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Postwachstumsökonomie

  

Postwachstumsökonomie

Postwachstumsökonomie

Die Postwachstumsökonomie ist ein wirtschaftstheoretischer Ansatz, der sich mit der Zukunft von Wirtschaftssystemen in Zeiten begrenzter natürlicher Ressourcen und ökologischer Herausforderungen beschäftigt. Unter dem Begriff versteht man eine Wirtschaft, die ohne kontinuierliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts ("BIP") auskommt oder dieses nicht als primäres Ziel verfolgt. Die Postwachstumsökonomie hinterfragt dabei die Langzeitstabilität und Nachhaltigkeit von stetigem Wachstum und fokussiert stattdessen auf Lebensqualität, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit.

Hintergrund

Die Idee der Postwachstumsökonomie ist eine Reaktion auf die zunehmenden ökologischen Probleme, den Klimawandel und den Raubbau an den natürlichen Ressourcen, sowie die wachsenden sozialen und ökonomischen Ungleichheiten innerhalb und zwischen den Gesellschaften. Sie beruht auf der Erkenntnis, dass unbegrenztes Wirtschaftswachstum auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen langfristig nicht möglich ist.

Hauptmerkmale

  • Nachhaltigkeit: Im Zentrum steht die nachhaltige Nutzung von Ressourcen, um die Bedürfnisse der gegenwärtigen Generation zu erfüllen, ohne die Möglichkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.
  • Dezentralisierung: Die Förderung dezentraler Strukturen in Energieversorgung, Landwirtschaft und Wirtschaft soll Diversifizierung und Resilienz gegenüber globalen Marktschwankungen erhöhen.
  • Stärkung lokaler Wirtschaftskreisläufe: Lokale Produktion und Konsumtion sollen gestärkt werden, um Abhängigkeiten von globalen Lieferketten zu reduzieren und regionale Wirtschaftskreisläufe zu fördern.
  • Gemeinwohl: Statt des individuellen Profits rückt das Wohl der Gemeinschaft in den Fokus; Gemeinwohlökonomie ist ein damit verbundenes Konzept.
  • Arbeitszeitverkürzung: Um einer Verteilung der Arbeit auf mehr Menschen und einem besseren Lebens-Gleichgewicht Rechnung zu tragen, wird die Reduzierung der Arbeitszeit vorgeschlagen.
  • Konsumveränderung: Ein bewusster und reduzierter Konsum soll zu einer Verminderung des Ressourcenverbrauchs beitragen.

Kritik und Diskussion

Die Postwachstumsökonomie wird zum Teil kontrovers diskutiert. Kritiker argumentieren, dass wirtschaftliches Wachstum notwendig ist, um sozialen Fortschritt und technologische Innovationen zu finanzieren, sowie Armut zu bekämpfen. Befürworter entgegnen, dass ein andauerndes Wachstum unter den Bedingungen planetarer Belastungsgrenzen nicht zu verantworten ist und dass ein Umsteuern in Richtung Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit unvermeidlich ist.

Literatur

  • Buch "Wachstumswende" von Niko Paech
  • Buch "Postwachstumsgesellschaft" von Irmi Seidl und Angelika Zahrnt

[[Kategorie:Wirtschaft]] [[Kategorie:Ökologie]] [[Kategorie:Wirtschaftstheorie]]

Autor: LiamLiterati

LEXO-Tags

Wirtschaftswachstum, Wohlstand, Nachhaltigkeit, Ressourcenverbrauch

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