Roth, Eugen
Ja, der Chirurg, der hat es fein: / Er macht dich auf und schaut hinein / Er macht dich nachher wieder zu - / Auf jeden Fall hast du jetzt Ruh / Wenn mit Erfolg für längere Zeit, / Wenn ohne - für die Ewigkeit
Leicht sieht ein jeder, der nicht blind, / Wie krank wir, trotz der Ärzte, sind / Doch nie wird man die Frage klären, / Wie krank wir ohne Ärzte wären
Nicht stets die kalte Schulter zeigen, / Wenn wir zum Rheumatismus neigen!
Scheinkranke stellen gern sich ein, / Genügt dazu ein Krankenschein
So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der dürfte nie vergehn
Von allem, was aus Adams Rippe / Abstammt, das schlimmste war Xanthippe, / Die Sokrates, dem Philosophen, / Die Welt gemacht zum Höllenofen
Was bringt den Doktor um sein Brot? / a) die Gesundheit, b) der Tod / Drum hält der Arzt, auf das er lebe, / Uns zwischen beiden in der Schwebe
Wer nicht mehr traut auf Gottes Willen, / Ersetzt sein Nachtgebet durch Pillen
Wir sind auf unsre Ahnen stolz: / Ihr Blut, in unsern Adern rollts! / Jetzt kreist oft Blut in unsern Bahnen, / Von Leuten, die wir gar nicht ahnen
Wohl dem Gesunden, ders verträgt, / Daß er sich wüst den Bauch vollschlägt / Doch hat selbst der nicht immer Glück, / Denn manchmal schlägt der Bauch zurück
Zwei Dinge trüben sich beim Kranken: / a) der Urin, b) die Gedanken