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Rheinland-Pfalz

Basisdaten:

Landeshauptstadt: Mainz
Gründungsjahr: 1949
Fläche: 19.853,36 km²
Einwohnerzahl: 4.046.860 (30. November 2007)

Universitäten:

Kaiserslautern: Technische Universität Kaiserslautern
Koblenz: Universität Koblenz-Landau Abt. Koblenz
Landau / Pfalz: Universität Koblenz-Landau Abt. Landau
Mainz: Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Speyer: Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
Trier: Universität Trier
Vallendar: WHU - Otto Beisheim School of Management

Geographie:

Im Norden umfasst Rheinland-Pfalz vom Rheinischen Schiefergebirge den südlichen Teil der Eifel, den Hunsrück, den westlichen Westerwald und den nordwestlichen Teil des Taunus. Im südlichen Bereich das Mainzer Becken, das Rheinhessische Hügelland, das Nordpfälzer Bergland, die Westpfälzische Moorniederung, die Südwestpfälzische Hochfläche, den Pfälzerwald und einen Teil der Oberrheinischen Tiefebene.

Rheinland-Pfalz grenzt an Nordrhein-Westfalen, Hessen, das Saarland und Baden-Württemberg, weiterhin als Teil der Großregion an die Staaten Belgien, Frankreich und Luxemburg.

Durch Rheinland-Pfalz fließen die Bundeswasserstraßen Rhein, Mosel, Saar und Lahn. Weitere bedeutende Fließgewässer sind Nahe, Sauer, Our, Glan und Sieg. Der größte See ist der Laacher See, der Kratersee eines erloschenen Vulkans.

Klima:

Rheinland-Pfalz liegt in einer Zone von gemäßigtem Klima, kennzeichnend für das Klima sind die Wetterwechsel.

Die Tagesschwankungen der Temperaturen sind relativ gering. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 9 °C. In den Hochlagen der Mittelgebirge wie Westerwald, Hunsrück und Eifel liegt die Jahresmitteltemperatur um 1 bis 2 °C niedriger. Die Höchsttemperaturen liegen im Juli am höchsten bei durchschnittlich 23 °C, am niedrigsten im Januar mit - 1 °C im Durchschnitt.

Die Niederschläge sind fast gleichmäßig über das ganze Jahr verteilt. Die Regionen in Rheinland-Pfalz weisen sehr unterschiedliche Niederschlagswerte auf. So fällt am Ostrand der Gebirge wie dem Pfälzerwald erheblich weniger Regen als im übrigen Land.

Geschichte:

Im Jahr 55 v. Chr. ließ Julius Caesar im Gallischen Krieg zwischen Andernach und Koblenz in nur 10 Tagen eine Rheinbrücke erbauen, 2 Jahre später wurde der Brückenbau bei Urmitz wiederholt.

Vorverhandlungen, die zu einer Teilung des Fränkischen Reiches führten, gab es im Jahr 843 in der Basilika St. Kastor in Koblenz. Im Vertrag von Verdun wurden die Ergebnisse noch im gleichen Jahr besiegelt. Diese führten zur Aufspaltung in ein Westfrankenreich, ein Ostfrankenreich sowie in ein Mittelreich namens Lotharingien, welches 855 erneut aufgeteilt wurde.

Um 1440 erfand der Mainzer Johannes Gutenberg den Buchdruck. Am 17.04.1521 stand Martin Luther vor dem Reichstag zu Worms, wo er vor den versammelten Fürsten und Reichsständen verhört und letztmalig zum Widerruf aufgefordert wurde. Es lehnte jedoch ab und wurde daraufhin durch das Wormser Edikt geächtet.

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg von 1688 bis 1697 kam es zur Verwüstung weiter Teile des heutigen Rheinland-Pfalz. Der Anlass des Krieges war, dass der französische König Ludwig XIV. nach dem Tode von Karl II. die Kurpfalz beanspruchte. Nach der Französischen Revolution kam es im 1. Koalitionskrieg zur Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch französische Truppen, die Kurfürsten mussten fliehen und ihre Kurstaaten (außer Mainz) wurden im Jahr 1803 im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses aufgelöst. Im Schutz der französischen Truppen kam es 1794 in Mainz zur Ausrufung der Mainzer Republik. Bis zum Sturz Napoléons wurden 1798 bis 1814 auf den Gebieten links des Rheins die Départements Rhin-et-Moselle, Saar und Donnersberg eingerichtet. Danach fielen die Gebiete an Preußen (Rheinprovinz), das Großherzogtum Hessen (Rheinhessen), das Herzogtum Oldenburg (Birkenfeld) und das Königreich Bayern (Pfalz). Jedoch blieb der freiheitliche Geist der Französischen Revolution in vielen Städten noch sehr lange erhalten. Nachdem der Deutsche Bund geschaffen war, wurden die Festungen Mainz und Landau zu Bundesfestungen ausgebaut, im preußischen Koblenz entstand die Festung Koblenz.

Der Versailler Vertrag von 1918 und der verloren gegangene 1. Weltkrieg bedeuteten das Ende der Festungen im heutigen Rheinland-Pfalz. Nur wenige Festungsteile blieben vollständig erhalten, wie z. B. die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz sowie die Zitadelle Mainz. Von 1918 bis 1930 wurde das Rheinland von französischen Truppen besetzt und entmilitarisiert. In dieser wirtschaftlich und politisch äußerst schwierigen Zeit kam es in einigen Städten zu separatistischen Bewegungen sowie der Gründung der Autonomen Pfalz und der Rheinischen Republik. Beide Bewegungen waren jedoch nicht dauerhaft und mit dem wirtschaftlichen Aufschwung wieder verschwunden.

Der nachfolgende 2. Weltkrieg und der Nationalsozialismus veränderten das Leben der Menschen und das Aussehen der Städte, jüdische Gemeinden wurden fast vollständig ausgerottet. Durch Bombenangriffe wurden die meisten größeren Städte zum Großteil zerstört. Die amerikanischen Streitkräfte erreichten im März 1945 den Rhein und konnten den Fluss erstmalig über die Brücke von Remagen überqueren.

Nach dem 2. Weltkrieg war Rheinland-Pfalz ein Teil der französischen Besatzungszone. Es entstand aus der ehemals bayerischen Pfalz, aus den Regierungsbezirken Koblenz und Trier der ehemaligen preußischen Rheinprovinz, aus den linksrheinischen Teilen der ehemals zum Volksstaat Hessen gehörigen Provinz Rheinhessen, aus Teilen der preußischen Provinz Hessen-Nassau (Montabaur) und aus dem ehemals oldenburgischen Gebiet um Birkenfeld.

Am 15.07.1945 ging gemäß den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz die Besatzungshoheit im Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz von den Amerikanern auf die Franzosen über, die das Gebiet zunächst provisorisch in 2 "Oberpräsidien" gliederten. Dies waren Rheinland-Hessen-Nassau und Hessen-Pfalz. Das Land Rheinland-Pfalz wurde am 30.08.1946 als letztes Bundesland in den ehemaligen westlichen Besatzungszonen durch Verordnung Nr. 57 der französischen Militärregierung geschaffen. Hierdurch wurden historisch und wirtschaftlich zusammengehörige Gebiete der ehemaligen preußischen Rheinprovinz und anderer Territorien getrennt.

Die französische Regierung wollte sich ursprünglich die Möglichkeit offen lassen, nach der Umwandlung des Saarlandes in ein Protektorat noch weitere linksrheinische Gebiete zu annektieren. Die Franzosen gerieten jedoch zunehmend unter Druck, als Amerikaner und Briten mit der Bildung deutscher Länder vorangegangen waren. Schließlich folgten sie mit den Ländern Baden und Rheinland-Pfalz dem Beispiel der übrigen Westalliierten. Jedoch wurde eine Anbindung des Saarlandes an Rheinland-Pfalz von der französischen Militärregierung untersagt.

Am 22.11.1946 wurde im Zuge der "Beratenden Landesversammlung" ein Verfassungsentwurf erarbeitet, zuvor hatte es kommunale Wahlen gegeben. Dr. Wilhelm Boden wurde am 02.12. von den französischen Besatzungsbehörden zum provisorischen Ministerpräsidenten des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz ernannt. Von Adolf Süsterhenn wurde der Beratenden Landesversammlung ein Verfassungsentwurf vorgelegt, der am 25.04.1947 in namentlicher Schlussabstimmung mit der absoluten Mehrheit der CDU gegen SPD und KPD verabschiedet wurde. Am 18.05.1947 wurde die Verfassung für Rheinland-Pfalz in einer Volksabstimmung durch 53 % der Wahlberechtigten angenommen.

Gleichzeitig fand auch die 1. Wahl zum rheinland-pfälzischen Landtag statt, die konstituierende Sitzung erfolgte am 04.06.1947 in Koblenz, der Hauptstadt des neuen Landes. Wilhelm Boden wurde erster Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, bereits einen Monat später folgte ihm Peter Altmeier in diesem Amt. Bei einer Kesselwagenexplosion in der BASF in Ludwigshafen am 28.07.1948 starben 207 Menschen, 3.818 wurden verletzt und 3.122 Gebäude in Mitleidenschaft gezogen.

Durch den rheinland-pfälzischen Landtag wurde im Jahr 1950 die Verlegung der Landesregierung von Koblenz nach Mainz beschlossen. Ein Gemeinschaftsgefühl entwickelte sich nur sehr langsam im Land und es wurden Rheinland-Pfalz nur wenige Überlebenschancen eingeräumt. Einen gewissen Wirtschaftsaufschwung brachte die Ansiedlung zahlreicher Militärstützpunkte mit sich. 1956 fanden aufgrund von Artikel 29 GG in den damaligen Regierungsbezirken Koblenz, Trier, Montabaur, Rheinhessen und Pfalz Volksbegehren statt, bei denen es um die Angliederung der betreffenden Regionen an Nordrhein-Westfalen, Hessen bzw. Bayern und Baden-Württemberg ging. Alle (außer denen im Regierungsbezirk Pfalz) erhielten die erforderliche Mehrheit, bis zur endgültigen Durchführung der dadurch notwendigen Volksentscheide dauerte es jedoch noch beinahe 20 Jahre.

Bei der Abstimmung vom 19.01.1975 konnte in keiner der betroffenen Regionen eine Mehrheit für eine Umgliederung erreicht werden, wodurch eine jahrzehntelange Diskussion beendet wurde.

Im Rahmen des NATO-Doppelbeschlusses wurden auf der Raketenbasis Pydna im Hunsrück im Jahr 1986 insgesamt 96 abschussbereite Cruise Missiles mit Atomsprengköpfen stationiert. Der Protest der Bevölkerung hatte am 11.10.1986 in einer großen Demonstration seinen Höhepunkt, bei der rund 200.000 Menschen friedlich gegen die Stationierung protestierten. Am 28. August 1988 ereignete sich das Flugtagunglück von Ramstein. Bei dieser Flugzeugkatastrophe starben auf der Air Base Ramstein nach offiziellen Angaben 70 Menschen, weitere 345 wurden schwer verletzt. Nach 1989 bildete der Abzug zahlreicher Garnisonen, insbesondere der US-Truppen, ein ernsthaftes wirtschaftliches Problem für Rheinland-Pfalz.

Seit Bestehen des Landes gab es 13 Wahlperioden, der Landtag wählte in dieser Zeit 7 Ministerpräsidenten, die insgesamt 34 Kabinetten vorstanden. Bei der Landtagswahl am 17.05.1987 zogen erstmals die Grünen in das Parlament ein, und die CDU büßte nach 16 Jahren ihre absolute Mehrheit ein.

Nach der Wahl Hans-Otto Wilhelms zum Vorsitzenden der rheinland-pfälzischen CDU auf dem Landesparteitag am 11.11.1988 in Koblenz kündigte Bernhard Vogel zum 02.12.1989 seinen Rücktritt als Ministerpräsident an und verließ den Parteitag. Zu seinem Nachfolger wurde am 08.12.1988 Dr. Carl-Ludwig Wagner gewählt.

Nachdem die SPD bereits bei den Kommunalwahlen von 1989 die stärkste Partei im Land geworden war, büßte die CDU bei den Landtagswahlen vom 21.04.1991 ihre seit 1947 behauptete Stellung als stärkste politische Kraft im Lande ein. Die SPD konnte gemeinsam mit der FDP eine regierungsfähige Mehrheit bilden, und am 21.Mai wurde Rudolf Scharping zum Ministerpräsidenten einer SPD/FDP Regierung gewählt. Mit ihm stellte die SPD erstmals den Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz. Rudolf Scharping amtierte vom 21.05.1991 bis zu seinem Wechsel nach Bonn am 15.10.1994.

Nach seiner Entscheidung, sich ausschließlich der Bundespolitik zu widmen, wurde am 20.10.1994 Kurt Beck zu seinem Nachfolger gewählt, der auch in den Wahlen zum 13. Landtag am 24.03.1996 und zum 14. Landtag am 25.03.2001 die Mehrheit für die SPD in Koalition mit der FDP behaupten konnte. Aus den Wahlen zum 15. Landtag ging die SPD mit absoluter Mehrheit hervor.

Bei der Wahl am 26.03.2006 konnte die SPD unter Beck die absolute Mehrheit der Mandate erringen und eine Alleinregierung bilden.

Wirtschaft:

Der umsatzstärkste Industriezweig von Rheinland-Pfalz ist die chemische Industrie (Schwerpunkt Ludwigshafen am Rhein. Es folgen der Straßenfahrzeugbau, das Nahrungs- und Genussmittelgewerbe, der Bereich Maschinenbau, Büromaschinen, EDV, die Kunststoffwarenherstellung, die Eisen-, Blech- und Metallwarenindustrie sowie die elektrotechnische, die Eisen erzeugende Industrie und die Industrie der Steine und Erden.

Regionale Schwerpunkte haben die Schuhindustrie (Raum Pirmasens), die Feinkeramik (Westerwald) und das Edelsteingewerbe (Raum Idar-Oberstein). Das Land verfügt über nur wenige Bodenschätze, ist aber reich an nutzbaren Steinen und Erden und besitzt zahlreiche Mineralquellen.

Die landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug im Jahr 2005 ca. 7 100 km², davon dienen rund 56 % als Ackerland. Die größte Anbaufläche nimmt Getreide ein. Wichtigste Sonderkultur ist der Weinbau mit etwa 627 km² Anbaufläche. Rheinland-Pfalz erzeugt rund 66 % der deutschen Weinernte. Die Viehwirtschaft hat eine eher geringe Bedeutung. Der Wald nimmt 40,8 % der Fläche von Rheinland-Pfalz ein.

Rheinland-Pfalz hat Anteil an einer der wichtigsten Nord-Süd-Eisenbahnverbindungen Deutschlands, der am Mittel- und Oberrhein verlaufenden Strecke Ruhrgebiet-Alpen. Das Pfälzer Gebrüch ist eine wichtige Ost-West-Verkehrsleitlinie. Autobahnen verbessern die Infrastruktur des Landes, Binnenschifffahrt gibt es auf Rhein, Mosel und Saar.



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