Konjunkturpolitik
Konjunkturpolitik bezeichnet die Gesamtheit aller staatlichen Maßnahmen zur Beeinflussung der Wirtschaftskonjunktur mit dem Ziel, eine gesamtwirtschaftliche Stabilität zu erreichen. Dies schließt die Vermeidung von starken Wirtschaftsschwankungen, wie Rezessionen oder Booms, ein. In der Regel orientiert sich die Konjunkturpolitik an den Zielen des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes (StWG) wie Preisniveaustabilität, hohem Beschäftigungsstand, außenwirtschaftlichem Gleichgewicht und angemessenem und stetigem Wirtschaftswachstum.
Instrumente
Die Instrumente der Konjunkturpolitik werden unterschieden in fiskalpolitische und geldpolitische Maßnahmen:
Fiskalpolitik
Bei der Fiskalpolitik setzt der Staat vor allem seine Ausgaben- und Einnahmenpolitik ein, um die Konjunktur zu steuern. Beispiele hierfür sind die Änderung der Steuersätze oder die Variation der Staatsausgaben, um die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu beeinflussen.
Geldpolitik
Die Geldpolitik wird hauptsächlich von den Zentralbanken betrieben, die mit Werkzeugen wie dem Leitzins, Mindestreserveanforderungen oder Offenmarktpolitik die Liquidität des Bankensystems und damit indirekt die Kreditvergabe und Zinssätze steuern.
Theoretische Grundlagen
Zwei Hauptströmungen prägen die theoretischen Grundlagen der Konjunkturpolitik:
Keynesianismus
Der Keynesianismus, benannt nach dem Ökonomen John Maynard Keynes, betont die Bedeutung staatlicher Interventionen in Wirtschaftsabläufe, vor allem in Zeiten der Rezession.
Monetarismus
Der Monetarismus, dessen bekanntester Vertreter Milton Friedman ist, sieht vor allem in einer kontrollierten Geldmengensteuerung das Mittel zur Konjunkturstabilisierung.
Ziele und Kritik
Hauptziele der Konjunkturpolitik sind eine stabile Preisentwicklung und die Vermeidung größerer Arbeitslosigkeit. Kritiker argumentieren jedoch, dass konjunkturpolitische Maßnahmen oft zeitverzögert wirken und zu Marktverzerrungen oder einer erhöhten Staatsverschuldung führen können.
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