Bretton-Woods-System

Das Bretton-Woods-System war eine internationale Währungsordnung, die in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg etabliert wurde, um stabile Wechselkurse und eine freie Konvertibilität der Währungen zu gewährleisten. Es wurde auf einer Konferenz in Bretton Woods, New Hampshire, USA, im Juli 1944 von 44 Alliierten Staaten beschlossen.

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg sahen sich viele Länder mit den Herausforderungen des Wiederaufbaus und der Währungsstabilität konfrontiert. Das Bretton-Woods-System sollte diesen Prozess durch ein System fester, aber anpassungsfähiger Wechselkurse unterstützen. Es basierte auf dem Gold-Dollar-Standard, bei dem der US-Dollar als Leitwährung fest an Gold gebunden war (Goldstandard) und andere Währungen wiederum an den Dollar gekoppelt waren.

Funktionsweise

Die Mitgliedsländer verpflichteten sich, die Paritäten ihrer Währungen innerhalb einer Bandbreite von ±1% um die festgelegten Wechselkurse zu halten. Zentral für das Funktionieren des Systems waren der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank (Weltbank), die zur Überwachung und Unterstützung der Ordnung gegründet wurden.

Zusammenbruch

In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren geriet das Bretton-Woods-System unter Druck. Inflation, ein wachsendes US-Leistungsbilanzdefizit und die zunehmende Unzufriedenheit anderer Länder mit der Rolle des US-Dollars führten zu Spekulationen gegen die Währung und zur Abkehr vom System. Im August 1971 kündigte der damalige US-Präsident Richard Nixon die Konvertibilität des Dollars in Gold auf, was als "Nixon-Schock" bekannt wurde. Dies markierte das faktische Ende des Bretton-Woods-Systems und führte zu einer Reihe von Wechselkursanpassungen, die schließlich in das heutige System flexibler Wechselkurse mündeten.

Nachwirkungen

Das Scheitern des Bretton-Woods-Systems hat zu einer breiten Diskussion über die optimale Gestaltung internationaler Währungsordnungen geführt. Einige der Strukturen, die unter dem System geschaffen wurden, wie der IWF und die Weltbank, sind jedoch weiterhin wichtige Akteure in der internationalen Finanzwelt.