Leverkusen

Basisdaten:

Einwohnerzahl:: 161.336 ( 31.12. 2006)
Fläche: 78,85 km²
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: kreisfreie Stadt Leverkusen

Geographie:

Die Stadt Leverkusen ist rechtsseitig des Niederrheins am Unterlauf der Wupper und an der Dhünn gelegen. Der Rhein stellt die natürliche Stadtgrenze im Westen dar. Südlich der Stadt liegt Köln, im Norden Langenfeld (Rheinland). Die östlichen Stadtteile dehnen sich bis in die Ausläufer des Bergischen Landes aus.

Bei der Zufahrt zur Mülldeponie Burscheid liegt der höchste Punkt des Stadtgebiets mit 198,7 m ü. NN, der niedrigste mit 35,1 m ü. NN liegt bei der Hitdorfer Hafeneinfahrt.

Die größte Ausdehnung in nordsüdlicher Richtung beträgt 8,9 km und in ostwestlicher Richtung beträgt sie 15,3 km.

Klima:

Das Klima in Leverkusen entspricht dem Übergang vom gemäßigten Seeklima zum Kontinentalklima mit milden Wintern und mäßig warmen Sommern. Der Wind weht überwiegend aus West und Südwest. Zum Bergischen Land hin steigt die Niederschlagsmenge im Jahresmittel.

Der Monat Januar ist mit 2,8 °C der kälteste Monat, während der Juli mit 18,8 °C der wärmste Monat ist. Der regenärmste Monat ist der Februar mit 47,9 mm, der regenreichste Monat ist mit 79,9 mm der Juli.

Stadtgliederung:

3 Stadtbezirke

Stadtbezirk I: Wiesdorf, Manfort, Rheindorf, Hitdorf
Stadtbezirk II: Opladen, Küppersteg, Bürrig, Quettingen, Bergisch Neukirchen
Stadtbezirk III: Schlebusch, Steinbüchel, Lützenkirchen, Alkenrath

Geschichte:

Die Stadt Leverkusen entstand 1930 als ein Zusammenschluss aus der damaligen Stadt Wiesdorf mit den Gemeinden Schlebusch, Steinbüchel und Rheindorf.

Neun der heutigen 13 Stadtteile des Leverkusener Stadtgebietes wurden alle im 12. und 13. Jahrhundert erstmals erwähnt. Sie alle gehörten seit dem Mittelalter zur Grafschaft beziehungsweise zum Herzogtum Berg. Im Jahr 1107 wurde Wiesdorf als Wistubbe erstmals urkundlich erwähnt und 1164 folgten die Kirchen in Lützenkirchen und Wiesdorf. Für das Jahr 1363 sind die Ortsteile des heutigen Leverkusen als Orte im Amt Miselohe belegt, bis auf Hitdorf und Rheindorf, die zum Amt Monheim gehörten. Opladen nahm im Amt Miselohe als Sitz des Gerichts und des Amtsphysikus eine zentrale Rolle ein.

Die Bauern in Leverkusen und im Bergischen waren schon vergleichsweise früh unabhängig, ohne Frondienste leisten zu müssen, was einen Aufstieg in der sozialen Hierarchie möglich machte.

Das heutige Stadtgebiet Leverkusen lag, am Rhein entlang liegend, an der für die Kriegsführung wichtigen Nord-Süd-Strecke. Dadurch waren die Dörfer sowohl während des Kölnischen Krieges als auch im Dreißigjährigen Krieg immer wieder Opfer von Überfällen und Plünderungen.

Unter der Herrschaft napoleonischen Truppen erweiterte sich das Herzogtum Berg und zum Großherzogtum Kleve-Berg. Ab 1808 als die Verwaltungsstrukturen neu organisiert wurden, gehörte das Leverkusener Gebiet zu den Munizipalitäten Opladen und Schlebusch des Kantons Opladen, Arrondissement Düsseldorf, Département Rhein. Nach den Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 fiel das heutige Leverkusener Gebiet unter preußische Herrschaft und wurde erst der Provinz Jülich-Kleve-Berg und ab 1824 der Rheinprovinz zuordnete. 1819 gliederte sich das Gebiet um Opladen, das Sitz eines Kreises war, dem Kreis Solingen an. Seit 1816 war das heutige Stadtgebiet in die Sammtgemeinden Opladen und Schlebusch unterteilt.

Neukirchen, Hitdorf und Oplanden wurden 1858 zur Stadt erhoben. Während Lützenkirchen, Steinbüchel und Schlebusch nach 1856 weiterhin die Bürgermeisterei Schlebusch bildeten, wurden die Stadt Opladen und die Bürgermeisterei Opladen-Land, bestehend aus Wiesdorf und Bürrig, zunächst in Personalunion verwaltet. Seit 1889 benannte sich die Personalunion und die Bürgermeisterei Opladen-Land in Bürgermeisterei Küppersteg um.

Mit der Ansiedlung der Ultramarinfabrik von dem Apotheker Carl Leverkus in der Nähe der Gemeinde Wiesdorf 1861gegründet, begann die industrielle Entwicklung in der Region. Durch den Zuzug von Arbeitskräften entstanden Werksansiedelung, die der Apotheker Leverkusen nach dem Stammsitz seiner Familie nannte. Ein Jahr später ergänzte er dies mit sozialen Einrichtungen.

Parallel zur Firma Leverkus entwickelte sich die in Barmen 1863 gründete Firma Bayer et comp. (später Bayer AG) in Elberfeld. 1891 verlegte die Bayer AG ihre Firma nach Leverkusen. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war sicherlich der Kauf von der wirtschaftlich schlechtgestellten Firma Leverkus mit den gesamten Industrieanlagen. Ein großer Teil der Werke von Leverkus wurde direkt übernommen, hinzu kamen neue Werke um das alte Gelände.

Die Umsiedlung der Hauptproduktion von Firma Bayer 1901 zog einen Bevölkerungszuwachs von Arbeitskräften mit sich. Bald war die Werkssiedlung Leverkusen in Wiesdorf überfüllt.

Um das Werk wurde nach und nach aus der unansehnlichen Arbeitersiedlung eine Stadt, die auch "Bayer-Kolonie" genannt wurden. Heute existiert noch ein Museum, das ein Bayer-Kolonie-Haus zeigt. Im Laufe der Jahre entwickelten sich Einrichtungen wie das Bayer-Kaufhaus oder kulturelle Institutionen wie das Bayer-Erholungshaus, die Werk und Stadt eng miteinander verbanden.

Mit der Verlegung des Firmensitzes 1912 nach Leverkusen entstanden Gebäude mit nicht nur funktionalem Charakter, sondern auch mit einem beeindruckenden Äußeren, das der Zentrale eines Weltkonzerns angemessen erschien.

Auf diese Weise entstanden die Unternehmervillen und beispielsweise das Kasino (Kantine für Akademiker und Führungskräfte) in einem prächtigen Stil. Alle Direktoren wohnten direkt in der Nähe der Firma, was die Unternehmenskultur und die Stadt Leverkusen prägte.

Im Jahr 1905 trat Agfa zu der bestehenden Interessengemeinschaft von BASF und die Bayer AG bei. Acht Jahre später hatte das Unternehmen 10.600 Mitarbeiter wo von 7.900 in Leverkusen beschäftigt waren.

Im Jahr 1902 wurde der Name Leverkusen auch von der Poststation innerhalb des Werksgeländes verwendet. Neben der Bayer AG entwickelte sich die von der preußische Staatsbahn 1903 gründete Eisenbahn-Hauptwerkstätte Opladen zu einem der größten Arbeitgeber auf dem jetzigen Stadtgebiet. Diese Ansiedlung des Ausbesserungswerk Opladen brachte Opladen einen Wachstumsschub, der sie 1914 zur Kreisstadt des Kreises Solingen machte.

Der Erste Weltkrieg traf die deutsche Industrie unvorbereitet. Aufgrund von fehlenden Arbeitskräften infolge von Einberufungen, musste die Produktion auf die Hälfte reduziert werden.

Nach dem Krieg verlor das Unternehmen einen Großteil seiner Absatzmöglichkeiten. Englische Truppen besetzten 1918 das Leverkusener Bayer-Werk. Der amerikanische Tochterkonzern wurde enteignet und die einzelnen Teile verkauft, der russische Konzernteil wurde in Folge der Russischen Revolution enteignet. Der Umsatz sank von 1913 bis 1919 um ein Drittel.

Da das Werk allerdings den Krieg unbeschadet überstanden hatte, konnte die Forschung und Produktion schnell wieder aufgenommen werden. Schon 1923 brachte Bayer ein neuartiges Mittel gegen die Schlafkrankheit auf den Markt

Mit der Eingemeindung von Bürrig nach Wiesdorf erhielt Wiesdorf 1921 die Stadtrechte.

Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise machten sich ab 1929 bemerkbar. Aufgrund von Rationalisierung des Betriebes und sinkenden Umsatzzahlen stieg die Zahl der Arbeitslosen.

Im Jahr 1930 entstand mit den Eingemeindungen von Wiesdorf, Schlebusch und Rheindorf die Stadt Leverkusen.

Im Zweiten Weltkrieg galt das Leverkusener Werk zu den "kriegswichtigen" Betrieben. Am 26. Oktober 1944 musste das Werk in Leverkusen, das bereits Kriegsschäden hatte, komplett stillgelegt werden. Ein gefahrloses Arbeiten war nicht mehr möglich.

Nach Kriegsende wurde das Werk Leverkusen zunächst durch die Amerikaner eingenommen. Ab 1947 gelangte Leverkusen unter britische Verwaltung.

Da das Werk als kriegswichtiger Rüstungsbetrieb eingestuft war, drohten ihm die Demontage und die Zerlegung in kleine Einheiten. Der große Nachholbedarf drängte jedoch auf eine rasche Wiederaufnahme der Produktion.

Mit einem Mittel zur Bekämpfung von Tuberkulose oder die Produktion von Penicillin wurden 1952 wieder neue Großproduktionen eingeführt. Zur selben Zeit wurde auch die Bayer-Wohngesellschaft wieder gegründet, die erneut Werkswohnungen zur Verfügung stellte. Ein Jahr später trat die Bayer AG wieder auf den Aktienmarkt und die Bayer-Aktie wurde wieder eingeführt.

Bayer konzentrierte sich nun wiederum auf Forschung und Entwicklung und konnte einen positiven Geschäftsverlauf im Rahmen des "Wirtschaftswunders" verzeichnen. Dies schlug sich in einem Bevölkerungszuwachs nieder. Mit 78.623 Einwohnern wurde Leverkusen 1955 kreisfreie Stadt Bereits acht Jahre später überschritt Leverkusen die 100.000 Einwohner Marke und wurde Großstadt.

Zu Beginn 1969 fiel Leverkusen im Rahmen eines Gebietsänderungsvertrages zwischen Opladen und Leverkusen Steinbüchel-West und der anschließende "Driescher Zipfel" zu, während die Siedlung "Am Kiesberg" ,das Gebiet östlich der Bruchhauser Straße und das Gewerbegebiet Fixheide zu Opladen kam.

Das Kulturzentrum Forum wurde 1969 erbaut und bildet die zentrale Veranstaltungsstätte in der Stadt.

Im Rahmen der Kreis- und Gebietsreform 1975 kam es zum Zusammenschluss der Städte Leverkusen, Opladen, Bergisch Neukirchen unter Eingliederung des Stadtteils Hitdorf der Stadt Monheim zur neuen kreisfreien Stadt Leverkusen mit ca. 170.000 Einwohnern. Der Rhein-Wupper-Kreis wurde aufgelöst. Seither gehört das Leverkusener Umland zum Rheinisch-Bergischen Kreis beziehungsweise zum Kreis Mettmann.

1986 wurde mit dem Bau der BayAreana begonnen und nach rund 13 Jahren, 1999, fand die feierliche Einweihung statt.

Im Jahr 2002 wurde die neue Bayer Konzern-Zentrale vom bekannten Architekten Helmut Jahn fertiggestellt. Der geplante Abriss der ehemaligen Zentrale wurde verworfen. Geplant ist nun seine Entkernung, mit LEDs bestückt ab 2009 als Medienfassade zu wirken.

Ab 2007 wird auf dem innerstädtischen Areal am Friedrich-Ebert-Platz ein neues Einkaufs- und Dienstleistungszentrum entstehen. Hierfür werden das heutige Rathaus, das Stadthaus und das benachbarte Bayer-Kaufhaus abgerissen. Auf mehreren Verkaufsebenen entstehen Ladenlokale für rund 100 Fachgeschäfte.

Die Büroflächen sind für städtische Einrichtungen, unter anderem für die Unterbringung des Rathauses eingeplant. Das Einkaufszentrum - auch als Neue Stadtmitte Leverkusen bezeichnet - wird unter dem Projektnamen Rathaus-Galerie von der ECE Projektmanagement betreut und sollte bis Ende 2009 eröffnet werden.

Sehenswürdigkeiten:

BayArena
Das Bayer Kreuz
Freudenthaler Sensenhammer
Japanischer Garten
Kulturzentrum Forum
Das Schloss Morsbroich
Villa Römer
Wasserturm Leverkusen-Bürrig


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