, Sulingen und Söhlingen liegt der Schwerpunkt der Fördergebiete für Erdgas, für Erdöl in Celle-Gifhorn und im Emsland. Stein- und Kalisalze werden im Raum Celle-Hannover abgebaut, Braunkohle im Raum Helmstedt.

Im Süden des Landes ist die Industrie konzentriert, bedeutendste Industriezweige sind der Fahrzeugbau, der Maschinenbau, Elektrotechnik und die Nahrungsmittelindustrie. Ferner die Textilindustrie und die feinmechanisch-optische Industrie.

An der Küste konzentriert sich der Schiffbau, die chemische und petrochemische Industrie sowie die Fischverarbeitung. Im Jahr 2000 richtete Hannover die EXPO 2000 aus, weiterhin ist Hannover Sitz der CeBIT (der größten Industriemesse der Welt).

Auch der Fremdenverkehr spielt eine wichtige Rolle für Niedersachsen im Harz, der Lüneburger Heide und in den Nordseebädern. Das Land weist 2 Hauptrichtungen des Durchgangsverkehrs auf, der West-Ost-Verkehr verläuft überwiegend am Nordsaum der Mittelgebirgsschwelle, der Nord-Süd-Verkehr führt hauptsächlich durch das Leinetal. Neben dem Straßen- und Eisenbahnnetz zählt auch ein beachtliches Netz von Binnenwasserstraßen zur umfangreichen Verkehrsinfrastruktur von Niedersachsen.

Dortmund-Ems-Kanal, Elbeseitenkanal, Mittellandkanal und Küstenkanal sind für Europaschiffe (1 350 t) befahrbar. Bedeutende Binnenhäfen sind Salzgitter, Emden, Oldenburg (Oldenburg), Brake und Nordenham, die wichtigsten Seehäfen Wilhelmshaven, Brake und Nordenham. Der internationale Flughafen Hannover ist von überregionaler Bedeutung.



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